EPROS-Studie: Keine Schlafstörungen durch "Elektrosmog"
Bern (ots)
Stört der Handymast in unmittelbarer Nachbarschaft meinen Schlaf? Mit dieser Fragestellung setzte sich die Technische Universität Graz, unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Norbert Leitgeb, in ihrer EPROS-Schlafstudie (Elektrosensitives Protected Sleep), auseinander.
Von 500 interessierten Personen wurden die 29 schwerwiegendsten Fälle über ein Jahr lang untersucht und insgesamt 261 Nächte analysiert: Jene Personen, die im Umkreis von Sendestationen wohnen und sich von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in ihrem Schlaf beträchtlich gestört fühlen. Damit wurde versucht, ein Zusammenhang in diesen Fällen nachzuweisen. Laut Studienleiter Dr. Leitgeb ist dieser Bezug, wenn er in den kritischsten Fällen nicht nachgewiesen werden kann, auch sonst nicht zu erwarten.
Die Versuchseinrichtung besticht durch ihren Praxisansatz, weil sie nicht eine Laborsituation simuliert, sondern direkt in den Schlafzimmern der Betroffenen die Schlafqualität - mit und ohne Abschirmung vor elektromagnetischen Feldern - vergleicht. Verfälschungen durch Vorurteile wurden durch die fallweise Verwendung von Schein-Abschirmungen vermieden.
Die Ergebnisse sind laut Studienleiter Dr. Leitgeb eindeutig:
- Keine belastbaren Beweise für Schlafstörungen durch elektromagnetische Felder (sogenannter Elektrosmog)
- Die elektromagnetischen Felder lagen weit unter den Grenzwerten
- Hauptquelle der gemessenen elektromagnetischen Felder war der Rundfunk
- Bei jeder vierten Messung gab es eine Beeinflussung durch Handytelefonierer aus der näheren Umgebung
- Der Glaube an die Wirkung der Abschirmung brachte bereits eine deutliche Schlafverbesserung
In der Kernaussage der Studie zeigt sich, dass keine Schlafstörungen durch elektromagnetische Felder hervorgerufen werden. Bei einigen Probanden bewirkte bereits der Glaube an die Schirmwirkung eine deutliche Schlafverbesserung. Leitgeb fasst zusammen: "Dass bisher selbst bei den untersuchten schwerwiegendsten Fällen keine belastbaren Beweise gegen Elektrosmog gefunden werden konnten, hat vielen Probanden Erleichterung gebracht und rechtfertigt jedenfalls die verbreiteten Ängste nicht." Sonja Bietenhard, Geschäftsführerin des Forum Mobil resümiert: "Schlafstörungen, warum immer sie auftreten, bedeuten auch Verlust von Lebensqualität. Insofern hoffen wir, dass diese Studie den Menschen hilft, allfällige Ängste und Sorgen vor dieser Technologie zu nehmen."
Um die Ergebnisse der Studie, die unter Beteiligung österreichischer Ministerien durchgeführt wurde, abzusichern, werden derzeit in einem zweiten Untersuchungsabschnitt über 200 zusätzliche Nächte untersucht.
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