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Schweizerischer Bauernverband

Agrarplattform – Keine falschen Schlüsse ziehen!

Brugg (ots)

Die Agrarplattform hat heute dargelegt, wohin die
Bundesmittel für die Landwirtschaft im Jahr 2002 geflossen sind. 
Einige Exponenten der Agrarplattform stellten die an Verarbeiter von 
Landwirtschaftsprodukten ausgerichteten Mittel an den Pranger. Da- 
bei wird jedoch übersehen, dass diese Gelder in Form von höheren 
Produzentenprei-sen ins Portemonnaie der Bauern gelangen. Der Abbau 
der über die Verarbeiter ausgerichteten Preisstützungen führt zu 
tieferen Preisen für die Landwirtschaft und damit zu tieferen 
Einkommen. Die Reduktion der Preisstützungsmassnahmen müsste von den 
Bauern teuer bezahlt werden.
Die Agrarplattform hat die Resultate ihrer langwierigen Analysen 
über die Verteilung der Bundesgelder im Agrarsektor vorgestellt. Die 
präsentierten Zahlen sind weder neu, noch bringen sie frische 
Erkenntnisse. Weil das Jahr 2002 untersucht wurde, fehlt der 
aktuelle Bezug. In der Zwischenzeit haben sich die Agrarpolitik und 
der Mitteleinsatz verändert.
Sehr störend ist zudem die fehlerhafte Interpretation der 
präsentierten Resultate durch Ex-ponenten der Agrarplattform. Diese 
kritisieren, dass von den Aufwendungen des Bundes für Ernähung und 
Landwirtschaft Mittel mehrere hundert Millionen in die Taschen der 
Verarbeiter statt zu den Bauern fliessen. Tatsache ist aber, dass 
die heute an die Verarbeiter ausgerichteten Zahlungen in Form von 
höheren Produzentenpreisen zu den Landwirten gelangen. Sie helfen, 
die Produzentenpreise zum Beispiel für Milch, Kartoffeln oder andere 
Produkte, wirkungsvoll zu stützen. Ein Abbau dieser 
Marktstützungsmassnahmen führt immer zu tieferen Preisen und damit 
zu tieferen Einkommen für die Bauern. Eine Reduktion trifft folglich 
in erster Linie die Bauern. Der von einzelnen bäuerlichen Exponenten 
der Agrarplattform geforderte Abbau wäre für die Bäuerinnen und 
Bauern schlicht ein Eigentor. Die Forderungen geben jenen Wind in 
die Segel, die eine weitere Extensivierung der landwirtschaftlichen 
Produktion in der Schweiz und eine Zunahme der Lebensmittelimporte 
anstreben.
Die Agrarplattform hat weiter aufgezeigt, dass die Direktzahlungen 
die Kosten für die er-brachten gemeinwirtschaftlichen Leistungen 
nicht decken. Diese Feststellung untermauert die Aussagen des SBV, 
dass mit den heutigen, tiefen Preisen für Landwirtschaftsprodukte 
und den Direktzahlungen auf vielen Betrieben keine befriedigenden 
Einkommen erzielt wer-den können.
Rückfragen:
Josef Dissler, Vizepräsident SBV, Mobile 079 674 80 81
Jacques Bourgeois, Direktor SBV, Mobile 079 219 32 33
Martin Rufer, Stv. Leiter Wirtschaft und Politik, 
Mobile 078 803 45 54      
Sandra Helfenstein, Mediensprecherin, Mobile 079 826 89 75 
www.sbv-usp.ch

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