Exenatid senkt nachweislich Blutzuckerspiegel bei Patienten mit TZD-Therapie
Washington (ots/PRNewswire)
- Mehrheit der Patienten stellte Verbesserungen bei drei kritischen Blutzuckerkontrollmessungen fest
Eli Lilly and Company (NYSE: LLY) und Amylin Pharmaceuticals, Inc. (Nasdaq: AMLN) gaben heute detaillierte Ergebnisse aus einer Studie bekannt, die zeigten, dass Exenatid die Blutzuckerspiegel bei Patienten mit Typ 2- Diabetes senkte, die trotz Behandlung mit einem Thiazolidinedion (TZD) mit oder ohne Metformin die Blutzucker-Sollwerte nicht erreichten. Patienten unter Behandlung mit Exenatid zeigten Verbesserungen bei drei wichtigen Blutzuckerkontrollmessungen: nüchterner Blutzucker, postprandialer (nach dem Essen) Blutzucker und Hämoglobin A1C (A1C), das sich um ca. 0,9% im Vergleich zur Kontrollgruppe verbesserte. 62% der Studienteilnehmer mit einer Exenatid- Behandlung, die die vollständige Studie abschlossen, erreichten den A1C- Sollwert von 7% oder weniger. Ein Wert unter 7% ist der von der American Diabetes Association (ADA) empfohlene Sollwert für die Blutzuckerkontrolle.
Eine Behandlung mit Exenatid führte überdies zur Reduktion des durchschnittlichen Körpergewichts. Patienten, die mit Exenatid behandelt wurden, verloren im Durchschnitt 1,5 kg an Körpergewicht im Gegensatz zu durchschnittlich 0,2 kg Gewichtsverlust bei den mit Placebo behandelten Patienten. Diese Ergebnisse wurden im Rahmen des 66. Annual Scientific Sessions der ADA in Washington, DC, präsentiert.
Exenatid ist das erste Arzneimittel einer neuen Medikamentenklasse, der sogenannten Inkretin-Mimetika, und wurde in den USA im April 2005 von der US- amerikanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) für Typ 2-Diabetes zugelassen. Die USA sind der erste Markt weltweit, für den Exenatid die arzneimittelbehördliche Zulassung erhielt. Ende 2005 beantragte Lilly die Zulassung in der Europäischen Union.
"Im Zusammenhang mit der Behandlung der Krankheitsursachen bei Patienten mit Typ 2-Diabetes - Dysfunktion der Beta-Zellen und Insulinresistenz stellen Kombinationstherapien einen sinnvollen Ansatz für Patienten dar", so Dr. med. Bernard Zinman, Leiter des Leadership Sinai Centre for Diabetes im Mount Sinai Hospital in Toronto, Ontario, sowie einer der Erstautoren der Studie. "Diese Daten weisen darauf hin, dass eine zusätzliche Behandlung mit Exenatid zur TZD-Therapie eine klinisch relevante Behandlung für Patienten darstellt."
Im ersten Quartal 2006 reichten Lilly und Amylin einen zusätzlichen Antrag für ein neues Arzneimittel (New Drug Application - NDA) bei der FDA ein, um die Zulassung für Exenatid als Zusatztherapie zu einer Behandlung mit einem TZD mit oder ohne Metformin bei Patienten mit Typ 2-Diabetes zu erhalten.
Wichtigste Ergebnisse
Senkung des A1C-Wertes:
-- Am Ende der Studie wiesen Patienten mit Exenatid eine durchschnittliche Senkung des A1C-Wertes um 0,8 % ab Studienbeginn im Vergleich zu einer Senkung von 0,1% bei der Kontrollgruppe auf.
-- Von den Patienten, die die vollständige Studie abschlossen, erreichten 62% der mit Exenatid im Rahmen einer Kombinationstherapie behandelten Patienten einen A1C-Wert von 7% oder weniger, im Vergleich zu ca. 16% bei der Kontrollgruppe.
Glukosemessungen:
-- Patienten, die mit Exenatid behandelt wurden, wiesen einen durchschnittlichen Nüchternglukosewert (vor dem Frühstück gemessen) auf, der um 27 mg/dL geringer als jener der Kontrollgruppe war.
-- Bei einer Messung mit 7-Punkt-Glukose-Monitoring bewirkte Exenatid eine bedeutende Senkung des postprandialen Glukoseanstiegs 2 Stunden nach dem Frühstück und Abendessen um 34 mg/dL ab Studienbeginn.
