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Schweizerischer Bauernverband

Norwegermarsch: Bergregionen sind besonders gefährdet

Brugg (ots)

Der WTO-Protestmarsch der Norwegischen und Schweizer
Bauern machte Halt in Lungern und beleuchtete die spezifischen 
Probleme der Berglandwirtschaft. Auch ohne weitere 
Liberalisierungsschritte ist es heute nicht einfach, als Bauer im 
oft kleinstrukturierten, arbeitsintensiven Berggebiet erfolgreich zu 
sein. Viele Familien sind auf einen Nebenverdienst angewiesen. 
Dennoch leistet die Landwirtschaft in den Randgebieten einen 
wichtigen Beitrag für den Tourismus, die lokale Wirtschaft und die 
Belebung der Dörfer.
„In den Urkantonen Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden ist ein 
durchschnittlicher Betrieb 12 Hektaren gross. Diese kleinen 
Strukturen sind in erster Linie auf die topografischen Verhältnisse 
zurückzuführen, die viel Handarbeit verlangen.“ Auf dem Betrieb der 
Famile Ming, vor einer grandiosen Kulisse erläuterte der Präsident 
des Zentralschweizer Bauernbundes Martin Ambauen die Verhältnisse in 
seiner Heimat. Die Folge dieser schwierigen Verhältnisse seien 
höhere Produktionskosten. Das landwirtschaftliche Einkommen liege 
mit rund 24'800 Fr. denn auch rund 30% unter dem schweizerischen 
Mittel. Trotzdem sei die wichtigste Einnahmequelle nach wie vor der 
Produkterlös. Doch bereits heute seien viele Bergbauernfamilien auf 
einen Zuerwerb angewiesen. „Die im Rahmen der WTO-Verhandlung 
geforderte Liberalisierung der Agrarmärkte und der Abbau der 
Stützungen stellt die Schweizer Landwirtschaft im Allgemeinen und 
die Berglandwirtschaft im Speziellen in Frage“, ergänzte der 
Landwirt und Vizepräsident des Schweizerischen Bauernverbandes Josef 
Dissler.
Die WTO stellt mit ihren Forderungen aber nicht nur die Produktion 
von hochwertigen Nahrungsmitteln aus dem Berggebiet in Frage. Durch 
die enge Beziehung zwischen der Landwirtschaft und den vor- und 
nachgelagerten Wirtschaftszweigen existiert eine gegenseitige 
Abhängigkeit. Die Bergbäuerin Susanne Ming aus Lungern fasst dies 
folgendermassen zusammen: „Geht es der Landwirtschaft schlecht, geht 
es auch der Wirtschaft schlecht.“ Die Landwirtschaft schafft mit der 
Pflege der Landschaft weiter eine unentbehrliche Voraussetzung für 
den Tourismus. Zudem tragen die Bauernfamilien viel für das 
gesellschaftliche Gefüge bei, in dem sie die ländlichen Räume 
beleben und die Traditionen aufrecht halten. „Wir versuchen uns dem 
Markt anzupassen. Dies gelingt uns nicht immer und wird immer 
schwieriger“, so die persönliche Bilanz von Susanne Ming. Sie 
verbindet mit der WTO vor allem und in erster Linie eine 
„unbeschreibliche Unsicherheit“. Und damit ist sie nicht alleine.
Rückfragen:
Josef Dissler, Vizepräsident SBV, Mobile 079 674 80 81
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Tel. 031 385 36 41, 
Mobile 079 219 32 33
Sandra Helfenstein, Stv. Leiterin Kommunikation SBV, 
Tel. 056 462 51 11, Mobile 079 826 89 75

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