Geschäftsjahr 2009: Energiedienst Holding mit NaturEnergie auf gutem Weg
Laufenburg (ots)
- Gesamtleistung im schwierigen Marktumfeld auf 766 Mio. Euro gesteigert - EBIT und Unternehmensergebnis leicht unter Vorjahr - Stromabsatz geringer als im Vorjahr - Verwaltungsrat beantragt bei Generalversammlung eine unveränderte Dividende von CHF 1,40
Die Energiedienst Holding AG konnte sich 2009 in ihrem marktwirtschaftlichen Umfeld behaupten. Das Jahr 2009 war durch Rezessionseffekte und regulatorische Einflüsse geprägt. Trotz Wirtschaftskrise stieg die Gesamtleistung im Vergleich zum Vorjahr von 710 Millionen Euro auf 766 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Ertragssteuern und Zinsen (EBIT) betrug 98,3 Millionen Euro und lag damit 5,9 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Das Unternehmensergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr um 4 Millionen auf 83 Millionen Euro.
"Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein", sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. "In einem schwierigen Markt ist es uns gelungen, unseren Umsatz zu steigern. Vor allem mit der Marke NaturEnergie konnten wir punkten. Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr die Marke von 1 TWh verkauftem Ökostrom außerhalb des eigenen Netzgebiets übertreffen werden."
Der Cashflow (Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit) reduzierte sich durch die Abnahme von Verbindlichkeiten von 122 Millionen Euro auf 81 Millionen Euro und deckte damit die durch den Kraftwerksneubau in Rheinfelden bedingten Investitionen vollumfänglich. Die Eigenkapitalquote vor Gewinnausschüttung erhöhte sich von 50% auf 53%.
Im Ergebnis konnten die positiven Faktoren die negativen Einflüsse nicht kompensieren. Negative Effekte waren: der Rückgang der gelieferten Strommenge an Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden, die neuen Belastungen aus Systemdienstleistungen, die steigenden Kosten für Verlustenergie, die unterdurchschnittliche Wasserführung von Rhein und Rhône, die Wertberichtigungen auf Kundenforderungen und die unkontrolliert wachsende Belastung durch steigende Quoten aus dem Erneuerbaren Energie-Gesetz. Positiv dagegen wirkten sich Gewinne aus Netzanlagenverkäufen, Margengewinne aus Produktion und Langfristverträgen, der Verlauf des Neubaus Kraftwerk Rheinfelden sowie erneut die nachhaltige Kostenkontrolle aus.
Investitionen
Die Bruttoinvestitionen der ED-Gruppe nahmen von 60,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 97,3 Mio. Euro zu. Der grösste Anteil der Investitionen floss in den Neubau des Wasserkraftwerks Rheinfelden. Allein hier stiegen die Investitionen auf 68,7 Mio. Euro (Vorjahr: 35,0 Mio. Euro). Ebenso nahmen die Investitionen in unsere Netze zu.
Stromabsatz
Der gesamte Stromabsatz der Energiedienst-Gruppe im Geschäftsjahr 2009 betrug 7.370 Millionen Kilowattstunden (kWh) und lag sechs Prozent unter dem Vorjahresabsatz von 7.839 Millionen kWh. Der Stromabsatz in Deutschland verringerte sich um 5,9 % auf 4.375 kWh als Folge des anhaltenden Wettbewerbs um Privatkunden und der allgemeinen konjunkturellen Lage. Der Absatz von NaturEnergie außerhalb des Netzgebiets steigerte sich auf 923 Millionen kWh (Vorjahr 693 Millionen kWh) um rund 33%. Kundenverluste und geringere Nachfrage aufgrund der Wirtschaftskrise konnten überkompensiert werden.
Stromerzeugung und -beschaffung
Die eigenen und teileigenen Wasserkraftwerke produzierten 2009 mit 2.473 Millionen kWh weniger Energie als prognostiziert und auch weniger als im Vorjahr (2008: 2.569 Millionen kWh). Die langjährigen Monatsmittelwerte wurden insbesondere im ersten und im letzen Jahresquartal zum Teil deutlich unterschritten. Die Mindermengen führten dazu, dass die Jahresproduktion in den Rheinkraftwerken die langjährigen Mittel unterschritt.