-- 7-Punkt-Glukose-Monitoring während des gesamten Tages ergab eine bedeutende Senkung der durchschnittlichen Glukosekonzentrationen bei Patienten mit Exenatid.
Gewichtsabnahme:
-- Die Patienten des Exenatid-Arms wiesen eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von 1,5 kg im Vergleich zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 0,2 kg des Kontrollarms auf.
Hypoglykämie:
-- Die Rate an leichter und mässiger Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) lag bei den beiden Behandlungsgruppen (Placebo und Exenatid) im ähnlichen Bereich. Es wurden keine Fälle einer schweren Hypoglykämie beobachtet.
Andere Nebenwirkungen:
-- Die am häufigsten auftretende Nebenwirkung war leichte bis mässige Übelkeit, die von etwa 40% der Patienten aus der Exenatid-Gruppe im Vergleich zu 15% bei den Patienten aus der Placebo-Gruppe berichtet wurde.
Studiendesign/Protokoll
233 Patienten mit erhöhtem A1C-Wert trotz oraler Diabetes-Behandlung nahmen an dieser randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie im Parallelgruppendesign für den Zeitraum von 16 Wochen teil. Das Studiendesign war darauf ausgerichtet, die Wirksamkeit und Sicherheit von Exenatid als Begleittherapie zu einer TZD-Monotherapie (~ 20 %) oder mit einem TZD und Metformin (~ 80 %) bei Patienten mit Typ 2-Diabetes zu evaluieren. Die Studienteilnehmer wurden auf folgende beiden Behandlungsvariationen randomisiert: die erste Gruppe erhielt eine fixe Exenatid-Dosis (5 Mikrogramm 2x täglich in den ersten 4 Wochen, danach 10 Mikrogramm 2x täglich für die restliche Studiendauer) in Kombination mit einem TZD (mit oder ohne Metformin); die zweite Gruppe erhielt Placebo mit einem TZD (auch hier mit oder ohne Metformin). Der durchschnittliche A1C-Wert zu Studienbeginn betrug 7,9%.
Über Exenatid
Exenatid ist das erste Inkretin-Mimetikum, eine neue Medikamentenklasse für die Behandlung von Typ 2-Diabetes. Exenatid weist eine sehr ähnliche Wirkung wie das menschliche Inkretinhormon GLP-1 (Glucagon-like-Peptid-1) auf, das nach der Nahrungsmittelaufnahme ausgeschüttet wird und in mehrfacher Hinsicht auf Darm, Leber, Bauchspeichedrüse und Gehirn wirkt, Organe, die für die Regulierung des Blutzuckers zusammenarbeiten.(1)
Über Inkretin-Mimetika
Inkretin-Mimetika bilden eine besondere Behandlungsgruppe bei der Behandlung von Diabetes mellitus. Ein Inkretin-Mimetikum ahmt die Anti- Diabetes- oder glukosesenkenden Wirkungen natürlich vorkommender menschlicher Hormone, der sogenannten Inkretine, nach. Zu diesen Wirkungen zählt die Anregung des Körpers zur Insulinproduktion als Reaktion auf erhöhte Blutzuckerwerte, die Hemmung der Ausschüttung des Hormons Glukagon nach der Nahrungsaufnahme, wodurch die Nährstoffaufnahme im Blutstrom verlangsamt und die Nahrungsaufnahme verringert wird. Exenatid ist das erste von der FDA zugelassene Inkretin-Mimetikum.
