Umschichten von Bürgschaftskrediten auf Kautionsversicherungen senkt Finanzierungskosten
Frankfurt am Main (ots)
- Besonders Unternehmen mit hohen Bürgschaftskrediten wie Bauunternehmen und Maschinenbauer können profitieren - Kautionsversicherer fordern in der Regel geringere Sicherheiten als Banken und häufig keine Bereitstellungsgebühren
Die Kreditkrise hat bei vielen Unternehmen zu erhöhten Finanzierungskosten und einer Verengung des Kreditrahmens geführt. Eine Möglichkeit, Kosten einzusparen und zusätzliche finanzielle Kapazitäten zu schaffen, ist die Umschichtung von Bürgschaftskrediten von der Hausbank auf einen Versicherer mithilfe einer sogenannten Kautionsversicherung. Besonders Maschinenbau- und Bauunternehmen können durch Kautionsversicherungen profitieren, denn sie haben oft beträchtliche Mittel in Bürgschaftskrediten bei Banken gebunden.
Bürgschaftskredite besichern die durch Auftraggeber geleisteten Anzahlungen und garantieren Vertragserfüllung sowie Mängelgewährleistung. Häufig sind solche Bürgschafts- oder Avalkredite bei Maschinenbau- und Bauunternehmen erforderlich. Erhält beispielsweise ein Maschinenbauer ein Drittel des Kaufpreises einer bestellten Maschine als Anzahlung, so bürgt entweder eine Bank oder ein Kautionsversicherer für diese Summe, solange der Bau der Maschine nicht weit genug fortgeschritten ist, um dem Auftraggeber einen Gegenwert zu bieten. Im weiteren Verlauf des Projektes ersetzt eine Vertragserfüllungsbürgschaft die Anzahlungsbürgschaft. Und selbst wenn die Maschine schließlich ausgeliefert ist und vertragsgemäß arbeitet, sichert eine Mängelgewährleistungsbürgschaft den Auftraggeber ab. Für den Maschinenbauer sind diese Bürgschaften Teil seines Gesamtkreditrahmens - je mehr Bürgschaften er geben muss, desto weniger finanziellen Spielraum hat er für Investitionen oder die Erfüllung anderweitiger Verpflichtungen.
Vorteile der Kautionsversicherung
Die Kautionsversicherung bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihr Bürgschaftskreditvolumen von der Bank auf Versicherer umzuschichten. Die Geschäftskonditionen von Bürgschaftskrediten und Kautionsversicherungen sind weitgehend deckungsgleich. Basis ist die Bonität des Unternehmens - bei Versicherern genauso wie bei Banken. Doch während die Banken zurzeit sehr restriktiv in der Kreditvergabe sind, suchen Versicherer noch immer Neugeschäft und sind daher unverändert bereit, gute Konditionen anzubieten. Zudem verlangen Versicherer häufig keine Bereitstellungsgebühren.
Bisher werden Kautionsversicherungen in Deutschland nur für rund 17 Prozent des Bürgschaftsvolumens genutzt; die restlichen 83 Prozent laufen traditionell über Banken. "In anderen Ländern wie etwa den USA ist dieses Verhältnis genau umgekehrt, und der Großteil der Bürgschaften läuft über Versicherer", sagt Kreditversicherungsexperte Thomas Dusny vom Versicherungsmakler und Risikoberater Marsh.
Senkung der Finanzierungskosten
Bei Unternehmen mit guter Bonität kann der Abschluss einer Kautionsversicherung nicht nur Kosten reduzieren, sondern führt häufig auch zu einer deutlichen Entlastung des Kreditrahmens und einem größeren finanziellen Spielraum: Da der Versicherer in aller Regel geringere Sicherheiten als eine Bank verlangt, bleibt der bestehende Kreditrahmen bei der Hausbank oft bestehen.
Die Umschichtung von Bürgschaftskrediten auf Kautionsversicherungen ist auch in anderen Fällen sinnvoll: Insbesondere im Ausland sind bei Bürgschaften häufig länderspezifische gesetzliche Vorgaben zu beachten. Hier können international tätige Versicherungsmakler wie Marsh durch das weltweite Netzwerk Lösungen für ausländische Projekte erarbeiten - eine Praxis, die sich über eine regionale Bank besonders schwierig gestalten kann. Auch für Unternehmenskäufer ist es erforderlich, die Bürgschaftskredite des Übernahmekandidaten durch Versicherungslösungen zu ersetzen, um die Risiken aus der Transaktion zu minimieren.
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