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HKB - Hochschule der Künste Bern

Verbindung von Oper und Theater - Pionierrolle der Hochschule der Künste Bern HKB

Bern (ots)

Ein neuer Fachbereich an der Hochschule der Künste
Bern HKB: Ab September 2007 werden das Schweizer Opernstudio - ein
schweizerisches Kompetenzzentrum - und die Theaterausbildung zum
neuen Fachbereich Oper/Theater zusammengeführt. Die erste Hochschule
der Künste der Schweiz reagiert mit diesem europaweit einzigartigen
Angebot auf die aktuellen Entwicklungen der beiden Bühnenkünste.
Florian Reichert, langjähriger Direktor der Scuola Teatro Dimitri,
wird Leiter des neuen HKB-Schwerpunkts. Als neuer Studiengangsleiter
Theater wurde Wolfram Heberle gewählt, Mathias Behrends leitet
weiterhin die Opernausbildung. Leonie Stein, während rund 10 Jahren
Leiterin des Fachbereichs Theater, übernimmt ab dem kommenden Herbst
die Verantwortung für den Lehrbereich des Transdisziplinären
Instituts Y der Hochschule. Die HKB ist ein Departement der Berner
Fachhochschule BFH.
Die Zusammenführung von Opernstudio und Theaterausbildung ist eine
strategische Entscheidung von grosser Tragweite. Die HKB reagiert
damit auf die Tatsache, dass sich die beiden Bereiche in der
zeitgenössischen Opern- und Theaterpraxis immer stärker annähern:
Innovative Inszenierungen werden vermehrt durch Künstlerinnen und
Künstler realisiert, die in beiden Bereichen tätig sind. Das Theater
erfährt seit Jahren eine mediale Erweiterung durch klangliche und
gesangliche Elemente, in der Oper werden darstellerische, sprach- und
bewegungsbezogene Kompetenzen zunehmend wichtig.
Erweiterung des Studienangebots - Oper als schweizerisches
Kompetenzzentrum
Die HKB übernimmt durch die Zusammenführung der beiden
Bühnenkünste eine Pionierrolle und fördert die spartenübergreifende
Kooperation bereits in der Ausbildung. Sie greift damit die aktuellen
Entwicklungen auf und trägt massgeblich zur Erweiterung der
professionellen Grundlagen der Studierenden in Oper und Theater bei.
Die für 2008 geplante Etablierung eines gesamtschweizerischen
Kompetenzentrums im Schweizer Opernstudio der HKB wird durch diese
Reorganisation gestärkt. Der Aufbau des Kompetenzzentrums erfolgt in
enger Zusammenarbeit mit den schweizerischen Musikhochschulen und
Musiktheatern.
Neuer Standort gesucht
Die Zusammenführung generiert nicht nur inhaltlich einen Mehrwert,
sie schafft zudem beste Voraussetzungen für organisatorische und
infrastrukturelle Synergien. Bedingung ist, dass Oper und Theater am
gleichen Standort arbeiten können. Heute ist das Schweizer
Opernstudio in Biel, die Theaterausbildung in Bern untergebracht.
Prioritäres Ziel ist es, den neuen Fachbereich in Bern anzusiedeln.
Die HKB bleibt sich dabei ihrer Verantwortung für den Kulturstandort
Biel bewusst. So bleibt die enge Zusammenarbeit des Schweizer
Opernstudios mit dem Theater Biel-Solothurn im bisherigen Rahmen
bestehen. Gleiches gilt für die Verbindung der Musik HKB mit dem
Bieler Symphonieorchester. Die traditionell enge Verbindung der HKB
zur Stadt Biel wird mit der Übernahme der künstlerischen Leitung der
Internationalen Sommerakademie Biel durch Mathias Behrends, den
Leiter des Schweizer Opernstudios, weiter gestärkt.
Personelle Verstärkungen
Als Leiter des neuen Fachbereichs Oper/Theater wurde der
47-jährige Florian Reichert gewählt. Von der Musik und der
