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Prionics AG: BSE-Test Stopp ist problematisch

Zürich (ots)

Der erste BSE-Fall im 2005 zeigt, dass die
Einstellung der freiwilligen BSE-Tests problematisch ist. Wäre das
Tier zwei Wochen später geschlachtet worden, wäre es auf den Tellern
der Konsumenten gelandet.
Flächendeckende BSE-Tests sind heute in der EU eine
Selbstverständlichkeit. In der Schweiz haben jedoch die
Grossverteiler Migros und Coop ebensolche flächendeckenden Tests per
Ende Januar 2005 eingestellt. Grund: BSE-Tests seien überflüssig. Zum
einen böten auch BSE-Tests keinen vollständigen Schutz, und zum
anderen würden bei der Schlachtung bereits alle Risikoorgane
entfernt.
Diese Argumente sind nicht neu und wurden bereits in den
Neunzigerjahren, vor der Einführung europaweiter BSE-Tests,
angeführt. Sie sind heute nicht weniger falsch als dazumal.
Mit jedem BSE-Fall, der erfolgreich aus der Nahrungskette entfernt
werden konnte, haben die BSE-Tests ihre Tauglichkeit eindrücklich
unter Beweis gestellt. Nur weil ein vollständiger Schutz vor einer
Infektionskrankheit niemals gewährt werden kann, ist es zynisch,
freiwillig darauf zu verzichten, so viele BSE-Rinder wie möglich aus
der Nahrungskette herauszufiltern.
Die Behauptung, dass die Entnahme von speziellen BSE-Risikoorganen
wie Gehirn und Rückenmark die BSE-Tests überflüssig mache, und
demnach BSE-Tiere unbedenklich konsumiert werden können, ist
ebenfalls nicht stichhaltig:
1. Bereits in den Neunzigerjahren zeigten in England durchgeführte
      Studien, 
      - dass bei der Zerlegung von Schlachtkörpern Verunreinigungen 
        des Fleisches mit Risikomaterial stattfinden;
      - dass bei der Tötung des Schlachttieres durch Bolzenschuss
        infektiöses Hirnmaterial in die Blutbahn gelangen kann.
2. Diese Befunde wurden durch neuere, im Jahre 2004 publizierte
Studien erneut bestätigt und auf weitere Schlachtprozesse
ausgeweitet.
3. Neueste Forschungsergebnisse der Universität Zürich zeigten
auf, dass neben den bisher bekannten Risikomaterialien auch weitere
Organe wie Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse betroffen sein können.
Amerikanische Forschungsresultate legen zudem nahe, dass sich Prionen
auch im Muskelfleisch anreichern könnten.
Auf Grund dieser Fakten wird in Europa nach wie vor flächendeckend
getestet. Dies auch in Ländern mit tiefen BSE-Zahlen, wie zum
Beispiel Österreich (welches in seiner Geschichte erst einen einzigen
BSE-Fall zu verzeichnen hatte). Diese Massnahme entspricht dem Stand
der Wissenschaft, und wird nicht zuletzt vom Prionenforscher und
Nobelpreisträger Stanley Prusiner eindringlich empfohlen.
Über Prionics
Die Prionics AG ist weltweit führend bei der Früherkennung von
Prionenerkrankungen wie Rinderwahnsinn (BSE) oder Scrapie. Das
Unternehmen hat sich einen Namen gemacht, als es mit seinen BSE-Tests
die Verbreitung der Rinderseuche in Europa aufdeckte und gilt heute
international als Kompetenzzentrum für Prionendiagnostik. Die rund
100 Mitarbeiter der Prionics AG stammen aus über 20 verschiedenen
Nationen und arbeiten in einem Netzwerk mit Prionenspezialisten und
hochkarätigen Neurowissenschaftlern in der ganzen Welt. Die Prionics
AG ist seit Dezember 2002 nach ISO 9001:2000 zertifiziert.

Kontakt:

Stephanie Musshafen
Leiterin Corporate Communications
Tel. +41/44/200'20'14
E-Mail: press.relations@prionics.ch

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