Forum Mobil: Mobilfunkforschung in der Offensive - WHO und EU dokumentieren EMF-Forschungsprogramme
Bern (ots)
Sowohl der aktuelle Forschrittsbericht der Weltgesundheitsorganisation (Juni 2005 bis Juni 2006) zum Thema "Mobilfunk" als auch das EU-Koordinationsprogramm "EMF-Net" geben einen umfassenden Überblick über die Aktivitäten und Ergebnisse der weltweiten EMF-Forschungsprogramme der vergangenen 12 Monate. 2007/2008 wird es eine Zusammenfassung und neuerliche Evaluierung des vorliegenden Wissensstandes über elektromagnetische Felder des Mobilfunks geben. Die WHO hat im Einklang mit nationalen und internationalen Expertengremien seit 1999 wiederholt bekräftigt, dass bei Einhaltung der empfohlenen Grenzwerte keine gesundheitlichen Gefahren durch die Nutzung von Handys oder durch die Immissionen von Mobilfunk-Basisstationen nachweisbar sind.
Allein in den letzten 4 Jahren wurden rund 125 Millionen Euro weltweit in die Mobilfunk-Forschung investiert. Mit Stand 7. September 2006 sind unter EMF-Portal 10.200 wissenschaftliche Publikationen über untersuchte gesundheitliche oder medizinisch relevante Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern erfasst und öffentlich zugänglich. Darüber hinaus sind auch noch Untersuchungen auf nationaler Ebene, aber auch grosse epidemiologische Untersuchungen wie das Interphone-Projekt der WHO in Arbeit. Das WHO-Projekt "Interphone" soll 2007, spätestens 2008 abgeschlossen und ausgewertet sein. Danach folgt eine neuerliche Beurteilung und Einstufung der Mobilfunktechnologie hinsichtlich gesundheitlicher Auswirkungen. Die daraus resultierenden Abschlussberichte der grossen Forschungsprogramme sollten eine noch bessere Orientierung zur Beurteilung der Sachlage bieten.
"Der WHO Fortschrittsbericht, die EU-Koordinationsprogramme, die TNO-Anschlussstudie und alle bisherigen Zwischenberichte machen deutlich: Das Gesamtbild hinsichtlich gesundheitlicher Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks ist wissenschaftlich gut abgesichert und nicht besorgniserregend. Grosse Risiken wären bei den intensiven Forschungen längst entdeckt worden. Fehlende Mosaiksteine werden zwar noch erforscht, ich persönlich gehe aber nicht davon aus, dass sie das bestehende Gesamtbild noch massgeblich ändern werden", sagt Sonja Bietenhard, Geschäftsführerin des Forum Mobil (FM). Gleichzeitig hat sich aber noch keine einheitliche Einschätzung des Themas "Mobilfunk und Gesundheit" in der Öffentlichkeit etabliert. "Mobilfunk ist zur Kulturtechnik geworden. Daraus resultiert ein hoher öffentlicher Druck, auch jenen Risiken nachzugehen, die bloss hypothetischer Natur sind oder von kleinen Teilen der Öffentlichkeit befürchtet werden", so Bietenhard abschliessend.
Auch in der Schweiz wird intensiv geforscht
Der Bundesrat hat den Schweizerischen Nationalfonds mit der Durchführung des Forschungsprogramms "Nichtionisierende Strahlung - Umwelt und Gesundheit" (NFP 57) beauftragt. Im Rahmen dieses Programms werden über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt fünf Millionen Franken für Forschungsprojekte zur Verfügung gestellt. Damit sollen allfällige gesundheitsschädigende Wirkungen von nichtionisierender Strahlung untersucht werden, die durch bestehende oder künftige Technologien entstehen könnten, um die damit verbundenen Risiken besser abschätzen zu können. Die Forschung in diesem Programm soll auch die Besorgnis der Bevölkerung über schädliche Auswirkungen von nichtionisierender Strahlung thematisieren. Mit dem NFP 57 sollen die Forschungsarbeiten in der Schweiz koordiniert werden, wobei diese als ergänzender Beitrag zur internationalen Forschung im Bereich von NIS zu verstehen sind. Die Projekte sollen auch die internationale Zusammenarbeit fördern und Auswirkungen auf die Praxis haben.
Forum Mobil
Immer mehr Menschen telefonieren mobil, immer häufiger wird das Handy genutzt - das Forum Mobil setzt sich für eine sachliche Diskussion zwischen den verschiedensten Interessengruppen rund um das Thema Mobilfunk ein.
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die WHO agiert als Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen. Sie gibt in den wichtigen Bereichen wie z.B. auch Luftgüte und Gewässerschutz Richtlinien und Empfehlungen heraus, auf die wir uns verlassen können. Auch für elektromagnetische Felder gibt es solche Empfehlungen der WHO.
Link - Service:
Bericht des EMF-NET (Koordinierungs-Aktion für EMF-Forschung der EU) http://www.jrc.cec.eu.int/emf-net/reports.cfm
EMF-Publikationen auf der Website der Weltgesundheitsorganisation (WHO): http://www.who.int/peh-emf/publications/reports/en/
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