Europäische Konferenz über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen vom 18, - 19. Oktober 2004
LONDON, July 1 (ots/PRNewswire)
- Die Europäische Kommission erklärt sich bereit, finanzielle Beihilfen für die erste Europäische Konferenz über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen zu leisten
Die Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement (Counter Fraud and Security Management Service, CFSMS) des NHS sowie Partnerorganisationen in fünf anderen europäischen Staaten haben Finanzierungsbeihilfen von AGIS zur Durchführung einer Konferenz zur Bekämpfung von Betrug und Korruption in den europäischen Gesundheitsorganisationen erhalten. AGIS ist ein Programm der Europäischen Kommission, mit dessen Hilfe Gemeinschaftsländer in kriminellen Belangen besser zusammenarbeiten können.
Innerhalb der EG werden mehr als 600 Milliarden britische Pfund für die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten ausgegeben. Das Ziel der Konferenz ist es, den bestmöglichen Schutz gegen den Missbrauch dieser Geldmittel zu schaffen. Je besser die Gesundheitsversorgungsressourcen geschützt werden können, umso besser sind die Gesundheitsversorgungssysteme in der Lage, die Gesundheit der Europäer zu schützen.
CFSMS organisiert die Konferenz, die vom 18. - 19. Oktober 2004 geplant ist. Die Konferenz wird Probleme und Lösungen im Bereich Betrug und Korruption in den Gesundheitswesen der 25 EG-Mitgliedstaaten untersuchen. Dabei sollen gemeinsame Arbeiten, die Entwicklung gemeinsamer Standards und die Diskussion über beste Praktiken im Vordergrund stehen.
Obwohl die CFSMS diese Initiative anführt, wurde der Antrag auf Finanzierungsbeihilfe durch das AGIS-Programm der Europäischen Kommission durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe gestellt, an der Vertreter der betrugs- und korruptionsbekämpfenden Organisationen von fünf anderen Ländern der Europäischen Union teilnahmen. Diese Vertreter sind:
- Das Gesundheitsministerium der polnischen Regierung;
- Das Korruptionsbekämpfungsbüro des slowakischen Innenministeriums;
- Die offizielle Pharmazie-Hochschule in Madrid;
- Die holländische Gesellschaft der Krankenversicherungen (ZN);
- Die AOK - Untersuchungsgruppe für die Verhinderung von Falschabrechnungen;
Kooperationen zwischen den 6 EG-Partnern
Schon jetzt liegen greifbare Beweise für eine praktische Zusammenarbeit zwischen den Partnerländern vor. So wurde zum Beispiel ein von der CFSMS zusammen mit der AMTAC-Gruppe entwickeltes System (siehe CFSMS Pressemitteilung vom 17. November 2003) für die Überprüfung von zahnmedizinischen Metallen der deutschen AOK zur Verfügung gestellt. Während der mit der AOK abgehaltenen Diskussionen wurde herausgefunden, dass ähnliche Betrugs- und Korruptionsfälle in Deutschland, England und Wales auftraten.
In einer Stellungnahme des Gesundheitsministers der englischen Regierung sagte Lord Warner:
"Dies ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie gemeinsame Probleme durch gesamteuropäische Zusammenarbeit gelöst werden können. Es zeigt, wie das Vereinigte Königreich im Herzen Europas die gemeinsamen Aktionen zur Bekämpfung von Betrug und Korruption fördert. Die in London im Oktober stattfindende Konferenz ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, voneinander zu lernen, wie die Ressourcen des NHS und der anderen europäischen Gesundheitsvorsorgesysteme geschützt werden können. Es ist besonders wichtig, dass die Sonderinvestitionen, die wir im NHS vornehmen, für eine bessere Krankenpflege benutzt und nicht von einer skrupellosen Minderheit vergeudet werden."
Wiktor Maslowski, der polnische Gesundheitsminister, sagte:
"Wir können Ihnen versichern, dass wir die erste Zusammenarbeit mit der Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement des NHS sehr schätzen. Wir sind davon überzeugt, dass ein Informationsaustausch sowie eine Festlegung unserer gemeinsamen Position zu einer Einschränkung von Betrug und Korruption in den europäischen Gesundheitsvorsorgesystemen beitragen werden."
Der gleichen Ansicht ist Dr. Vladimír Palko, der Innenminister der Slowakischen Republik:
"Die Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement des NHS bietet die Gelegenheit, die Methoden bei der Bekämpfung von Betrug und Korruption weiter zu verbessern, nicht nur in unserem Land allein, sondern in ganz Europa. Wir sind stolz darauf, mit unseren Kollegen bei dieser Initiative mitarbeiten zu können."
D. Jose Enrique Hours Perez, der Präsident des Colegio Oficial de Farmaceuticos de Madrid kommentierte dazu:
"Die Europäische Konferenz über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen bietet eine ideale Gelegenheit, die besten Praktiken bei der Bekämpfung von Betrug und Korruption zu fördern. Die Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement des NHS muss für ihre intensive Arbeit beim Zustandekommen dieser Initiative gelobt werden."
