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University of Southampton

Ungenügendes Asthmamanagement vermindert nachweislich die Lebensqualität

London, GB (ots)

Führende Fachleute rufen zu verstärkten Massnahmen im Dienste der
Patienten auf
Führende Asthma-Experten haben die
Berufstätigen im Gesundheitswesen und die Patienten dazu aufgerufen,
ihr Bewusstsein für den derzeitigen Stand des Asthmamanagements in
Europa zu schärfen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.  Im
Rahmen einer Tagung unter der Leitung von Professor Stephen Holgate
von der Universität von Southampton (GB) definierten die Experten die
Schlüsselbereiche für eine Verbesserung des Asthmamanagements und der
Lebensqualität zugunsten vieler Betroffener: Die wirksame Kontrolle
der Atemwegsentzündung durch Anwendung von mehr als nur einem
entzündungshemmenden Medikament, die Patientenaufklärung über die
Atemwegsentzündung sowie die Kommunikation zwischen Arzt und Patient
über die Asthmasymptome.
Das zweitägige Treffen unter dem Motto "The MetaForum: Improving
Asthma Therapy Through More Effective Control of Inflammation" (Das
MetaForum: Verbesserung der Asthmatherapie durch wirksamere
Entzündungskontrolle) wurde ermöglicht durch die Unterstützung von
Merck Sharp & Dohme im Sinne eines "unrestricted educational grant"
und brachte mehr als 40 führende Fachleute auf dem Gebiet der
Asthmaforschung und -behandlung zusammen. Die Teilnehmer -  Ärzte,
Schulungsfachkräfte und Vertreter von Patientenorganisationen aus 17
Ländern Europas - analysierten die Gründe für Morbidität, Mortalität
und verminderte Lebensqualität von Asthmapatienten trotz vorhandener
eindeutiger Leitlinien und nachweislich wirksamer
Behandlungsoptionen.
"Es gibt kaum Möglichkeiten, Meinungen und Empfehlungen von den
behandelnden Ärzten und von den Betroffenen zusammen zu bringen",
sagte der Leiter des MetaForums, Stephen Holgate, MRC, klinischer
Professor für Immunpharmakologie, Abteilung für Infektionen,
Entzündung und Therapie an der medizinischen Fakultät der Universität
von Southampton in England. "Dieses einzigartige Treffen war von
grosser Bedeutung. Es hat uns ermöglicht, genau zu definieren, wo und
wie Verbesserungen erfolgen müssen, damit wir Asthmapatienten
wirksamer behandeln und ihnen zur maximal möglichen Lebensqualität
verhelfen können."
Gegenwärtig leiden weltweit zwischen 100 und 150 Millionen
Menschen an Asthma und ihre Zahl nimmt stetig zu.(1) Ausserdem
sterben mittlerweile jährlich 180'000 Menschen an dieser
Krankheit.(1)
Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten von Asthma entstehen
hauptsächlich durch  fehlende oder unzureichende Behandlung. Diese
Kosten werden mit steigender Prävalenz und zunehmendem Schweregrad
der Erkrankung wahrscheinlich noch ansteigen;(2) eine bessere
Kontrolle der Krankheit würde daher die Kosten deutlich senken.
"Patienten, die unter ihrer laufenden Behandlung keine optimale
Asthmakontrolle erreichen, müssen erkennen, dass sie ihre
Lebensqualität nicht zu opfern brauchen", sagte Erkka Valovirta,
Koordinator des Medizinischen Komitees für die European Federation of
Allergy and Airways Diseases Patients' Associations (EFA)
(Europäische Föderation der Patientenvereinigungen für Allergien und
Atemwegserkrankungen).  "Dieses Meeting bestätigte eindrucksvoll,
dass Patienten und Ärzte zusammenarbeiten müssen, um neue Wege für