Die meteorologischen Verhältnisse an der Rhône waren durch einen Winter mit viel Schnee geprägt. Durch die Abschmelze im Sommer wurden die Stauseen gut gefüllt. Dies ergab eine gute Wasserführung. Sommer und Herbst waren niederschlagsarm. Die Produktion in den Herbstmonaten war daher unterdurchschnittlich.
Neubau Wasserkraftwerk Rheinfelden
Der Neubau des Wasserkraftwerks in Rheinfelden liegt im Plan. Die Hauptbetonagearbeiten am Maschinenhaus wurden 2009 abgeschlossen. Die Montage der Stützringschächte, die die Haupttragekonstruktion der Turbinen und Generatoren darstellen, ist abgeschlossen. Die erste Turbinengruppe wurde Ende 2009 angeliefert und bis Januar eingebaut. Die testweise Flutung der Unterwasserseite erfolgte Ende Januar. Die Flutung der Oberwasserseite ist für die letzte Februarwoche geplant. Im Juni soll die erste Turbine den Probebetrieb aufnehmen. Die weiteren drei Turbinen folgen dann im Zwei-Monats-Rhythmus, so dass Ende des Jahres alle vier Turbinen in Betrieb und am Netz sind. Weit vor dem Zeitplan liegt die Rheineintiefung, sie wird zur Inbetriebnahme der ersten Turbine beendet sein. Der Rückbau des alten Maschinenhaus wird plangemäss im Herbst beginnen.
Anträge an die Generalversammlung
Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird anlässlich der Generalversammlung am 26. März 2010 eine Dividende von CHF 1,40 je Aktie mit Nennwert CHF 0,10 beantragen. Damit wird die Ausschüttung der vergangenen Jahre beibehalten.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2010 geht die Energiedienst-Gruppe von einem stabilen Stromabsatz im Bereich der Standard-Lastprofil-Kunden aus Industrie und Gewerbe aus. Das Absatzverhalten wird sich voraussichtlich auf dem relativ niedrigen Niveau von 2009 einpendeln. Wegen einer weiteren Intensivierung des Wettbewerbs rechnet die Energiedienst-Gruppe mit einem ähnlichen Wechselverhalten der Kunden, und deshalb mit einer Abnahme der Kundenzahlen im Netzgebiet. Die erfolgreiche Akquise von NaturEnergie-Kunden im privaten Bereich wird deutschlandweit verstärkt. Die wachsende Nachfrage nach einer ökologisch verträglichen Energieversorgung wird im Zuge der Klimadiskussion für den NaturEnergie-Vertrieb weitere positive Anreize liefern. Ebenso rechnet die Energiedienst-Gruppe mit einem stabilen Absatz bei NaturEnergie-Kunden aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor.
Insgesamt ist das Ziel, die Leistungsfähigkeit und die Ertragskraft in sämtlichen Wertschöpfungsstufen auf einem überdurchschnittlichen Niveau zu halten.
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Unternehmensinformation
Die Energiedienst Holding AG beschäftigt rund 770 Mitarbeiter, davon sind 37 Auszubildende. Das Unternehmen beliefert in Südbaden und der Schweiz 750.000 Menschen mit Strom und energienahen Dienstleistungen. Zu den regionalen und überregionalen Kunden gehören rund 270.000 Privat- und Gewerbekunden, rund 2.200 Geschäftskunden und 41 weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 7,4 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2009 verkauft. Zur Unternehmensgruppe der Energiedienst Holding AG (EDH) gehören die Energiedienst AG (ED AG), die Energiedienst Netze GmbH (EDN), die Ökostromtochter NaturEnergie AG sowie die EnAlpin AG im Wallis. Sie ist eine Beteiligungsgesellschaft der Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.
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