Generalversammlung 2006 von SGCI Chemie Pharma Schweiz: Für eine Schweiz als international führender Chemie- und Pharmastandort
Bern (ots)
Die Schweiz soll zu einem international führenden Standort für innovative Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie werden bzw. bleiben. An der GV 2006 von SGCI Chemie Pharma Schweiz wurde vorgestellt, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Die Mitgliedschaft bei economiesuisse wird dabei nicht in Frage gestellt; hingegen wird eine breite Diskussion über das künftige "core business" von economiesuisse angeregt.
Die Generalversammlung bestätigte den bisherigen Präsidenten und die bisherigen Vorstandsmitglieder im Amt und wählte die Herren Christoph Mäder (Syngenta) und Dr. Martin Riediker (Ciba SC) neu in den Vorstand.
In der Präsidialansprache zeigte Dr. Rudolf Wehrli, unter welchen Bedingungen eine Utopie revolutionäres Potential entwickelt und sich als Handlungsmaxime eignet. Am Beispiel der gescheiterten Lissabon-Strategie der Europäischen Union machte er deutlich, dass erfolgreiche Utopien immer einen Bezug zur Realität aufweisen müssen. Nur wenn eine Brücke vom Hier zum Dort erkennbar ist, können Utopien ihr Veränderungspotential entfalten. Vor diesem Hintergrund stellte Herr Wehrli das Vorstandsprojekt "Wirtschaftspolitische Schwerpunkte 2006-2020" vor. Mit diesem Projekt sollen die Aktivitäten von SGCI Chemie Pharma Schweiz auf ein längerfristiges und messbares Ziel hin ausgerichtet werden. Dieses Ziel - oder eben die Utopie - lautet: die Schweiz soll in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu einem international führenden Standort für innovative Unternehmen unserer Branche werden bzw. bleiben. Dazu wurde ausgehend von einem internationalen Benchmarking mit 30 Gruppen von für unsere Industrie wichtigen Rahmenbedingungen der wirtschaftspolitische Handlungsbedarf abgeleitet. Zum andern wurde untersucht, bei welchen Rahmenbedingungen eine Zusammenarbeit mit befreundeten Verbänden, insbesondere mit economiesuisse, eine Voraussetzung für die Umsetzung dieser Utopie ist. Gestützt auf diese Analyse wird die Mitgliedschaft bei economiesuisse nicht in Frage gestellt, wohl aber sollten die Mitglieder von economiesuisse vertieft darüber diskutieren, welche Themen künftig zum "core business" von economiesuisse zu zählen und welche bloss als "nice to have" zu betrachten sind.
In seinem Gastreferat "Achtung - Sie verlassen soeben das Neolithikum!" beschäftigte sich Prof. Beat Kappeler (Wirtschaftspublizist) an Hand historischer Beispiele mit der Frage, wie technologische Neuerungen sich auf gesellschaftliche Strukturen auswirken. Er beschrieb dabei die moderne westliche Gesellschaft im Gegensatz zur mittelalterlichen als Gesellschaft des Wandels und nicht bestehender Inhalte. Die Bestreitbarkeit aller Positionen durch Medien, Wissenschaften und Politik sichert seiner Ansicht nach die "Offenheit nach Vorne", also die Zukunftsfähigkeit der modernen westlichen Gesellschaften.
Die Ansprachen sind unter www.sgci.ch abrufbar.
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