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Whale & Dolphin Conservation gGmbH

Rohstofflieferant WAL: Von Futtermittel bis Biodiesel

Agadir, Marokko (ots)

Wenige Tage vor der Entscheidung, ob das
derzeitig international gültige kommerzielle Walfangverbot für 10 
Jahre aufgehoben werden soll, veröffentlicht die internationale Wal- 
und Delfinschutzorganisation WDCS einen Bericht, der die Bestrebungen
der Walfangstaaten - Norwegen, Island und Japan - dokumentiert, neue 
Walprodukte zu entwickeln und diese für den internationalen Handel 
vorzubereiten.
Der WDCS-Bericht "Rohstofflieferant Wal" beschreibt die 
langfristigen, vielfältigen Pläne der Walfänger, die Forschung über 
die kommerzielle Verwertung von Wal-Öl und anderen Walbestandteilen 
voranzutreiben. Die Vielzahl unterschiedlicher Produkte legt den 
Schluss nahe, dass mit der Legalisierung der Walfangaktivitäten auch 
das international gültige Handelsverbot mit Walprodukten fallen und 
somit eine absterbende Industrie wiederbelebt werden soll.
Beispiele aus dem Bericht:
  • Island plant, seine Vorräte an Walprodukten aus den stark ausgeweiteten und auf den Export ausgerichteten Jagden auf Finnwale zu benutzen, um die Herstellung von Wal-Mehl für Fischfarmen und Nutztiere wieder aufzunehmen.
  • Norwegen investiert in klinische Erforschung von Wal-Öl für den Einsatz in der Pharmazie und als Nahrungsergänzungsmittel (Nutrazeutika), als auch die Verwendung in Tiernahrung.
  • Japan bejagt Wale wegen ihres Knorpelgewebes, ihres Mehrfachzuckers (ein gebräuchlicher Nahrungszusatz) und wegen ihres Kollagens (wird in Schönheits-Behandlungen und zur Entzündungshemmung eingesetzt). Wal-Knorpelgewebe als auch Myoglobin von Pottwalen wird bereits an Wissenschaftler auf der ganzen Welt verkauft.
Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland: "Es ist klar, 
dass Profitmaximierung der treibende Faktor der Walfänger ist. Eine 
Legalisierung der Jagd bedeutet auch mittelfristig das Kippen des 
Handelsverbotes mit Walprodukten.".
Die Dezimierung von Wal-Populationen durch kommerziellen Walfang 
im 19. und 20. Jahrhundert wurde nicht von der Nachfrage an 
Walfleisch, sondern wegen des Walspecks und anderem fetthaltigen 
Gewebe angetrieben. Wal-Öl wurde u.a. zur Herstellung von Tierfutter,
Maschinenschmierstoffen, Seife, Reinigungsmitteln und Margarine 
benutzt. Eine WDCS-Analyse der internationalen, momentan anerkannten 
Patente unterstreicht, dass Wal-Öl und dessen Derivate auch heute als
rentable Inhaltsstoffe in einem breiten Spektrum alltäglicher 
Produkte - vom Golfball bis zu Haarfärbemittel, von ökologischen 
Reinigungsmitteln zu Konfekt und Süßigkeiten, von Gesundheitsdrinks 
bis zu Bio-Diesel -  zum Einsatz kommen könnten, wenn der 
internationale Handel mit Wal-Öl und -wachsen wieder erlaubt würde.
"Die Verhandlungen im Rahmen der Internationalen Walfangkommission
sind mitverantwortlich für diesen Trend, da sie die Hoffnung der 
Walfänger auf die Legalisierung der kommerziellen Nutzung von 
Walprodukten schürt. Ein Spiel mit dem Feuer, das die Regierungen bei
dieser IWC-Tagung ein für allemal zu beenden haben", fordert Entrup 
von WDCS die klare Ablehnung des Kompromissvorschlages durch die 
IWC-Mitgliedsstaaten bei der zwischen 21. und 25. Juni stattfindenden
62. Tagung in Agadir, Marokko.
Der gesamte Bericht kann eingesehen werden unter: www.walfang.org
Für weitere Informationen:
Nicolas Entrup, Geschäftsführer WDCS Deutschland vor Ort bei der IWC 
in Agadir, Marokko. T. +49 171 1423 117,  nicolas.entrup@wdcs.org
Laura Döhring, Presse und Kommunikation WDCS Deutschland, T. +49 89 
6100 2395,  laura.doehring@wdcs.org
http://www.walfang.org

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