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Uni Zürich zieht die besten Forscher der Welt an

Zürich (ots)

Die Universität Zürich ist ein Magnet für Forscher
aus den besten Laborschmieden der Welt. Raimund Dutzler, ein Schüler
des Nobelpreisträgers Roderick MacKinnon von der Rockefeller
University in New York, der kürzlich den diesjährigen Nobelpreis für
Chemie erhalten hat, verstärkt seit August als Assistenzprofessor den
Nationalen Forschungsschwerpunkt "Strukturbiologie" an der
Universität und ETH Zürich.
Der Schüler von Roderick MacKinnon, der Österreicher Raimund
Dutzler, ist im August direkt von der Nobelpreis-Schmiede der
Rockefeller University in New York an die Universität und ETH Zürich
gewechselt und erforscht seither als Assistenzprofessor die
Chlorid-Ionenkanäle am dortigen Institut für Biochemie. Ein
wesentlicher Schritt und eine gute Verstärkung des Nationalen
Forschungsschwerpunkts "Strukturbiologie". "Wir sind froh, haben wir
eine so gute Verstärkung aus dem Labor von Rod erhalten", meint
Markus Grütter, Direktor dieses Forschungsschwerpunkts. Raimund
Dutzler, der direkt in der Arbeitsgruppe von Roderick MacKinnon
gearbeitet hat, freut sich, dass er seine Forschung an Ionenkanälen
am Biochemischen Institut der Universität Zürich als
Assistenzprofessor fortsetzen kann. "Ich habe mit Roderick MacKinnon
sehr eng und intensiv in dessen Labor in New York zusammengearbeitet.
Ich war und bin auf dem Gebiet der Chlorid-Kanäle tätig, das ist ein
Teilgebiet jener Ionenkanal-Forschung, für die MacKinnon den
Nobelpreis erhalten hat." Als Dutzler 1999 zu MacKinnon stiess, war
über die Struktur von Chlorid-Kanälen praktisch nichts bekannt.
MacKinnon hat die Pionierarbeit von Dutzler intensiv betreut, sein
eigener Fokus lag allerdings auf den Kalium-Kanälen, für die er dann
auch den Nobelpreis erhielt. Ionenkanäle sind Proteine in
Zellmembranen, welche selektiv und kontrolliert Kalium, Chlorid oder
andere Ionen in eine Zelle hinein- und hinauslassen. Durch das Öffnen
und Schliessen von Ionenkanälen entstehen in bestimmten Zellen
elektrische Signale. Das ist die Grundlage für das Funktionieren von
Nervenreizleitungen.
Lange Zeit war die Existenz von Öffnungen in der Zellwand vermutet
worden, durch die Wasser und Salze durchgeschleust werden können. Der
diesjährige Nobelpreis für Chemie ging an die beiden US-Amerikaner
Roderick MacKinnon und Peter Agre, die für die Erforschung der Ionen-
und Wasserkanäle geehrt wurden. Dass die Membrankanäle sowohl für die
Wasserversorgung wie auch die Kommunikation der Zellen untereinander
lebenswichtig sind, zeigen diverse Erkrankungen des Menschen, die auf
einen Defekt in diesen Membrankanälen zurückzuführen sind wie
Nierenfehlfunktion, aber auch Muskelerkrankungen und vieles mehr. Die
Arbeitsgruppe um Markus Grütter an der Universität Zürich forscht
seit einigen Jahren ebenfalls an den Membranproteinen.
MacKinnon bot seinem Schüler an, das Forschungsprojekt über die
Chlorid-Kanäle von der Rockefeller University nach Zürich
mitzunehmen. Dutzler kann deshalb direkt an der Stelle
weiterarbeiten, wo er in New York aufgehört hat.
Nach viereinhalb Jahren als so genannter "Postdoc" bei MacKinnon
habe er sich nach einer Assistenzprofessur umgesehen. Für Zürich
hatte er sich entschieden, da er dort alle Mittel zur Verfügung
hatte, die er für seine Forschung brauchte. "Zürich bietet mir
qualitativ ein vergleichbares Umfeld wie eine sehr gute amerikanische
Universität. Ich finde das Klima am Institut ausgezeichnet. Man
merkt, dass die Strukturbiologie in Zürich einen sehr hohen
Stellenwert geniesst und dass ihr viel Interesse entgegengebracht
wird."
Die Tatsache, dass die Forschungsgemeinschaft der Strukturbiologie
am Biochemischen Institut der Universität Zürich an einem nationalen
Forschungsschwerpunkt, dem NCCR-Projekt (National Centre of
Competence in Research) beteiligt ist, ermöglicht eine unabhängige
Arbeit auf höchstem Niveau. Viele Gründe die dafür sprechen, dass die
Biochemie in Zürich in Zukunft international weiter an der Spitze
mithalten kann.
Von Ellen Heitlinger
Das dritte NCCR Symposium jetzt im November
Am 14. und 15. November 2003 wird in Zürich das jährliche NCCR
Symposium stattfinden. Dieses Jahr laden Universität und ETH Zürich
wieder Forscher aus aller Welt als Referenten und Teilnehmer zu
diesem hochkarätigen Symposium ein. Der Themenschwerpunkt liegt u.a.
bei Membranproteinen und deren dreidimensionaler Strukturanalyse. Ein
Bereich, der viel versprechende Ansätze für die Entwicklung neuer
Medikamente liefert.

Kontakt:

Dr. Ellen Heitlinger
H+O communications ag
Sihlbruggstrasse 109
6340 Baar
Tel. +41/41/768'53'50
Fax +41/41/768'53'40
E-Mail: ellen.heitlinger@hando.ch
Bildmaterial vorhanden

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