Verhandlungen geplatzt: Wifag wird nicht durch Manroland übernommen - Weitere 200 Arbeitsplätze akut gefährdet
Zürich (ots)
Der traditionsreiche Berner Druckmaschinenhersteller Wifag, das zeigte sich schon im letzten Jahr, kann als eigenständiger Betrieb nicht mehr weiterexistieren. Bereits im Oktober 2009 wurde der Abbau von 300 Arbeitsplätzen angekündigt, das entspricht der Hälfte der damaligen Arbeitsstellen. Die Hoffnung der verbliebenen Angestellten ruhte in Verhandlungen mit der deutschen Manroland, welche Interesse bekundete, die Wifag zu übernehmen. Diese Hoffnung hat sich nun mit dem Platzen der entsprechenden Verhandlungen jäh zerschlagen. Der Manroland war die Sache in einem schwierigen Marktumfeld zu riskant. Die Wifag möchte jetzt lediglich noch den Service für die bestehenden installierten Maschinen aufrecht erhalten. Dafür dürften nach Einschätzung der Angestellten Schweiz rund 50-70 Stellen ausreichen. Wie viele es genau sein werden, wird man aber erst wissen, wenn der Bedarf bei den Kunden ermittelt sein wird.
Weitere rund 200 Angestellte der Wifag werden also mit der Entlassung rechnen müssen. Damit es nicht ganz so viele werden, fordern die Angestellten Schweiz die Wifag mit Nachdruck auf, jetzt nicht einfach nur Produktionsanlagen zu verkaufen, sondern die Maschinen immer zusammen mit den spezialisierten Arbeitskräften für diese Anlagen anzubieten. Im Weiteren fordern die Angestellten Schweiz, dass die noch nötigen Entlassungen sozialverträglich gestaltet werden.
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 25 000 Angestellte sind Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und VSAC (Chemie, gegründet 1993).
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