Winterhilfe Schweiz / Secours suisse d'hiver / Soccorso svizzero d'inverno
Die Winterhilfe Schweiz beschliesst an der Delegiertenversammlung eine Jubiläumsaktion
Zürich (ots)
Weihnachtsbescherung für Notleidende in der Schweiz
Längst nicht alle Menschen in unserem Lande profitieren vom gegenwärtigen wirtschaftlichen Aufschwung; vielmehr klafft die Schere zwischen Arm und Reich stärker auseinander. So nahm die Zahl der Hilfegesuche an die Winterhilfe gegenüber dem Vorjahr erneut um sieben Prozent auf über 7'000 zu und erreichte den höchsten Stand seit mehr als zwanzig Jahren. Gerade die Weihnachtszeit führt Menschen mit knappen Einkommen ihre belastende Situation drastisch vor Augen. Deshalb will das Hilfswerk zum 70-Jahr-Jubiläum ein weiteres Zeichen der Hoffnung setzen und Benachteiligte in der Schweiz mit einer Weihnachtsbescherung überraschen.
Eine zunehmend grosse Zahl von Alleinstehenden und Familien in unserem Lande gerät wegen ihrer geringen finanziellen Möglichkeiten bei unvorhersehbaren Ausgaben in Notlage und ist auf eine Unterstützung der Winterhilfe angewiesen. Für viele Familien bleibt das tägliche, bescheidene Auskommen die grösste Sorge. Wie Monika Weber, Zentralpräsident der Winterhilfe Schweiz, an der 70. Delegiertenversammlung vom 21. November in Zürich betonte, wachse mit den Veränderungen in der Arbeits- und Lebenswelt die Verunsicherung. Vollbeschäftigung und tragfähige familiäre Netze als Grundlage für wirtschaftliche Sicherheit seien immer weniger selbstverständlich. Immer mehr Menschen geraten zumindest vorübergehend in Armut, weil sie ihre Arbeitsstelle verlieren oder ihre Beziehung auseinander bricht. Gerade jetzt sei deshalb die Solidarität der Schweizer Bevölkerung umso wichtiger, damit die Winterhilfe den wachsenden Anforderungen gerecht werden könne.
Die Hilfstätigkeit in Kürze
Im Geschäftsjahr 2005/2006 konnte die Winterhilfe bei 6'390 Gesuchen individuelle Unterstützung leisten, um die Auswirkungen der Armut in der Schweiz gezielt zu lindern. 60 Prozent der Anfragen erfolgten über Institutionen, 40 Prozent der Hilfesuchenden gelangten direkt an das Hilfswerk. In der Mehrzahl wurden Familien unterstützt, insgesamt 10'000 Erwachsene und Kinder. Die Hilfeleistungen umfassen in der Regel: finanzielle Beiträge an dringende Auslagen, Abgabe von Einkaufsgutscheinen, direkte Sachleistungen wie Betten, Kleider oder Schuhe; für Familien und Eineltern-Haushalte Gratisferien der Reka und die überaus wichtige individuelle Beratung von Menschen in Not. Insgesamt beliefen sich die Direkthilfen im Geschäftsjahr 2005/2006 auf 3.8 Mio. Franken.
Armut und Alter: Problemverlagerung von Alt zu Jung
Das Bild der Winterhilfe als Hilfe für die ältere Bevölkerung oder als Bergbauernhilfe stimmt schon lange nicht mehr. Im Vordergrund stehen eindeutig die sogenannten "neuen Armen", Alleinstehende und Familien mit zu geringem Verdienst (Working Poor), Arbeitslose und allein erziehende Mütter. Bedeutsam geblieben sind als weitere Ursache einer Notlage nach wie vor Krankheit, Unfall oder Invalidität. Ein ungenügendes Alterseinkommen wird hingegen in nur sieben Prozent der Fälle als Grund eines Unterstützungsgesuchs genannt. Heute decken die Sozialversicherungen das Risiko recht gut ab und die Altersarmut hat gegenüber früher stark abgenommen.
Weihnachtsaktion für Benachteiligte in der Schweiz
1936, vor siebzig Jahren, wurde die Winterhilfe gegründet. Dieses Jubiläum nutzt die Winterhilfe, um von Armut betroffene Familien und isoliert lebende Alleinstehende mit einer Weihnachtsbescherung zu überraschen. Wie Monika Weber an der Delegiertenversammlung erläuterte, möchte die Winterhilfe mit dieser Hilfsaktion Menschen in belastenden Verhältnissen Mut machen und ihnen zu spüren geben, dass sie nicht alleine gelassen werden. Unter Weihnachtsbescherung ist ein Geschenk, ein Weihnachtszustupf oder das Erfüllen eines lang gehegten Wunsches zu verstehen. Dabei kann es durchaus um grundlegende Bedürfnisse und ganz Praktisches gehen. Die Winterhilfe ist in allen Regionen der Schweiz verankert und mit Sozialdiensten sowie privaten Sozialberatungsstellen gut vernetzt, was den Zugang zu den Hilfebedürftigen erleichtert. Die Aktion richtet sich denn auch in erster Linie an jene Menschen mit existenziellen Sorgen, welche den Winterhilfe-Verantwortlichen vor Ort bereits bekannt sind. Für die Weihnachtsaktion steht ein Betrag von CHF 200'000 zur Verfügung. Die Hilfsaktion dauert bis 24. Dezember.
Spendenkonto: PK 80-8955-1 oder online via www.winterhilfe.ch
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Kontakt:
Andreas Zehnder
Tel. +41/1/269'40'50
Fax +41/1/269'40'55
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