Unverständliche Verlagerung von Arbeitsplätzen bei Mitel
Zürich (ots)
Viele Unternehmen setzen auf den Forschungs- und Innovationsplatz Schweiz. Vor diesem Hintergrund erstaunt es sehr, dass der amerikanische Telekomkonzern Mitel Stellen - hauptsächlich auch Forschungs- und Entwicklungsarbeitsplätze - von der Schweiz weg nach Indien verschieben will.
Insgesamt stehen 25 von 183 Arbeitsplätzen zur Debatte, wie am 17. Mai 2016 an einer Sozialpartnerinformation bekannt gegeben wurde. Die Massnahme folgt der "industriellen Logik", dass inzwischen auch die ehemalige Königsdisziplin der Schweizer Industrie Kostenüberlegungen weichen müsse. Bei Mitel wird nach den drei Geschäftsfeldern Mobiltelefonie, Unternehmensgrossanlagen und "Cloud" unterschieden. Die klassischen Unternehmensgrossanlagen - das ist das Geschäftsfeld der Solothurner - stehen gemäss der Mitel-Geschäftsleitung sehr stark unter Druck.
Für die Angestellten Schweiz ist der Schritt aus verschiedenen Gründen nicht nachvollziehbar: - Die Forschung und Entwicklung waren und sind Kern der Schweizer Mitel und ihrer Vorgängerfirmen. - Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ist immer mit hohen Kosten verbunden. Die Angestellten Schweiz zweifeln, dass der gewünschte Spareffekt eintreten wird. - Durch den weiteren Stellenabbau läuft der Betrieb in der Schweiz Gefahr, die kritische Grösse für eine existenzfähige Unternehmung zu unterschreiten. Die Arbeitnehmervertretung hat nun 30 Tage Zeit, Vorschläge einzubringen, wie die Zahl der möglichen Kündigungen verringert werden kann.
Die Angestellten Schweiz verlangen von der Mitel-Führung, möglichst auf den Stellenabbau zu verzichten. Zudem fordern sie für die Zukunft ein klares Commitment. Mitel und die Vorgängerfirmen Aastra und Ascom belieferten die Welt mit Ihren Anlagen. Von diesem Erbe profitiert auch die heutige Mitel und es ist nur folgerichtig, wenn die langjährigen Schöpfer dieser Produkte weiterhin einen langjährigen Horizont erhalten. Die Angestellten Schweiz verlangen deshalb Garantien für den Standort in der Schweiz und auch Investitionen.
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