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Medienfachverlag Oberauer GmbH

"Nur schnelle Zeitungen machen junge Leser glücklich"

Wien (ots)

"Junge Leser sind glücklich, wenn sie mit ihrer
Zeitung schnell fertig sind. Dazu braucht es kurze, neutrale Texte,
die einfach gegliedert sind und schnell zur Sache kommen. Das machen
derzeit die Gratiszeitungen am besten und daher sind sie auch so
erfolgreich bei den jungen Lesern", erklärte Peter Rothenbühler,
Chefredakteur der Schweizer Tageszeitung Le Matin und einer der
kreativsten Zeitungsmacher der Schweiz, beim European Newspaper
Congress, der heute in Wien zu Ende geht. "Gratis ist für junge Leser
heute gar keine Frage mehr, die nehmen das einfach hin", sagte
Rothenbühler.
Die gute Nachricht im Zusammenhang mit Gratiszeitung ist, dass 
es wieder gelingt, junge Leute für die Tageszeitung zu begeistern 
und das sei eine "Revolution", so Rothenbühler. Die Hoffnung, 
dass die jungen Leute später automatisch zu zahlenden Lesern 
werden, könnte täuschen, meinte der Schweizer Chefredakteur.
"Die Jungen werden nicht zu den Kaufzeitungen kommen, die
Kaufzeitungen müssen zu den Jungen kommen", sagte Rothenbühler. Eine
große Gefahr sieht der Schweizer Zeitungsmacher darin, dass die
Gratiszeitungen die jungen Leser durch das ganze Leben begleiten
wollen, und ihnen dies mit einer Fülle von Zusatztitel auch gelingt.
Dabei sei es durchaus denkbar, dass die derzeit kostenlos
vertriebenen Titel einzelne Produkte gegen Bezahlung anbieten. "Die
Gratiszeitungen sind auf dem besten Weg, die besseren Kaufzeitungen
zu werden und wir müsse alle sehr aufpassen, dass wir diese
Entwicklung nicht übersehen", warnte Rothenbühler.
In der Westschweiz macht Rothenbühler seit sechs Monaten mit 
Le Matin bleu eine tägliche Gratiszeitung, die im Format und 
in der Optik ähnlich wie die Kaufzeitung Le Matin aussieht, 
die er als Chefredakteur ebenfalls verantwortet. Der Markteintritt 
von Mitbewerber 20 Minuten hat den Rothenbühler zur Gründung 
der Gratiszeitung gezwungen. Man habe befürchtet, dass man 
bei der Kaufzeitung mindestens 10.000 Exemplare Auflage von 
mehr als 70.000 verkauften Exemplaren verlieren würde. Tatsächlich 
hat die Kaufzeitung Le Matin pratisch nichts verloren, sagte 
Rothenbühler. Im Vergleich zum April der Vorjahres überhaupt 
nichts und im Vergleich zum Oktober des Vorjahres "verkaufen 
wir 3.000 Exemplare am Tag weniger".
"Gott und die Welt in den Medien - die neue journalistische 
Gratwanderung zwischen Pressefreiheit, Religion, Toleranz und 
Verantwortung" ist der Titel des "European Editors Forum", 
bildete den Auftakt am heutigen Kongresstag. Unter der Leitung 
von "Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker begründeten 
führende Zeitungsmacher ihren künftigen Umgang mit diesem
hochsensiblen 
Thema.
Der European Newspaper Congress endet heute mit der Auszeichnung 
der besten Zeitungsmacher Europas. Knapp 500 Chefredakteure 
und Verlagsmanager aus ganz Europa waren für drei Tagen nach 
Wien gekommen, um über die Zukunft der Zeitung zu diskutieren. 
Veranstalter des größten europäischen Zeitungskongresses sind 
der Medienfachverlag Oberauer und das Büro für Zeitungsdesign 
in Meerbusch in Deutschland.
Nationaler Veranstalter ist die Branchenzeitschrift "Der
Österreichische Journalist". Das Projekt wird mitgetragen von
europäischen Medienfachzeitschriften, in Deutschland durch das
"MediumMagazin", in der Schweiz durch den "Schweizer Journalist".
Der "European Newspaper Congress" wird unterstützt durch die 
Stadt Wien, die Wiener Stadtwerke und als Medienpartner durch 
die österreichische Tageszeitung "Die Presse".

Pressekontakt:

Weitere Infos: Johann Oberauer, eMail: johann.oberauer@oberauer.com,
Tel. +43/6225/2700-12;
Norbert Küpper, eMail: nkuepper@zeitungsdesign.de,
Tel. +49/ 2159/91 16 15

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