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Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO

Schweiz. Zahnärzte-Gesellschaft: Rauchen schadet - auch der Mundschleimhaut und den Zähnen

Bern (ots)

Zum Tag des Nichtrauchens warnt die Schweizerische
Zahnärzte-Gesellschaft SSO vor tabakbedingten Risiken für Mundhöhle
und Zähne. Denn: Rauchen schädigt nicht nur Lunge und Herzkreislauf,
sondern gefährdet auch die Mundschleimhaut, das Zahnfleisch und die
Zähne. Die durch Nikotinabhängigkeit verursachten oralen Schäden sind
vielfältig und beinhalten harmlose, aber auch lebensbedrohliche
Veränderungen. Die SSO empfiehlt, im Interesse gesunder Zähne auf das
Rauchen zu verzichten.
Rauchen schadet der Mundschleimhaut, dem Kieferknochen und den
Zähnen. Die dadurch entstehenden Zahnschäden reichen von deutlich
erhöhter Anfälligkeit für Zahnfleischentzündung bis zu chronischem
oder aggressivem Zahnfleischschwund (Parodontitis): Raucher verlieren
deshalb langfristig mehr Zähne als Nichtraucher.
Wichtigste Schadstoffe bilden die aromatischen Kohlenwasserstoffe
und N-Nitrosamine (TSNA): Sie werden über die Mundschleimhaut
aufgenommen und setzen die Raucher einem deutlich erhöhten Risiko von
Mundhöhlen-, Rachen- oder Kehlkopfkrebs aus. Das Rauchen begünstigt
die Entstehung der so genannten Taschen im Zahnfleisch, schwächt den
Kieferknochen und fördert Plaque ebenso wie Karies, besonders die
Wurzelkaries bei frei liegenden Zahnhälsen.
Eine wichtige Rolle spielt die Kombination von Tabakmissbrauch und
Alkoholkonsum: Ein chronischer Alkoholkonsum verändert die
Durchlässigkeit der Schleimhaut, vor allem für die krebserregenden
Bestandteile des Tabakrauchs: Das Risiko, Mundhöhlen- oder
Rachenkrebs zu entwickeln, ist bei kombiniertem Tabak- und
Alkoholmissbrauch fünf- bis sechsmal grösser als bei Nichtrauchern
und Nichttrinkern. Männer tragen zusätzlich ein zehn- bis fünfzehnmal
grösseres Risiko als Frauen. In der Schweiz erkranken jährlich etwa
1'000 Menschen neu an Tumoren im Mund-/Rachenraum
(Oropharynxkarzinom). Davon sterben rund 400 Menschen in den ersten
fünf Jahren nach der Diagnose - dies vor allem deshalb, weil die
Tumore an Zunge, Gaumen oder Kiefer zu spät entdeckt werden. Die SSO
empfiehlt deshalb allen Raucherinnen und Rauchern, sich regelmässig
von einem Zahnarzt kontrollieren zu lassen.
Die Zigarette erhöht nicht nur den Aufwand für die
zahnmedizinische Versorgung, sie verschlechtert auch den
Behandlungsverlauf. So heilen Wunden von Raucherinnen und Rauchern
beispielsweise nach dem Zahnziehen deutlich schlechter. Bei oralen
Implantatbehandlungen sind Komplikationen besonders im Bereich des
Oberkiefers häufig: So zum Beispiel Entzündungen des umgebenden
Gewebes (Periimplantitis) oder Verlust des Implantats.
Implantat-Misserfolge sind bei Rauchern signifikant höher als bei
Nichtrauchern. Immerhin: Die Erfolgsrate der Einheilung kann durch
Aufgabe des Rauchens verbessert werden.
Starkes Rauchen führt nicht zuletzt auch zu Zahnverfärbungen oder
zu Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns, weiter zu
Pilzerkrankungen im Bereich der Mundhöhle.
Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO ermutigt deshalb
Raucherinnen und Raucher, auf Zigaretten, Zigarren und Pfeife zu
verzichten: Dies vermeidet viele Munderkrankungen, verbessert die
Mundheilung und führt in manchen Fällen zu einer vollständigen
Gesundung.
Das zahnmedizinische Praxisteam hilft Tabakkonsumenten beim
Ausstieg: In der Zahnarztpraxis können die medikamentöse Therapie
(Nikotinersatz), Massnahmen zur Verhaltensänderung sowie die
Weiterweisung an eine professionelle Rauchstoppberatung besprochen
werden. Die Erfolgschancen sind gut: Lassen Sie sich von Ihrer
Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt beraten!
Durch Tabakrauch bedingte Mundhöhlenveränderungen
1. Mundhöhlenkarzinom
2. Orale Leukoplakien (Gewebeveränderungen, Krebsvorstadium)
3. Andere tabakbedingte Schleimhautveränderungen
   - Rauchergaumen
   -  Rauchermelanose (Dunkelfärbung der Mundschleimhaut)
4. Parodontalerkrankungen (Zahnfleischentzündung, Parodontitis)
   -  Kieferknochenverlust
   -  Vorzeitiger Zahnverlust
   -  Erhöhtes Risiko von Implantatverlusten
5. Wundheilungsstörungen
6. Tabakbedingte Auswirkungen an Zähnen und Zunge
   -  Zahnverfärbungen
   -  Zungenverfärbungen
   -  Haarzunge
7. Andere tabakbedingte Veränderungen
   -  Halitosis (Mundgeruch)
   -  Pilzerkrankungen

Kontakt:

Felix Adank
Presse & Infodienst SSO
Tel.: +41/31/310´20´80

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