Christine Lüer, Leiterin der AOK (Untersuchungsgruppe für die Verhinderung von Falschabrechnungen), kommentierte zu diesem Anlass:
"Es muss klar erkannt werden, dass Betrug und Korruption sich nicht an Landesgrenzen halten und nicht auf einzelne Länder beschränkt sind. Wir sind daher mit grosser Freude diese Partnerschaft mit der Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement am NHS eingegangen, mit dem klaren Ziel, die besten Praktiken und Informationen zu teilen, mit denen die besten Methoden zur Bekämpfung von Betrug und Korruption in ganz Europa aufgestellt werden können."
Martin Bontje, der Managing Director der Zorgverzekeraars Nederlands (die holländische Vereinigung der Krankenkassen) stimmt seinen Kollegen zu:
"Die erste Europäische Konferenz über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen stellt eine gute Gelegenheit dar, ein alle Länder der Europäischen Gemeinschaft interessierendes Problem in den Vordergrund zu stellen. Wir sind in der Tat stolz darauf, dass wir an diesem Erfolg als ein Partner der Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement am NHS haben mitarbeiten dürfen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen Beteiligten zum Erfolg ihrer unermüdlichen Arbeit gratulieren."
Jim Gee, der Leiter des CFSMS, bemerkte:
"Betrug im Gesundheitswesen ist ein internationales und ein nationales Problem. Wir müssen unbedingt die Ressourcen für das Gesundheitswesen schützen, wenn wir die Gesundheit aller Europäer sichern wollen. Betrüger kennen keine Landesgrenzen und die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Kollegen ist daher ein wichtiger erster Schritt. Ich bin stolz darauf, dass diese Bemühungen von der CFSMS geleitet werden."
Abschliessend sagte Bill Darling, der Vorstandsvorsitzende der CFSMS:
"Es ist nur natürlich, dass wir mit anderen Ländern zusammen arbeiten und unsere Erfahrungen austauschen. Zusammen sind wir einfach stärker und besser in der Lage, die für das Gesundheitswesen bestimmten Geldmittel nicht an Betrüger zu verlieren."
Konferenzteilnehmer, die als Minister und Firmenleiter Verantwortung für die Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitsdienst haben, werden aus allen 25 EG-Mitgliedsländern eingeladen. Zusätzlich werden Betrugs- und Korruptionsspezialisten und andere Interessenten, wie zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) zur Konferenz eingeladen.
Hinweise für Redakteure
1. Das nach einem König der Antike in Sparta benannte AGIS-Programm ist ein Rahmenprogramm, mit dessen Hilfe die Polizei, die Rechtswesen und die Fachkräfte in den EG-Mitgliedsstaaten und in den Kandidatenstaaten bei kriminellen Aktivitäten zusammenarbeiten und die Kriminalität bekämpfen können.
http://europa.eu.int/comm/justice_home/funding/agis/funding_agis_en.htm
2. Weitere Informationen werden auf der Website der Europäischen Konferenz über Betrug und Korruption im Gesundheitswesen, www.ehfcc.com, vorgestellt. Die Website wird ab dem 16. Juli 2004 aktiviert.
3. Die Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement (CFSMS) wurde gegründet, um Betrug und Korruption im gesamten NHS zu bekämpfen. Dabei werden Fachkräfte, Bedienstete, Patienten oder Kontraktnehmer einbezogen, um eine langanhaltende Anti-Betrugskultur innerhalb des Gesundheitswesens aufzubauen.
4. Es gibt bereits mehr als 400 professionell geschulte und akkreditierte örtliche Betrugsbekämpfungsspezialisten, die jede Gesundheitsorganisation in England und Wales abdecken. Diese Fachkräfte werden durch die nationale und regionale Abteilung für Betrugsbekämpfung und Sicherheitsmanagement (CFSMS) unterstützt.
5. Im Zeitraum zwischen 1999 und 2004 konnte die Betrugsbekämpfungsabteilung den Betrug im Pharmabereich um 60%, im zahnmedizinischen Bereich um 23% und - in einigen Bereichen - den von NHS-Fachkräften verübten Betrug um zwischen 31% und 46% herabsetzen. Die Entdeckungsraten für betrügerische Vorfälle haben sich um 785% verbessert. Die gerichtliche Verfolgung ist in 97% aller Fälle erfolgreich.
6. Seit 1999 haben die Anti-Betrugsmassnahmen im Endeffekt dem NHS fast 478 Mrd. britische Pfund eingespart, was gemessen am Budget der Abteilung einer Rendite von 13:1 entspricht.
7. Alle betrugsverdächtigen Vorfälle im NHS können unter der Betrugs- und Korruptionsrufnummer +44-8702-400-100 gemeldet werden.
8. Weitere Informationen über NHS CFSMS finden sich bei www.cfsms.nhs.uk
AGIS 2004
Mit finanzieller Unterstützung durch das AGIS-Programm
Europäische Kommission - Generaldirektorat für Recht und innerstaatliche Angelegenheiten
Pressekontakt:
Darren Aldrich oder Matthew Willis im NHS CFSMS Pressebüro,
+44-207-895-4523 oder +44-207-895-4524