Orange und Alcatel Lucent: Kampf um billige Telefontarife auf dem Buckel der Angestellten
Zürich (ots)
Rund 45 Angestellte könnten den Job verlieren, weil Orange und Alcatel Lucent streiten.
2008 hatte Alcatel-Lucent den Betrieb und Unterhalt des Orange-Telefonnetzes übernommen - samt den dafür verantwortlichen Orange-Mitarbeitenden. Jetzt wollte es der Telefonanbieter billiger haben. Er hat den Vertrag mit Alcatel Lucent nicht erneuert. Der Betrieb des Netzes ging, samt den Mitarbeitern, an Ericsson. Weniger Glück hatten die rund 45 Angestellten, die für den Unterhalt und Ausbau des Netzes zuständig waren, für sie gibt es noch keine Anschlusslösung. Weder Orange noch Alcatel Lucent wollen diese Fachleute weiterbeschäftigen. Sie sollen ihren Arbeitsplatz verlieren.
Die ganze Geschichte um den Wechsel der Orange-Partner gleicht einem Trauerspiel. Der Übergang verlief völlig chaotisch. In der Adventszeit entstanden bei allen betroffenen Angestellten grosse Unsicherheiten bezüglich ihrer beruflichen Zukunft. Was würde im Januar 2013 sein? Erst kurz vor Weihnachten war klar, dass der Teil Betrieb mit den Angestellten an Ericsson gehen würde. Für die Mitarbeiter des Bereichs Unterhalt blieb vieles offen. Sie verbrachten äusserst belastete Feiertage. Sie hatten lediglich eine Lohnzusicherung von Alcatel-Lucent für die nächsten Monate.
Alcatel Lucent hatte diese Angestellten offenbar bereits nicht mehr als ihre Mitarbeiter angesehen. Anders ist es nicht zu erklären, dass ihnen der elektronische Zugang zum Arbeitsplatz gekappt und die Zutrittsbadges deaktiviert wurden. Dies stellt faktisch eine Aussperrung der betroffenen Angestellten dar. Erst auf Intervention der Arbeitnehmervertretung und der Angestellten Schweiz bekamen sie nach den Festtagen wieder Zugang.
Alcatel Lucent möchte die rund 45 Mitarbeitenden weiterhin zu einem neuen Anbieter transferieren. Bei Alcatel Lucent ist für sie keine Weiterbeschäftigung möglich.
Die Angestellten Schweiz haben Orange per Brief auf die unglückliche Situation der rund 45 Mitarbeitenden aufmerksam gemacht. Der Telefonanbieter weist in seiner Antwort jegliche Schuld von sich und wirft Alcatel Lucent vor, die entstandene Situation "bewusst in Kauf genommen" zu haben, um ein für Alcatel Lucent "allenfalls kommerziell nicht mehr interessantes Geschäft möglichst schnell und billig loszuwerden". Eine mögliche Übernahme der Betroffenen erwähnt Orange im Brief nicht.
Für die Angestellten Schweiz entsteht klar der Eindruck: Orange will mit Alcatel Lucent den Kampf um Kostenoptimierung auf dem Buckel der Angestellten austragen. Ihr Schicksal scheint ziemlich egal zu sein. Die Angestellten Schweiz sind über diese kalte Haltung entsetzt.
Die Angestellten Schweiz fordern nun unverzüglich Gespräche mit Orange und Alcatel Lucent. Es kann doch nicht sein, dass rund 45 wertvolle Fachleute einfach auf die Strasse gestellt werden! Sie müssen eine Zukunftsperspektive haben
Die Angestellten Schweiz sind das Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für Angestellte. Rund 23 000 Angestellte sind Mitglied.
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