Ungarn 2005: Osterfest in Hollókö (25.)27.-28. März 2005
Zürich (ots)
Es ist das wahrscheinlich schönste Dorf Ungarns, mitten im Palozenland am Fuß des Cserhát-Gebirges im Norden des Landes. Hollókö zählt seit 1987 zur Gänze zum Weltkulturerbe der UNESCO und zeigt ein komplett erhaltenes mittelalterliches Dorfbild. Charakteristisch für die traditionelle Bauweise sind die vorspringenden Giebelfassaden mit Walm, Wetterleiste und Satteldach, wobei die Traufe des Walms über die Fassade hinausragt, die durch Kranzbalken oder Laubengänge gestützt wird. Das Innere der Häuser ist dreifach gegliedert, mit Kammer, Küche und "guter Stube", die meist reich verziert ist. Mittelpunkt des Hollóköer Hauses ist die Küche mit dem Bauernofen, wo bis heute Brot und Lángos gebacken werden. Man kann hier übrigens auch authentisch und preiswert übernachten.
Zentrum des Dorfes ist die schindelgedeckte Kirche, ein spätgotisches Kunstwerk aus dem frühen 15. Jahrhundert, die sich auf dem ersten Blick kaum von den übrigen Häusern unterscheidet. Im Dorfmuseum finden sich Gebrauchsgegenstände und Bilder aus dem Leben der Palozen, das hier bis heute fast so wie schon vor Jahrhunderten abläuft. Ein Blickfang ist auch die auf einem Hügel stehende Burg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, um die sich zahlreiche Legenden ranken. So auch jene, die zur Namensgebung der Siedlung führte. Der Burgherr András Kacsics lebte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und raubte die Frau eines benachbarten Grundbesitzers, die er in der Burg gefangen hielt. Die ehemalige Amme der Frau, eine bekannte Hexe, rief daraufhin die Teufelssöhne zu Hilfe, die in der Gestalt von Raben (holló) erschienen, welche die Burg Stein für Stein abtrugen, bis die Frau befreit war. Daher der Name "Rabenstein" für die Burg und das Dorf. Tatsächlich fiel die Burg allerdings erst während der Türkenbelagerung.
In diesem "lebenden Museumsdorf" scheint die Zeit tatsächlich stehen geblieben zu sein, und die besondere Atmosphäre teilt sich auch dem Besucher unmittelbar mit. Alte Handwerkskunst vertreibt auch heute noch die Zeit in langen Wintermonaten. Die Männer fertigen kunstvolle Schnitzereien, die Frauen traditionelle Tonwaren und bunte Stickereien nach überlieferten Mustern. Die traditionellen Trachten, insbesondere der Frauen und Mädchen, prägen an Sonntagen und zu Festlichkeiten das Dorfbild. Typisch sind die vielen übereinander getragenen Röcke und Spitzenhauben, bei den Männern die Schürze mit dem aufgestickten Namen. Der dazugehörende Schmuck ist besonders wertvoll und wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Einzigartig sind auch die traditionellen Feste der Palozen, die zwar Ungarn sind, ungarisch sprechen und ungarisch kochen, aber in allem "ein bißchen anders" wie der Schriftsteller Mikszáth es liebevoll ausdrückte. Neben dem Palozenfestival Anfang August, den sommerlichen Burgspielen und den weihnachtlichen Hirtenumzügen sind die Hochzeiten in Hollókö weithin berühmt und keineswegs nur Touristenattraktionen.
Das herausragendste Fest des Jahres ist jedoch das Osterfest, das mit Sicherheit schönste und authentischste in ganz Ungarn. Von der Karfreitagsprozession über Auferstehungsfeier und anschließendem Umzug in den prächtigen alten Trachten bis hin zum uralten Fruchtbarkeitsbrauch des "Mädchenbegießens" am Ostermontag reihen sich österliche Folklore, Kunsthandwerk und Unterhaltung aneinander. Einzigartig ist der Ostereiermarkt mit echten Kunstwerken und Schmuckstücken an bemalten Eiern, aber auch traditionellem Gebäck und Speisen wie der berühmte Osterschinken von Hollókö. Informationen: Tourinform. H-3176 Hollókö, Kossuth u. 68. Tel. 0036/32/579011, Fax 0036/32/579010, holloko@tourinform.hu, www.holloko.hu
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