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Angestellte Schweiz

Lohnrunde 2005/06 in der Maschinenindustrie und der Chemie- und Pharmabranche - Der Mittelstand und die Familien dürfen nicht länger die Verlierer sein!

Zürich (ots)

Die Angestellten Schweiz VSAM fordern für 2006 eine
Reallohnerhöhung von 1,5 Prozent. Insbesondere sollen in den 
nächsten Jahren endlich wieder einmal die mittleren Einkommen 
deutlich gehoben werden – und zwar auf Kosten der hohen Löhne. 
Begründet wird diese Forderung mit einer vom Büro BASS im Auftrag 
der Angestellten Schweiz VSAM erstellten Studie zur Entwicklung des 
Mittelstandes in der Schweiz, die klar zeigt: Die hohen und die 
tiefen Einkommen sind in den letzten Jahren gestiegen, die mittleren 
dümpeln vor sich hin. Der VSAC fordert für die Angestellten gut 
gehender Pharmabetriebe 4 Prozent mehr Lohn und für Chemiebetriebe 
bis 3 Prozent mehr Lohn. Ausserdem fordert der VSAC, die Kinder- und 
Ausbildungszulagen auf 250 Franken und die Familienzulagen auf 180 
Franken zu erhöhen.
An der Medienorientierung vom 30. Juni in Bern haben die 
Angestellten Schweiz VSAM eine Deskstudie des Büro BASS zur 
Entwicklung des Mittelstandes in der Schweiz vorgestellt. Daraus 
geht hervor, dass in den letzten Jahren vor allem die tiefen und 
hohen Löhne gestiegen sind, nicht aber die mittleren. Die 
Angestellten Schweiz VSAM begrüssen es natürlich, dass die tiefsten 
Einkommen zulegen konnten. Höchst bedenklich finden sie es aber, 
dass die Löhne im mittleren Segment praktisch stagnierten. „Das 
heisst doch nichts anderes, als dass diejenigen Arbeitnehmenden mit 
mittleren Einkommen den Preis dafür bezahlen, dass die Lohnschere 
zwischen tiefen und mittleren Einkommen etwas zugegangen ist. 
Richtig wäre natürlich, wenn sich die Schere auch zwischen den 
mittleren und den höheren Löhnen nicht weiter geöffnet hätte,“ 
erklärte Vital G. Stutz, Geschäftsführer der Angestellten Schweiz 
VSAM, in Bern.
Differenzierte Lohnforderungen
Die Angestellten Schweiz VSAM fordern daher, dass die mittleren 
Löhne im kommenden Jahr wieder einmal einen spürbaren Zuwachs 
erfahren, und zwar nicht auf Kosten der tiefen Löhne, sondern der 
hohen. „Diese sind ja in den letzten Jahren deutlich 
überdurchschnittlich gestiegen, also kann es dort nicht wirklich 
wehtun, wenn sie jetzt stagnieren,“ begründete Stutz.
Konkret fordern die Angestellten Schweiz VSAM für 2006 eine 
Reallohnerhöhung von 1,5 Prozent für die Maschinen-, Elektro- und 
Metallindustrie. Wie jedes Jahr formuliert der Angestelltenverband 
seine Lohnforderungen differenziert: In Unternehmen, die in einer 
aktuellen Krise stecken, akzeptieren die Angestellten Schweiz VSAM 
auch weniger und in speziellen Fällen sogar eine Nullrunde. Dafür 
sollten die Saläre in Unternehmen, denen es (wieder) gut geht und 
welche die Löhne in den letzten Jahren unterdurchschnittlich erhöht 
haben, auch einmal um real 2,5% oder noch mehr angehoben werden.
Der Boom in der Pharmaindustrie soll auch für Angestellte spürbar 
werden
Für die boomende Pharmabranche fordert der VSAC eine Lohnerhöhung 
von 4 Prozent. Gemäss Dr. Hans Furer, Geschäftsführer des VSAC, kann 
eine derartige Lohnforderung zwar als provokativ, nicht aber als 
unanständig angesehen werden. Für die Chemiebranche fordert der VSAC 
eine Lohnerhöhung von bis zu 3 Prozent, inklusive einer generellen 
Lohnerhöhung von 1,5 Prozent. Gleich wie die Angestellten Schweiz 
VSAM differenziert der VSAC seine Lohnforderungen nach dem 
Geschäftsgang der Unternehmen.
Der VSAC begründet seine Forderungen mit dem enormen Wachstum der 
Branche und der Tatsache, dass diesem Wachstum in den letzten zehn 
Jahren bei den Löhnen immer noch nicht vollständig Rechnung getragen 
wurde. Auch die sich immer weiter öffnende Lohnschere zwischen 
Management und Angestellten ist dem VSAC weiterhin ein Dorn im Auge: 
„Es ist nicht einzusehen, weshalb das Management anders – sprich 
