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Europa hält sich Einführung der Ampelkennzeichnung offen - foodwatch begrüßt Anträge im Europäischen Parlament

Berlin (ots)

Die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch begrüßt
die jüngsten Entwicklungen im Gesetzgebungsverfahren zur 
Lebensmittelkennzeichnung innerhalb des Europäischen Parlaments. 
"Alles bleibt offen - Europa hat die Türen für die Ampelkennzeichnung
weit aufgestoßen", erklärte der stellvertretende 
foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt.
Am gestrigen Mittwoch endete um 18 Uhr die Frist für 
Änderungsanträge im federführenden Verbraucherausschuss (ENVI) des 
Europäischen Parlaments. Aus den Reihen von Sozialdemokraten (S&D), 
Liberalen (ALDE), Grünen (Verts/ALE) und Linken (GUE/NGL) wurden 
gleich mehrere Anträge für die Ampelkennzeichnung gestellt: Diese 
sehen eine EU-weite Einführung der verbraucherfreundlichen 
Nährwertkennzeichnung vor oder eine Öffnungsklausel, mit der die 
Ampel von den Regierungen der Mitgliedsnationen auf einzelstaatlicher
Ebene verbindlich eingeführt werden könnte. "Die Ampel strahlt heller
denn je, denn durch die Anträge spielt sie jetzt auch offiziell eine 
Rolle im Gesetzgebungsverfahren", so Wolfschmidt. "Die Parlamentarier
beklagen öffentlich den immensen Lobbydruck aus der 
Lebensmittelindustrie. Jetzt liegt es an ihnen, diesem Druck nicht 
nachzugeben und Politik für die Verbraucher zu machen."
Der Stand des Gesetzgebungsverfahrens:
- Im Januar 2008 legte die Europäische Kommission ihren 
     Verordnungsentwurf vor. Vorgesehen ist darin, Nährwertangaben 
     nach dem GDA-Prozentmodell der Lebensmittelindustrie verbindlich
     vorzuschreiben. Darüber hinausgehende gesetzliche Regelungen auf
     nationaler Ebene - zum Beispiel die Einführung der Ampel - wären
     untersagt.
   - Mitte November 2009 legte die zuständige Berichterstatterin des 
     Europäischen Parlaments, die deutsche Abgeordnete Renate Sommer 
     (CDU), ihren Bericht vor. Sie will weder die Ampel noch 
     verbindliche nationale Abweichungen oder Ergänzungen vom 
     EU-einheitlichen Kennzeichnungssystem zulassen.
   - Zum Ende der Einreichungsfrist für Änderungsanträge im 
     federführenden Verbraucherausschuss (ENVI) am 9. Dezember 2009 
     liegen mehrere Anträge für die Ampelkennzeichnung vor. Die Ampel
     ist damit offiziell Gegenstand der Beratungen.
Die Entscheidung über die Anträge soll im März 2010 auf 
Ausschussebene und im Mai 2010 im Plenum des Europäischen Parlamentes
fallen. Nach den Abstimmungen muss eine Einigung mit dem Europäischen
Rat herbeigeführt werden - erst dann kann die Verordnung 
verabschiedet werden.
Redaktioneller Hinweis: Bildmaterial zur Ampelkennzeichnung können
Sie unter http://www.foodwatch.de/material-ampel herunterladen.

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Martin Rücker
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 - 19
Fax: +49 (0)30 / 24 04 76 - 26

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