WTO-Protestmarsch durch die Schweiz
Brugg (ots)
Liberalisierung lautet das Credo in den laufenden WTO- Verhandlungen. Eine übermässige Liberalisierung bedeutet aber das Ende für viele Landwirtschaftsbetriebe in weniger begünstigten Anbauregionen. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, marschieren Norwegische Bäuerinnen und Bauern seit dem 17. Juni von Trondheim nach Genf. Heute haben sie in Basel die Schweizer Grenze überschritten. Auf ihrem Weg durch unser Land werden sie von Schweizer Berufskollegen begleitet. In Genf überreichen sie dem Verantwortlichen des WTO- Agrardossiers eine gemeinsame Deklaration.
Die WTO kann je nach Ausgang der Verhandlung tief greifende Änderungen für die Schweizer Landwirtschaft mit sich bringen. Besonders kritisch ist die angestrebte Senkung der Zölle. Ist diese zu extrem, dann wird die Existenz der Landwirtschaftsbetriebe nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Ländern in Frage gestellt. Die Norweger sind im Kampf gegen eine überbordende Liberalisierung einer der wichtigsten Allianzpartner der Schweiz. Seit 33 Tagen befinden sich Norwegische Bäuerinnen und Bauern auf einem Protestmarsch von Trondheim nach Genf. Auf ihrem Weg durch die Schweiz werden sich ihnen einheimische Berufskollegen anschliessen. Mit dabei haben die besorgten Landwirte eine gemeinsame Deklaration, die sie in Genf übergeben werden. In dieser fordern wir das Recht eines jeden Landes auf die Produktion von Nahrungsmitteln zur Versorgung der inländischen Bevölkerung, erklärte der Präsident des Schweiz. Bauernverbandes Hansjörg Walter bei der Begrüssung am Zoll in Basel. Die Bäuerin und Präsidentin des Schweiz. Bäuerinnen und Landfrauenverbandes, Ruth Streit, doppelte nach: Die Grenzen der sinnlosen Liberalisierung sind erreicht. Unsere Einkommen schmelzen bereits heute dahin und der Berufsstand ist für den Nachwuchs nicht mehr attraktiv. Sie unterstrich weiter, dass die vielen gemeinwirtschaflichen Leistungen der Landwirtschaft wie Landschaftspflege und Belebung des ländlichen Raumes bei den Verhandlungen zu bedenken seien.
Von Basel geht der gemeinsame WTO-Protestmarsch der Schweizer und Norweger Bauern in die Innerschweiz, wo die Problematik der Berglandwirtschaft im Zusammenhang mit der WTO beleuchtet wird. Über den Brünig und das Berner Oberland ziehen sie weiter nach Bern, wo ein Forderungspapier an den Bundesrat überreicht wird. Anschliessend überschreitet die Gruppe der protestierenden Landwirte die Sprachgrenze und gibt im waadtländischen Echallens einen Einblick in die zu erwartenden Probleme im Ackerbau. Am 26. Juli am Ziel des Marsches in Genf übergeben schliesslich Landwirtschaftsvertreter verschiedener Nationen die gemeinsamen Deklaration an Tim Grosser, Zuständiger für das Agrardossier der WTO. Aber bis es soweit ist heisst es jetzt erst mal: marschieren, marschieren, marschieren.
Rückfragen: Hansjörg Walter, Präsident SBV, Mobile 079 404 33 92 Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 41, Mobile 079 219 32 33 Sandra Helfenstein, Stv. Leiterin Kommunikation SBV, Tel. 056 462 51 11, Mobile 079 826 89 75
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