besser – gestellt werden sollte als die Angestellten der Pharma- und 
Teile der Chemieindustrie, die zusammen mit den Banken die mit 
Abstand rentabelsten Branchen der Schweiz bilden,“ sagte Furer.
Familien- und Kinderzulagen sind situationsgerechte Transferzahlungen
Im Bereich der Sozialzulagen lobt Furer hingegen die Chemiebranche 
als vorbildhaft. Die Basler Chemie- und Pharmaunternehmen zahlen mit 
200 Franken überdurchschnittlich hohe Kinderzulagen. Das gesetzliche 
Minimum im Kanton Basel Stadt beträgt 170 Franken. Zudem werden 
Familienzulagen von 120 Franken ausbezahlt.
Damit die Vorreiterrolle der Chemie- und Pharmaunternehmen aber auch 
bestehen bleibt, fordert der VSAC eine Anpassung der seit vielen 
Jahren stagnierenden Sozialzulagen. Die Kinder- und 
Ausbildungszulagen sollen auf 250 Franken und die Familienzulagen 
auf 180 Franken erhöht werden. „Wir rechnen in der Chemie- und 
Pharmabranche damit, dass die Lohndifferenzen zwischen Pharma und 
Chemie in den nächsten Jahren weiter steigen. Deshalb werden solche 
Transferzahlungen, die auf eine bestimmte Lebenssituation 
zugeschnitten sind – hier Kinder – in Zukunft eine grössere Rolle 
spielen,“ begründete Hans Furer seine Forderungen. Der VSAC 
unterstützt deshalb auch die vom Nationalrat verabschiedete Vorlage 
betreffend Vereinheitlichung der Kinderzulagen sowie die 
Kinderzulageninitiative von Travail.Suisse.
Gute Aussichten für die Investitionsgüterindustrie und die Chemie- 
und Pharmabranche
Auch im Lichte der Konjunkturaussichten, wie sie Dr. Christoph 
Koellreuter, Direktor und Chefökonom der BAK Basel Economics, 
präsentierte, erscheinen die Lohnforderungen der Angestellten 
Schweiz VSAM und des VSAC absolut gerechtfertigt. Demnach wird die 
Chemie- und Pharmabranche gegenüber dem laufenden Jahr im 2006 noch 
etwas zulegen und ein Wachstum von knapp 4 Prozent erreichen. Auch 
die Prognosen für die Investitionsgüterindustrie sind positiv: Für 
2005 wird mit einem Wachstum von 2 Prozent gerechnet. Für 2006 sind 
die Aussichten etwas verhaltener, mit knapp 2 Prozent Wachstum aber 
doch auch klar im Plus.
Angestellte fordern ein gerechtes Steuersystem
Die Studie des Büro Bass hat unter anderem ergeben, dass die 
direkten Steuern bei den Mittelstandshaushalten zwischen 1990 und 
2001 gesamtschweizerisch gesehen abgenommen haben. Aufgrund der 
gestiegenen Sozialversicherungsbeiträge – insbesondere der 
Krankenkasse – haben aber die Zwangsabgaben dennoch zugenommen. Noch 
stärker als bei den Mittelstandshaushalten haben sich diese Kosten 
auf die ärmsten Haushalte ausgewirkt. Hingegen hat die Belastung der 
Haushalte mit den höchsten Einkommen minim abgenommen.
Vital G: Stutz forderte, dass diese sozialpolitisch schädliche 
Entwicklung ernst genommen werde: „Die Angestellten Schweiz VSAM 
fordern deshalb Bund und Kantone auf, ein gerechteres Steuersystem 
zu schaffen, das die Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen – 
insbesondere auch Familien – entlastet und die Gesamtlast fairer 
verteilt.“
Für Rückfragen: 	Vital G. Stutz, Geschäftsführer VSAM, Tel. 
01 368 10 30 / 079 639 73 03
			Dr. Hans Furer, Geschäftsführer VSAC, Tel. 
061 261 45 60 / 079 246 13 72
			Hansjörg Schmid, Mediensprecher, Tel. 01 368 
10 31 / 076 443 40 40
Portrait: 	Der Verband für die Angestellten in der Maschi¬nen-, 
Elektro- und Metallindustrie, Angestellte Schweiz VSAM, wurde 1918 
gegründet. 50% der in der Branche organisierten Mitarbeitenden sind 
Mitglied beim VSAM. Im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages der 
Maschinenindustrie ist er damit der führende Sozialpartner auf der 
Arbeitnehmerseite.
www.vsam.ch
Der VSAC (Verband Schweizerischer Angestelltenorganisationen der 
Chemischen Industrie) vertritt die internen 
Angestelltenorganisationen aus 9 Unternehmen (Novartis, Ciba 
Spezialitätenchemie, Clariant, Lonza Visp, Lonza Basel, CIMO, 
Ilford, Siegfried, Vantico) mit rund 7’200 Mitgliedern. 
www.vsac.ch

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