Bloomberg Umfrage deutet auf Stagnation der Einzelhandelsumsätze in der Eurozone zum Jahresbeginn 2005 - Kundennachfrage weiter schwach
London (ots/PRNewswire)
Der Bloomberg Retail Purchasing Managers' Index (PMI), weist auf eine Stagnation der Monatsumsätze des Einzelhandels in der Eurozone zu Beginn des Jahres 2005 hin. Der PMI ist eine monatliche Umfrage zur Konjunkturentwicklung im Einzelhandelssektor der Eurozone. Der PMI wird jeweils einen Monat vor der Bekanntgabe der amtlichen Zahlen veröffentlicht.
Nachdem der Retail-PMI im Dezember nach fünf Monaten erstmals wieder einen marginalen Zuwachs der Monatsumsätze signalisiert hatte, fiel er im Januar erneut unter die Nullwachstumsmarke von 50,0. Allerdings war der Rückgang von Monat zu Monat im Dezember von 50,6 auf 49,9 laut PMI vernachlässigbar und lag damit über dem Mittel (48,9) des Gesamtjahrs 2004.
Die enttäuschenden Gesamtzahlen in der Eurozone waren hauptsächlich auf das schwache Abschneiden der italienischen Monatsumsätze zurückzuführen, wo die flächenbereinigten Einzelhandelsumsätze sechsten Monat in Folge stark rückläufig waren.
Dagegen stiegen die Umsätze im deutschen und im französischen Einzelhandelssektor. In beiden Ländern gingen Umsatzsteigerungen häufig mit Preisabschlägen einher. Sie wurden mit geringeren Gewinnspannen erzielt, was wiederum eine Folge der angeblich weiter schwachen Verbrauchernachfrage ist.
Die neuesten Zahlen zeigten, dass auch die flächenbereinigten Umsätze zu Beginn des Jahres 2005 im Vorjahresvergleich weiter geschrumpft waren - der neunte rückläufige Monat in Folge (46,9 gegenüber 45,7 im Dezember). Als Gründe für den jüngsten Rückgang wurden geringes Vertrauen der Konsumenten, starke Konkurrenz, schwache Kaufkraft der Konsumenten und gute Umsätze im Januar 2004 genannt.
Tatsächliche und erwartete Umsätze
Auch vermehrte Werbung und Preisreduktionen konnten erneut deutliche Diskrepanz zwischen tatsächlichen und erwarteten Umsätzen im Januar (42,3), zum 13. Mal in Folge, nicht verhindern. Der Fehlbetrag zwischen geplanten und tatsächlichen Umsätzen war allerdings, obschon noch immer bedeutend, der niedrigste seit einem Jahr. Zudem sind die Einzelhändler hinsichtlich der Februarumsätze zuversichtlich. Es gibt Einzelhändler, die glauben, dass die Umsätze im kommenden Monat die ursprünglichen Erwartungen (52,0) übertreffen.
Lagerbestände des Einzelhandels
Die fortgesetzte Verfehlung der Umsatzerwartungen führte in der Eurozone zu einer kontinuierlichen und unvorhergesehenen Zunahme der Lagerbestände (52,7) an unverkauften Konsumgütern beim Einzelhandel. Bei den Einzelhandelssektoren in Frankreich (55,4) und Italien (54,5) stiegen die Lagerbestände stark an, in Deutschland (49,0) hingegen sanken sie.
Die Gesamtzunahme der Lagerbestände im Einzelhandel der gesamten Eurozone trug zu einem Rückgang der Einkaufsaktivitäten (48,5) bei. Der Warenwert der vom Einzelhandel für den Wiederverkauf bestellten Güter sank zum neunten in Folge. Allerdings hängt der jüngste Rückgang auch mit dem schwachen Umsatzvolumen zusammen.
Bruttohandelsspannen
Im Januar sank die Bruttohandelsspanne der Einzelhändler in der Eurozone (44,9) im 13. Monat in Folge, was hautsächlich auf die vielerorts gewährten Preisabschläge angesichts der schwachen Nachfrage und der starken Konkurrenz zurückzuführen ist. Die Margen sanken in den drei wichtigsten Wirtschaftsräumen der Eurozone, wobei der Rückgang im Januar erneut in Frankreich (42,3) am stärksten und in Deutschland (48,2) am schwächsten war.
Die 13. monatliche Anstieg der Einkaufspreise drückte Gewinnspannen der Einzelhändler weiter nach unten, obschon der Preisanstieg im Januar (52,9) gering war und unter der mittleren Inflationsrate des Gesamtjahres 2004 lag (55,6).
Beschäftigung
Im Januar verminderte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Einzelhandel der Eurozone weiter, obwohl der Rückgang im Januar zum dritten Mal in Folge von Monat zu Monat abnahm (49,6). Der resultierende Rückgang der Beschäftigungszahlen war nur marginal und der geringste in den dreizehn Monaten, in denen die Umfrage durchgeführt wird. Angesichts der ungewissen Umsatzprognosen hüteten sich die Einzelhändler in der Regel vor nennenswerten Neueinstellungen.
Redaktioneller Hinweise
Der Bloomberg Retail PMI ist die erste Monatsumfrage dieser Art in Europa. Er bietet Unternehmen, Regierungen, Zentralbanken, Ökonomen und Analysten die genauesten und aktuellsten Erkenntnisse und Zahlen über den Einzelhandel in der Eurozone.
Für den von NTC Research Ltd zusammengestellten Bericht werden mehr als 1.000 Führungskräfte des Einzelhandels in Deutschland, Frankreich und Italien befragt. Diese drei Länder erzielen zusammen annähernd 75% aller Einzelhandelsumsätze in der Eurozone. Die nationalen Ergebnisse sind entsprechend des Beitrags jedes dieser Länder zum Gesamtumsatz des Einzelhandels der Eurozone gewichtet und zum Bloomberg Eurozone Retail PMI zusammengefügt.
Die Umfrage verfolgt die Veränderungen bei den Einzelhandelsumsätzen, die Soll-/Ist-Vergleiche, Lagerbestände, Preisentwicklung, die Beschäftigungszahlen und andere Schlüsselindikatoren. Die Ergebnisse werden rund einen Monat vor den amtlichen Zahlen veröffentlicht.
Der Bloomberg Retail PMI Report wird um 09:00 GMT zunächst exklusiv für Bloomberg-Nutzer am BLOOMBERG Terminal veröffentlicht, gefolgt von einer Pressemitteilung und einer Analyse bei Bloomberg Television. Die Ergebnisse für Februar und März werden wie folgt veröffentlicht:
- Februar-Ergebnisse: Veröffentlichung am 7. März 2005
- März-Ergebnisse: Veröffentlichung am 6. April 2005
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