Bühnenpraxis kommend, leitete er seit 1997 die Scuola Teatro Dimitri
in Verscio TI und verantwortete ihre erfolgreiche Entwicklung zur
vollwertigen Theaterhochschule. Florian Reichert wird den neuen
Fachbereich aufbauen und die bereits ausgearbeiteten Master-Konzepte
umsetzen.
Ebenfalls neu besetzt wurde die Leitung des Studienganges Theater.
Der 40-jährige Wolfram Heberle schloss sein Schauspielstudium in Bern
ab und verfügt neben seiner mehrjährigen Schauspielpraxis auch über
Managementerfahrung. Er war während Jahren Produzent der
international erfolgreichen Schweizer Theatergruppe PLASMA.
Die Leitung des Operstudios führt unverändert Mathias Behrends 
weiter.
Leonie Stein, bisher zuständig für den Fachbereich Theater,
übernimmt auf Herbst 2007 eine für die HKB wichtige Aufgabe: Sie wird
im Rahmen des Transdisziplinären Instituts Y die Verantwortung für
die fächerübergreifenden Lehrveranstaltungen der Hochschule
übernehmen. Florian Dombois, der das schnell wachsende Institut
erfolgreich aufgebaut hat, wird sein Engagement in der Forschung
weiter verstärken und gemeinsam mit Leonie Stein die künftige
strategische und konzeptionelle Ausrichtung des Y-Instituts
verantworten.
Personalien
Florian Reichert (*1960) liess sich im Anschluss an sein
Musikstudium in Wien und Graz (mit Hauptfach Violoncello) an der
Scuola Teatro Dimitri in Verscio ausbilden. Nach Ausflügen in die
freie Szene Berlins und einem festen Engagement am Schillertheater
Berlin, war er vier Jahre mit der Compagnia Teatro Dimitri auf Tour.
1993/94 leitete er interimistisch die Scuola Teatro Dimitri. Von 1994
bis 1997 folgten verschiedene Engagements als freischaffender
Bühnenkünstler (u.a. am Landestheater Tübingen, am Schauspielhaus
Düsseldorf sowie auf Reisen mit einem Tangotrio nach Buenos Aires
etc.). Daneben produzierte Florian Reichert eigene Stücke (u.a. "Der
Stuhl hat vier Beine - oder: von einem, der auszog, die Wirklichkeit
anzufassen" und "Gebrüder Beinhardt - Leichter Leiden mit Musik") und
unterrichtete an der Scuola Teatro Dimitri das Fach
Theaterimprovisation. 1997 übernahm Florian Reichert die Direktion
der Scuola Teatro Dimitri, die er bis heute innehat. In dieser Zeit
war er verantwortlich für die Transformation der Scuola Teatro
Dimitri zu einer vom Bund anerkannten Hochschule, die Umsetzung der
Bolognareform, die Integration der Hochschule in die "Konferenz
Theaterhochschulen Schweiz" sowie die inhaltliche Mitarbeit am
Projekt "Master Campus Theater Schweiz".
Wolfram Heberle (*1966) studierte im Anschluss an das 1.
Staatsexamen in Medizin (Universität Ulm, 1991) am Konservatorium für
Musik und Theater in Bern und erwarb 1995 sein Diplom als
Schauspieler. Während sechs Jahren spielte er in festen Engagements
an den Theatern Trier (1995-1999) und Tübingen (1999-2001). Danach
war er als Schauspieler in verschiedenen freien Theaterprojekten
(u.a. "Liquid Penguin Ensemble" Saarbrücken, "Falsch" Wien) und in
der Schweiz als Produktionsleiter bei "Vroom", "Escape" und
"Koch-Schütz-Studer" tätig. Zwischen 2001 und 2004 studierte Wolfram
Heberle Kulturmanagement an der Universität für Musik und
Darstellende Kunst Wien und schloss mit einem Master of Advanced
Studies ab. Als Produzent und Manager arbeitet er seit April 2003 für
die Schweizer Theatergruppe PLASMA Zürich. Aus der Verbindung seiner
professionellen Theatererfahrung und seinen Management- und
Fundraisingkompetenzen entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit mit