die Gewährleistung der bestmöglichen Behandlung zu finden."
Das MetaForum
Das MetaForum-Meeting fand am 20. und 21. April 2004  im Vorfeld
des Weltasthmatags am Royal College of Physicians(3) statt. 
Mitglieder eines Expertengremiums boten mit ihren Präsentationen
einen Überblick über aktuelle Aspekte des Asthmamanagements.
Thematisiert wurden unter anderem der gegenwärtige Stand der
Asthmatherapie, die Behandlung aus der Perspektive des Arztes bzw.
des Patienten und die Rolle der Ärzte, Patienten, Eltern und anderer
Personen bei der Verbesserung des Asthmamanagements und der
Lebensqualität. Erstmals wurden die Ergebnisse einer strukturierten
Analyse von 24 Patientenbefragungen zu Asthma präsentiert, an denen
über 60'000 Patienten teilgenommen hatten. Die Daten bestätigten
übereinstimmend: Bei Erwachsenen und bei Kindern herrscht
Unzufriedenheit in Bezug auf ein ganzes Spektrum unterschiedlicher
Aspekte wie Asthmakontrolle, Therapietreue, Lebensqualität,
allgemeine Erwartungen an die Behandlung und konkrete
Therapieerfahrungen. Im Anschluss an die Präsentationen waren die aus
17 europäischen Ländern angereisten Zuhörer aufgefordert, sich aktiv
an einer Diskussion mit der Expertenrunde zu beteiligen, um mit ihr
gemeinsam einen ersten Konsens zu formulieren.
Schlussfolgerungen des MetaForums
Das Expertengremium und die Diskussionsteilnehmer unterstrichen:
"Die wissenschaftliche Evidenz sowie unsere eigene Erfahrung mit den
Patienten zeigen, dass sich Asthma immer noch stark auf die
Lebensqualität der betroffenen Erwachsenen und Kinder auswirkt. Zwar
liegen gegenwärtig Leitlinien für das Asthmamanagement vor, doch sind
die Betroffenen immer noch krankheitsbedingten Einschränkungen
unterworfen; Alltagsbewältigung und Lebensqualität sind nach wie vor
stark durch die Symptome beeinträchtigt. Als Fachleute für Asthma und
als Vertreter der Betroffenen müssen wir feststellen, dass
Asthmapatienten noch nicht optimal von den zur Verfügung stehenden
therapeutischen Möglichkeiten profitieren können."
"Im Allgemeinen teilen Eltern und Asthmapatienten dem Arzt im
Gespräch nicht deutlich genug mit, unter welchem andauernden
Leidensdruck sie stehen. Ausserdem bestehen hinsichtlich der
Bedeutung und den Auswirkungen der zu Grunde liegenden
Atemwegsentzündung noch Verständnislücken auf Seiten des Patienten
wie auch des Arztes(4). Derartige Defizite im Verständnis und bei der
Kommunikation sind wenig förderlich für eine gute Behandlung und
häufig mitverantwortlich für die schlechte Therapietreue des
Patienten und eine unzureichende Symptomkontrolle. Dies wiederum
erzeugt Unzufriedenheit bei den Patienten und kann dazu führen, dass
sie sich am Prozess des  Krankheitsmanagements nicht ausreichend
beteiligen. Zudem kennen viele Kliniker trotz bestehender, wirksamer
und allgemein angewandter Behandlungsansätze möglicherweise nicht
alle Facetten des Asthmamanagements.
"Die optimale Kontrolle der Atemwegsentzündung ist ein
entscheidender Faktor, und diese Kontrolle wird begünstigt durch die
Anwendung von mehr als nur einem pharmakologischen Ansatz. Das Wesen
der entzündlichen Reaktion in den Atemwegen und das, was wir aus
wissenschaftlicher Sicht gegenwärtig über deren Grundlagen und die
strukturellen Veränderungen wissen, zeigen, dass sich mit einem
einzigen Therapieansatz alleine eine vollständige Kontrolle der