Über Diabetes
Schätzungen zufolge leiden weltweit (2) 194 Mio. Erwachsene an Diabetes, davon etwa 48,4 Mio. in Europa.(3) Ungefähr 90-95 % der Betroffenen leiden an Typ-2-Diabetes, einer Krankheit, bei der die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse nicht entsprechend auf den erhöhten Insulinbedarf infolge einer Adipositas-bedingten Insulinresistenz reagieren.(4) Der Typ 2-Diabetes tritt in der Regel bei Erwachsenen über 40 auf, wird aber auch in zunehmendem Masse bei jüngeren Personen beobachtet.(3) In praktisch allen Industriestaaten ist Diabetes eine der Hauptursachen für Erblindung, Nierenversagen, Amputation der unteren Gliedmassen sowie Tod infolge der Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen (70-80% der Diabetes-Patienten sterben an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung) (5). Die geschätzten Kosten für die Diabetesbehandlung in Europa belaufen sich auf 42,8 Mio. Internationale Dollar pro Jahr. (6)
Über Lilly und Amylin
Durch sein langjähriges Engagement auf dem Gebiet der Diabetes-Behandlung bietet Lilly Patienten bahnbrechende Behandlungen für ein längeres, gesunderes und volleres Leben. Seit 1923 ist Lilly Branchenführer und Pionier bei der Entwicklung von Therapien, um Ärzten dabei zu helfen, das Leben ihrer Diabetes-Patienten zu verbessern. Das Unternehmen setzt dabei seine Forschungen für innovative Arzneimittel ununterbrochen fort, um den ungedeckten Bedürfnissen von Patienten nachzukommen.
Lilly, ein führendes, innovationsfreudiges Unternehmen, entwickelt ein wachsendes Portfolio an pharmazeutischen "first-in-class" und "best-in- class"- Produkten durch Anwendung der neuesten Forschung aus eigenen, weltweiten Labors und aus Zusammenarbeit mit bedeutenden wissenschaftlichen Organisationen. Mit Hauptsitz in Indianapolis, Indiana, kommt Lilly - über Medikamente und Informationen - einigen der weltweit dringlichsten medizinischen Bedürfnissen nach.
Amylin Pharmaceuticals ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und engagiert sich dafür, die Lebensqualität durch die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung innovativer Arzneimittel zu verbessern.
Diese Pressemitteilung enthält zukunftsorientierte Aussagen über Amylin und Lilly. Tatsächliche Ergebnisse können aufgrund zahlreicher Risiken und Ungewissheiten erheblich von jenen in dieser Pressemitteilung direkt oder indirekt erwähnten abweichen. Zu diesen zählen u.a. das Risiko, dass Ergebnisse zukünftiger klinischer Studien von jenen aus früheren Studien abweichen; das Risiko, dass sich Exenatid nicht als bedeutende neue Therapieoption erweist, dass Exenatid für keinerlei zusätzliche Anwendungsgebiete zugelassen wird oder dass Exenatid durch unerwartete neue Daten oder technische Faktoren beeinträchtigt wird. Das Potenzial für Exenatid kann überdies durch regierungsbehördliche und wirtschaftliche Entscheidungen hinsichtlich der Rückvergütung und Preisgestaltung, das Tempo der Marktakzeptanz sowie andere Faktoren in Zusammenhang mit der Herstellung und Lieferung beeinträchtigt werden. Diese und weitere Risiken und Ungewissheiten werden ausführlicher in den jüngsten bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereichten Dokumenten von Amylin und Lilly beschrieben, wie z.B. ihren Jahresberichten auf dem 10-K-Formular. Amylin und Lilly verpflichten sich in keiner Weise zu einer Aktualisierung dieser zukunftsorientierten Aussagen.
P-LLY
QUELLENANGABE
(1) Kolterman, O, Buse J, Fineman M, Gaines E, Heintz S, Bicsak T, Taylor K, Kim D, Aisporna M, Wang Y, Baron A. Synthetic exendin-4 (exenatide) significantly reduces postprandial and fasting glucose in subjects with type 2 diabetes. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. 2003; 88(7):3082-3089.
(2) The International Diabetes Federation Diabetes Atlas. Verfügbar unter: http://www.idf.org/home/index.cfm?unode=3B96906B-C 026-2FD3-87B73F80BC22682A. Aufgerufen am 12. April 2005.
(3) The International Diabetes Federation, Prevalence / All diabetes. Verfügbar unter: http://www.eatlas.idf.org/Prevalence/All_diabetes/.
(4) Turner RC, Cull CA, Frighi V, Holman RR. Glycemic control with diet, sulfonylurea, metformin, or insulin in patients with type 2 diabetes mellitus: progressive requirement for multiple therapies (UKPDS 49). JAMA. 1999; 281 (21):2005-2012.
(5) The International Diabetes Federation, Complications. Verfügbar unter: http://www.eatlas.idf.org/Complications/
(6) The International Diabetes Federation, Diabetes Atlas, Second edition. The Economic Impact of Diabetes. 2003: 186.
(Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20031219/LLYLOGO http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20060610/AMYLINLOGO )
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