Forum Mobil: Kein Gehirntumor durch Handys
Bern (ots)
Im "British Medical Journal" wurde nun ein weiteres Teilergebnis der Interphone-Studie veröffentlicht, das die Erkenntnisse bisheriger Untersuchungen bestätigt: Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft besteht kein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Mobiltelefonen und der häufigsten Art von Gehirntumor, dem Glioma-Tumor. Bei der bisher grössten Studie zur Aufklärung der Entstehung von Hirntumoren interviewten britische Wissenschaftler 966 in Grossbritannien lebende Tumorpatienten und 1716 gesunde Kontrollpersonen, im Zeitraum von Dezember 2000 bis Februar 2004. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Risiko an einem Glioma-Tumor zu erkranken und der Mobiltelefonnutzung gefunden, auch nicht bei der im Vergleich zu früheren Untersuchungen grossen Gruppe mit einer Langzeitnutzung von mehr als 10 Jahren.
Die Studie wurde von den Universitäten Leeds, Manchester und Nottingham in Zusammenarbeit mit dem Institute of Cancer Research durchgeführt und ist Teil des weltweit umfangreichsten Mobilfunk-Forschungsvorhabens "Interphone", an dem Wissenschaftsteams aus 13 Ländern unter der Koordination der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten. Neben Grossbritannien sind Deutschland, die skandinavischen Länder, Frankreich, Italien, Israel, Australien, Neuseeland, Japan und Kanada beteiligt. "Auch das nun veröffentlichte Teilergebnis der Interphone-Studie bestätigt den bisherigen Stand der Wissenschaft. Es ist ein wichtiges Puzzleteil zum Gesamtergebnis dieses Forschungsprojektes, das bereits Ende des Jahres 2006 vorliegen soll", sagt Forum Mobil-Geschäftsführerin Sonja Bietenhard.
WHO-Ergebnis auch für die Schweiz interessant
Auch für die Schweiz ist das Ergebnis von grossem Interesse, denn jedes Jahr erkranken in der Schweiz rund 500 Personen an einem Hirntumor. Behauptungen, dass Gehirntumore durch Mobilfunk verursacht werden könnten, wird von wissenschaftlicher Seite entgegengehalten, dass dies schon aus physikalischen Gründen nicht möglich ist: Die Feldstärken sind zu gering, um Molekülverbindungen zu brechen. Dennoch wird ein eventueller Beitrag des Mobilfunks immer wieder diskutiert, da immerhin schon ca. 6,4 Millionen Schweizerinnen und Schweizer mit dem Handy telefonieren. "In dieser Debatte ist das neue Ergebnis eine wichtige Orientierung", so Sonja Bietenhard abschliessend.
Die Originalstudie: http://bmj.bmjjournals.com/cgi/rapidpdf/bmj.38720.687975.55v1
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