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Angestellte Schweiz

Glaube an Kurzarbeit geht verloren - kommt jetzt die Entlassungswelle?

Zürich (ots)

Die Angestellten Schweiz stellen fest, dass immer
mehr Unternehmen, statt voll auf Kurzarbeit zu setzen, auch zum 
radikalen Mittel der Entlassungen greifen. Aktuellstes Beispiel ist 
Müller Martini, wo in der Schweiz 150 Stellen abgebaut werden sollen.
Auch Wifag hat kürzlich Entlassungen angekündigt, ebenso wie früher 
schon Clariant. Mit weiteren solchen Ankündigungen ist zu rechnen. 
Offenbar glauben die betroffenen Unternehmen nicht mehr daran, dass 
sie die Krise allein mit dem Mittel der Kurzarbeit auffangen können. 
Das ist aus Sicht der Angestellten Schweiz viel zu pessimistisch! Die
Angestellten Schweiz glauben, dass die (meisten) Unternehmen die 
Krise mit Kurzarbeit meistern können, wenn sie die Kurzarbeit richtig
und voll ausschöpfen und gegebenenfalls mit anderen Massnahmen 
ergänzen. Sie empfehlen daher, statt Stellen abzubauen Folgendes 
konsequent umzusetzen:
-	Ausnützung der vollen möglichen Dauer der Kurzarbeit (mit dem 
Konjunkturpaket sind aktuell 18 Monate möglich)
-	Ausdehnung des Prozentsatzes der Kurzarbeit (es sind bis zu 100% 
möglich!)
-	Ausdehnung der Kurzarbeit auf weitere Teile oder den ganzen Betrieb
-	Anwendung von flexiblen Arbeitszeitmodellen (wie z. B. 
Jahresarbeitszeit, Langzeitkonto)
Die Angestellten Schweiz stellen im Weiteren einen verstärkten 
Trend zu Frühpensionierungen fest. Auch hier gibt es bessere 
Alternativen, zum Beispiel die Altersteilzeit. Diese sichert dem 
Unternehmen einen gesunden Generationenmix. Für die Betroffenen 
bietet sie zudem eine willkommene Gelegenheit, Schritt für Schritt 
aus dem Arbeitsleben auszusteigen.
Die Angestellten Schweiz appellieren an die Unternehmen der 
Industrie, jetzt den Mut zu haben, die erwähnten Instrumente 
auszuschöpfen und vielleicht auch einmal eine für sie neue Massnahme 
auszuprobieren. Es wird sich für die Unternehmen lohnen, denn es 
spart ihnen nicht nur Kosten, es sichert ihnen auch das betriebliche 
Know-how sowie die Produktionskapazitäten für die Zeit nach der 
Krise.
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste 
Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und 
Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 25 000 Angestellte sind
Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der 
beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und 
VSAC (Chemie, gegründet 1993).
Mehr Infos auf www.angestellte.ch.

Kontakt:

Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Tel. 079 621 08
19

Hansjörg Schmid, Leiter Kommunikation Angestellte Schweiz, Tel. 044
360 11 21, 076 443 40 40

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