dem Regisseur Lukas Bangerter in künstlerischen und konzeptionellen
Fragen. PLASMA gelang damit die Positionierung in einer breiteren
internationalen Öffentlichkeit. Seit 2005 ist Wolfram Heberle als
Geschäftsführer der Medienwerkstatt "MedienFalle" Basel tätig.
Leonie Stein (*1948) schloss ihre klassische Tanzausbildung an der
Royal Ballet School London ab und arbeitete anschliessend in
Engagements in Deutschland und Italien. Seit 1984 tritt sie mit
eigenen Choreografien und Inszenierungen an die Öffentlichkeit. 1977
übernahm sie eine Dozentur für Tanz und Akrobatik an der
Schauspielschule des Konservatoriums für Musik und Theater Bern. 1989
wurde sie zur stellvertretenden Leiterin, 1996 schliesslich zur
Leiterin der Berner Schauspielausbildung gewählt, die 2003 als
Fachbereich Theater in die neu gegründete Hochschule der Künste Bern
integriert wurde. Leonie Stein hat für die Theaterausbildung wichtige
interdisziplinäre Studierendenprojekte initiiert und begleitet, bspw.
"Heimat - oder ein Stück von mir", "Solo mit Motorrad",
"Augen...Blicke...Flüchtig", "Einsame Rhythmen", "L'histoire du
soldat" und steht u.a. auch für die aktuelle Neuausrichtung des
Theaterstudiums an der HKB. Im Rahmen ihrer selbständigen
künstlerischen Arbeit realisierte sie eine Reihe von namhaften
Inszenierungen, so  bspw. "X-Strindberg-Y", "A.S. begegnet A.W.- eine
Installation mit Interventionen" zum Werk des Komponisten Alfred
Wälchli für die Biennale Bern 2003 und "Warum können wir nie nie
geliebt werden" nach Michel Houellebecq. Sie war langjähriges
Mitglied der Kulturkommission Tanz+Theater der Stadt Bern,
Gründungspräsidentin der "Konferenz Theaterhochschulen Schweiz",
Vorstandsmitglied der Schweizer Sektion des "International Theatre
Institute - ITI" und der "Ständigen Konferenz Schauspielhochschulen -
SKS" des deutschsprachigen Raums.
Mathias Behrends  (*1967) studierte Opernregie an der Hochschule
für Musik "Hanns Eisler" Berlin und schloss 1994 mit dem Diplom ab.
In Regiekursen und Assistenzen arbeitete er mit Ruth Berghaus,
Christian Pöppelreiter, Peter Konwitschny und Johannes Schaaf
zusammen. Er war nach dem Studium sowohl als Regisseur wie als Dozent
tätig und inszenierte an der Staatsoper Stuttgart, im Apollosaal der
Staatsoper Berlin, am Staatstheater Cottbus, an der Universität für
Musik und Darstellende Kunst in Graz und an der Hochschule für Musik
und Theater Leipzig. Von 1997-1999 war er Künstlerischer Leiter der
Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart. Seit 2002 ist er
Studiengangsleiter Schweizer Opernstudio und Dozent an der HKB.
Mathias Behrends inszeniert eine Vielzahl an Opernwerken des
klassischen Repertoires sowie des 20. Jahrhunderts und entwickelte
insbesondere die kreative Projektform Opernwerkstatt für die HKB. Er
wird die Weiterentwicklung der Operausbildung auf Masterstufe
gestalten, koordinieren und weiterentwickeln. Regelmässig arbeitet er
mit dem Dramaturgen Wolfgang Willaschek und dem Bildenden Künstler
Hermann Weber zusammen. Seit 2007 ist er ehrenamtlich Künstlerischer
Leiter der Internationalen Sommerakademie Biel.

Kontakt:

Dr. Thomas D. Meier
Direktor Hochschule der Künste Bern HKB
Tel. direkt: +41/31/848'38'00

Marion Ebinger
Leiterin Kommunikation und Marketing Hochschule der Künste Bern HKB
Tel. direkt: +41/31/848'38'28

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