Entzündung kaum erreichen lässt. Die Standardtherapie mit inhalativen
Kortikosteroiden (ICS) setzt nicht bei allen Mediatoren der
asthmatischen Atemwegsentzündung an. Ausserdem wird die hochdosierte
Anwendung inhalativer Steroide in den Behandlungsleitlinien
heutzutage nicht mehr empfohlen, da sich das Nutzen-/Risikoverhältnis
bei höheren Dosen verringert.
Die Forschung hat gezeigt, dass die zusätzliche Verabreichung von
Leukotrien-Rezeptorantagonisten (LTRA) zu inhalativen
Kortikosteroiden eine umfassendere Kontrolle der Atemwegsentzündung
ermöglicht(5,6,7).
"Welche Massnahmen wir als Mediziner nun zu treffen haben, liegt
auf der Hand. Wir müssen Mittel und Wege finden, um die Kommunikation
und das Verständnis zwischen Ärzten und Patienten zu verbessern und
als Resultat eine wirksamere Asthmabehandlung zu bekommen."
Konsensfindung:
In der abschliessenden Sitzung des MetaForums erarbeitete
Professor Holgate gemeinsam mit dem Gremium und der Zuhörerschaft
einen Konsens zu den nächsten Schritten in den Bereichen, in denen
derzeit Handlungsbedarf besteht. Die schriftliche Fassung dieses
Konsenses wird im Laufe der nächsten Wochen der Gruppe zur
Genehmigung vorgelegt.
Das MetaForum stand unter der Schirmherrschaft der Universität von
Southampton und wurde ermöglicht durch die Unterstützung von Merck
Sharp & Dohme im Sinne eines "unrestricted educational grant". Die
Ansichten, die während des Meetings geäussert wurden sowie der
abschliessende Konsens sind vom Sponsor unabhängig.
Die Universität von Southampton
Die Universität von Southampton ist eine der führenden Lehr- und
Forschungseinrichtungen im Vereinigten Königreich und besitzt eine
weltweite Reputation für Spitzenleistungen in Forschung und Lehre.
Ihr Jahresumsatz beträgt etwa 250 Millionen Pfund.
Professor Holgate arbeitet am Southampton General Hospital als
Leiter eines ca. 50-köpfigen, interdisziplinären Teams, das sich
schwerpunktmässig mit den Mechanismen beschäftigt, die Asthma und
verwandten Erkrankungen zu Grunde liegen. Sein Team stützt sich bei
der Untersuchung noch kaum bekannter Reaktionswege im Rahmen von
Entzündung und Remodelling bei diesen Störungen auf eine Kombination
von Ansätzen aus Genetik, Epidemiologie, Zellbiologie, Biochemie
sowie auf klinische Interaktionen mit neuartigen Therapieoptionen.
(1) Bronchial Asthma, WHO Fact Sheet N° 206 Revised January 2000
   (2) Barnes PJ, Jonsson B, Klim JB, The costs of asthma. Eur Respir
       J. 1996 (4):636. Review.
   (3) Mit freundlicher Genehmigung des Schatzmeisters
   (4) Strukturierte Analyse, im Druck
   (5) Haitchi HM & Holgate ST. New strategies in the treatment and
       prevention of allergic diseases. Expert Opin. Invest. Drugs
       2004(2):13.
   (6) Price DB, Herrandez D, Magyar P et al. Randomised controlled 
       trial of montelukast plus inhaled budesonide versus double 
       dose inhaled budesonide in adult patients with asthma. Throax 
       2003(58): 211.
   (7) Bjemer L, Bisgaard H. Bousquet et al. Montelukast and 
       fluticasone compared with salmeterol and fluticasone in 
       protecting against asthma exacerbations in adults: One year, 
       double blind, randomised, comparative trial. BMJ 2003(322): 
       891.

Kontakt:

Sarah Watts
Press and Public Relations
University of Southampton
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