IBCSG International Breast Cancer Study Group
Letrozol schützt bei Brustkrebs im Frühstadium besser vor Rückfällen als Tamoxifen, wie eine internationale Studie zeigt.
Orlando, Florida (ots/PRNewswire)
-Die am Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellten Resultate der bahnbrechenden Studie BIG 1-98, an der über 8000 Patientinnen teilgenommen haben.
Die kürzlich auf den neuesten Stand gebrachten Ergebnisse der Studie 1-98 der Breast International Group haben gezeigt, dass eine im Anschluss an die Operation durchgeführte Behandlung mit Letrozol bei Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium einen signifikant besseren Schutz vor Rückfällen bietet als eine solche mit Tamoxifen (um 19% vermindertes Rückfallrisiko, P=0,003). Ausserdem konnte gezeigt werden, dass Letrozol das Risiko einer Ausbreitung des Tumors auf andere Organe (Metastasen) um 27% (P=0,0012) senkt.
"Unsere Studie hat gezeigt, dass mit Letrozol in Bezug auf verschiedene wesentliche Endpunkte bessere Ergebnisse erzielt werden als mit Tamoxifen. Bei postmenopausalen Frauen mit hormonsensitivem Brustkrebs im Frühstadium reduziert Letrozol unter anderem sowohl das Rückfallrisiko als auch das Risiko von Metastasen", sagt PD Dr. Beat Thuerlimann, St. Gallen, Schweiz, Studienleiter der Studie BIG 1-98. "Diese Resultate werden voraussichtlich einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Behandlung von Brustkrebs bei dieser Patientinnengruppe haben".
BIG 1-98 ist die einzige klinische Studie, bei der sowohl ein direkter Vergleich von Letrozol mit Tamoxifen als auch eine Sequenzzierung der beiden Wirkstoffe während der ersten fünf Jahre nach einer Brustkrebsoperation geplant wurde, um die wirkungsvollste Methode zur Verminderung des Rückfallrisikos bei Brustkrebs zu ermitteln. Die während des ASCO Kongresses vorgestellten Resultate beziehen sich auf den direkten Vergleich der beiden Behandlungen (Tamoxifen versus Letrozol) nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 26 Monaten. Die Ergebnisse des Vergleichs der sequenziellen Behandlung (Tamoxifen gefolgt von Letrozol verglichen mit Letrozol gefolgt von Tamoxifen) werden erst in zwei bis drei Jahren vorliegen.
Methoden und Resultate
BIG 1-98 ist eine doppelblinde, internationale, randomisierte, multizentrische Phase III - Studie, die in 27 Ländern mit über 8000 postmenopausalen Frauen durchgeführt wurde, bei denen ein Brustkrebs im Frühstadium mit hormonrezeptorpositive Tumor nachgewiesen wurde. Primäres Ziel der Studie war es, festzustellen, ob Letrozol das krankheitsfreie Überleben im Vergleich zu Tamoxifen verbessern kann (Verminderung von Ereignissen wie Brustkrebs-Rückfall, Auftreten eines zweiten bösartigen Tumors [nicht Brustkrebs] oder Tod ohne Vorliegen eines Rückfalls). Die Ergebnisse nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 26 Monaten sehen wie folgt aus: von den 4003 Patienten in der Letrozol-Gruppe werden voraussichtlich 84,0% nach 5 Jahren am Leben und ohne Krankheitsbefund sein, in der Tamoxifen-Gruppe dagegen 81,4% der 4007 Patientinnen.
Auch bei den Nebenwirkungen wurden Unterschiede zwischen Letrozol und Tamoxifen festgestellt:
Bei Tamoxifen waren häufiger:
- Venenthrombose und Embolie (Blutgerinnsel) - Vaginalblutung - Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sowie - Endometriumbiopsien
Bei Letrozol traten häufiger auf:
- Knochenfrakturen - Erhöhte Cholesterinwerte, meist geringfügig
Herzinfarkte und Schlaganfälle kamen etwas häufiger unter Letrozol vor, traten jedoch insgesamt bei beiden Behandlungen nur sehr selten auf.
Die Studie wird unter der Ägide der Breast International Group (BIG) durchgeführt und von der International Breast Cancer Study Group (IBSCG) koordiniert und geleitet. Novartis, Hersteller und Vertriebsunternehmen von Letrozol (Femara(R)), trug zur finanziellen Unterstützung bei. Die IBSCG ist aktives Mitglied der BIG Organisation.
Informationen zu Brustkrebs im Frühstadium (early breast cancer)
Early Breast Cancer (EBC) wird als Krebs definiert, der auf das Brustgewebe und/oder die in der Nähe befindlichen Lymphknoten begrenzt ist. Weltweit werden etwa 800'000 Frauen jährlich mit EBC diagnostiziert. Als Primärtherapie wird bei EBC gewöhnlich eine operative Entfernung des Tumors und des umgebenden Gewebes durchgeführt. Zur postoperativen (adjuvanten) Standardtherapie gehören häufig Bestrahlung und/oder Chemotherapie, gefolgt von einer fünfjährigen endokrinen Behandlung mit Tamoxifen, wenn der Tumor positiv für Hormonrezeptoren reagiert. Dies war jahrzehntelang die Standardbehandlung für Frauen nach der Menopause.
Informationen über die International Breast Cancer Study Group
Die International Breast Cancer Study Group (IBSCG) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahr 1977 (als "Ludwig Breast Cancer Study Group") gegründet wurde. IBCSG ist eine Gruppe von Forschern, die in einem 5 Kontinente umspannenden Netzwerk zusammenarbeiten. In über 27 Jahren hat sie zahlreiche hochwertige und bedeutende klinische Studien über adjuvante Therapie für Patientinnen mit operablem Brustkrebs durchgeführt. Seit jeher hat sich IBSCG der innovativen klinischen Forschung verschrieben, mit dem Ziel, die Heilungschancen für Frauen mit Brustkrebs zu verbessern.
Informationen über die Breast International Group
Die Breast International Group (BIG) ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die unter belgischem Recht gegründet wurde. BIG ist eher ein Kommunikationsnetz als eine klinische Forschungsgruppe im traditionellen Sinne und bringt seine Mitglieder - kooperative Gruppen mit Sitz in Europa, Australasien, Lateinamerika und Kanada mit angegliederten Institutionen auf der ganzen Welt - in organisierter Weise zusammen, um bei der Planung, Durchführung und Auswertung von klinischen Studien über EBC zusammenzuarbeiten.
Zusätzliche Informationen bezüglich BIG 1-98 und IBCSG können Sie auf der Webseite www.ibcsg.org finden.
Kontaktpersonen: Rum Ekhtiar Nadia Munarini, PhD Ruder Finn IBCSG Telefon: +1-212-593-5821 Telefon: +41-31-389-92-27 Handy: +1-917-331-1690 Handy: +41-79-207-45-82
Webseite: http://www.ibcsg.org
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Rum Ekhtiar von Ruder Finn, +1-212-593-5821, Handy: +1-917-331-1690,
für The International Breast Cancer Study Group; Nadia Munarini, PhD,
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