Schweizer Illustrierte - Ex-Nachrichtenchef Peter Regli: "Es ging um meine Ehre"
Zürich (ots) Sieben Jahre lang wurde er von den Medien durch den Dreck gezogen: Südafrikanisches Chemiewaffen-Programm, Geheimarmee, Affäre Bellasi. Kaum eine Schlagzeile und ein Vorwurf, den Ex-Geheimdienstchef Peter Regli, 63, aus Boll BE nicht erdulden musste. "Alles haltlos", gestand die Bundesanwaltschaft nun ein. Regli ist vollumfänglich rehabilitiert. Allerdings war dies dem VBS nur grade ein dürres Communiqué wert. Und auch keine Entschädigung. "Es ging um meine Ehre", sagt Peter Regli in einem Exklusiv-Interview mit der Schweizer Illustrierten". "Und Ehre hat keinen Preis." Man habe ihn damals auf den Scheiterhaufen gestellt, "der Departementschef und engste Mitarbeiter schütteten Benzin ins Feuer. Und weil ich nicht brannte, hat man mich nach sieben Jahren wieder vom Haufen geholt." Nachrichtendienst sei keine Sonntagsschule - "aber wir haben die Spielregeln des Metiers immer eingehalten". Für Reglis Ehefrau Irène waren es "die schlimmsten Jahre meines Lebens". Und sie verstehe nicht, weshalb Bundesrat Samuel Schmid sich bis heute weigert, ihren Mann zu treffen. Für Regli ist die Sache abgeschlossen. "Die Rehabilitierung war wichtig. Für mich, meine Frau, und all jene Staatsdiener, die nicht im Glauben gelassen werden dürfen, dass die politische Führung sie im Stich lässt, wenns drauf an kommt." So ein Fall, so Regli im Gespräch mit der SI, dürfe sich nie mehr wiederholen.
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