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Generalversammlung 2005 von SGCI Chemie Pharma Schweiz: Moratorien sind untaugliche Instrumente der Wissenschaftspolitik

Luzern (ots)

An der GV 2005 von SGCI Chemie Pharma Schweiz
wurden Moratorien als untaugliche Instrumente der
Wissenschaftspolitik kritisiert. Die Gentechfrei-Initiative, die ein
fünfjähriges Gentech-Moratorium in der Landwirtschaft einführen will,
wird als schädlich für den Forschungsplatz, unehrlich und überflüssig
abgelehnt.
Die Generalversammlung wählte die Herren Dr. Antoine Gautier
(Firmenich) und Pierre Jaccoud (Roche) neu in den Vorstand.
In seiner Ansprache wandte sich Dr. Rudolf Wehrli, Präsident von
SGCI Chemie Pharma Schweiz, gegen Moratorien als untaugliche
Instrumente der Wissenschaftspolitik. An einem fiktiven Beispiel
(Volksabstimmung über ein Moratorium zum Verbot der Forschung und
Anwendung chemischer Produkte bei der Bekämpfung von Krankheiten im
Jahr 1882) illustrierte Wehrli die absehbar drastischen
wirtschaftlichen Konsequenzen solcher Entscheide, die nur scheinbar
harmlos sind. Das von Wehrli geschilderte fiktive Moratorium musste
den damaligen Stimmbürgern als wirtschaftlich leicht verkraftbar und
als für den Nutzen der Patienten bedeutungslos erscheinen; die
schweizerische Volkswirtschaft hätte es aber schwerwiegend
beeinträchtigt: Die chemische Industrie würde danach nämlich nur noch
halb so viele Personen als in der heutigen Realität beschäftigen, nur
noch ein Fünftel soviel in Forschung und Entwicklung investieren und
nur noch ein Drittel soviel exportieren. Wehrli warnte deshalb
eindringlich davor, eine bedeutende wissenschaftlich-technische
Entwicklung aus vordergründigen politischen oder gesellschaftlichen
Erwägungen in unserem Land vorzeitig abbrechen zu wollen. Das
Gentechnik-Moratorium, das die „Volksinitiative für Lebensmittel aus
gentechnikfreier Landwirtschaft" fordert, kritisierte er als
untauglichen Ansatz, um mit einer neuen Technologie
verantwortungsvoll umzugehen. Das Gentech-Moratorium sei für den
Forschungsplatz Schweiz schädlich, unehrlich und überflüssig.
Der Gastreferent Prof. Dr. Wilhelm Gruissem (Institut für
Pflanzenwissenschaften an der ETH Zürich) hob die Spitzenrolle der
Schweiz bei der Grundlagenforschung zur Grünen Gentechnologie, aber
auch bei der Entwicklung praxis-orientierten Anwendungen hervor.
Pflanzen mit erhöhtem Vitamingehalt oder mit günstigerer
Fettzusammensetzung seien Beispiele solcher Forschungserfolge.
Pflanzen als „Biofabriken", welche beispielsweise Impfstoffe und
Medikamente kostengünstig und sicher herstellen, seien in nicht allzu
ferner Zukunft zu erwarten. Die Schweiz solle von dieser
vielversprechenden Entwicklung nicht ausgeschlossen werden.
Die Ansprachen sind unter www.sgci.ch abrufbar.

Kontakt:

SGCI Chemie Pharma Schweiz
Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie
Tel. +41/44/368'17'11
E-Mail: beat.moser@sgci.ch
Internet: http://www.sgci.ch

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