4. AVIG-Revision: Make-up statt Lifting
Zürich (ots)
Der Schweizer Arbeitsmarkt verfügt über eine hohe Flexibilität, was ihm einen grossen Standortvorteil verschafft. Flexibilität bedeutet in diesem Fall aber auch ein gewisses Risiko arbeitslos zu werden. Dies kann für die Arbeitnehmenden untragbar werden, wenn es im Gegenzug keine solide Arbeitslosenversicherung gibt. Die vom Parlament verabschiedete Revision der Arbeitslosenversicherung droht diesen sozialen Auffangmechanismus zu zerstören.
Das Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG) ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeitswelt. Wir alle profitieren davon:
-Die Wirtschaft, weil damit in der Schweiz ein flexibler Arbeitsmarkt möglich ist -Die Arbeitgeber, weil sie damit ihre soziale Verantwortung leichter wahrnehmen können -Die Arbeitnehmer, weil sie damit bei Erwerbsverlust nicht in Armut fallen
Was Doris Leuthard heute bei der Eröffnung des Abstimmungskampfes zur 4. AVIG-Revision "überschminkt" hat, ist, dass das Geschäftsmodell der AVIG mit ihrem Schuldenberg von ca. 7 Milliarden Franken gescheitert ist. In einem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen müsste man in der gleichen Situation unverzüglich Konkurs anmelden oder neue Mittel zuführen.
Für die Angestellten Schweiz ist die 4. AVIG-Revision keinesfalls das angepriesene Mittel für die solide Finanzierung der Arbeitslosenversicherung, sondern höchstens ein Pflaster unter dem die Wunde weiter eitert.
Die Angestellten Schweiz sind die stärkste Arbeitnehmerorganisation der Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) und Chemie/Pharma. Rund 23'000 Angestellte sind Mitglied. Angestellte Schweiz entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Verbände Angestellte Schweiz VSAM (MEM, gegründet 1918) und VSAC (Chemie, gegründet 1993).
Kontakt:
Stefan Studer, Geschäftsführer Angestellte Schweiz, Tel. 044 360 11
41
Ariane Modaressi, Kommunikation Angestellte Schweiz,
Tel. 044 360 11 38, Mobile 079 633 97 25