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Bernegger Bau GesmbH

Spatenstich - Shredder Rückstands-Aufbereitungs-Anlage (SRA) Enns

Wien (ots)

15 Mio. Euro - Investition der Bernegger Bau GesmbH
Rohstoffe in unserer Gesellschaft
Rohstoffe bilden einen wesentlichen Bestandteil für das
Funktionieren unserer Gesellschaft und sie werden durch die
Rohstoffverknappung der fossilen Rohstoffe bereits in absehbarer
Zukunft eine noch größere Bedeutung erlangen. Um so mehr wird dies
für rohstoffarme Gebiete wie Europa seine Geltung finden.
Steigende Rohstoffpreise und weitsichtige Umweltgesetzgebungen des
europäischen Staatenbundes schaffen die Voraussetzung für die
Entwicklung von neuen Technologien und die Verwirklichung innovativer
Projekte, wie der Abfall von heute als Rohstoffquelle von morgen zu
nutzen ist.
Bernegger Kompetenz
Das Unternehmen Bernegger entwickelte seine Kernkompetenz über
Jahrzehnte in der Gewinnung, Aufbereitung und Weiterveredelung von
mineralischen Rohstoffen.
"Auf Basis des sorgsamen Umganges mit mineralischen
Primärrohstoffen haben wir uns sehr früh mit Entwicklungen im
Baurestmassenrecycling von alten Bauwerken und Straßen beschäftigt,
um sie nach Aufbereitung wieder in den Rohstoffkreislauf
rückzuführen", sagt Firmenchef Kurt Bernegger.
Das auf diesem Gebiet erlangte Wissen war die Basis für neue
Geschäftsfelder wie zum Beispiel die Aufarbeitung und Sanierung von
Altlasten und alten Deponien oder die Wiederverwertung von diversen
Abfallarten aus Industrie und Gewerbe.
Die mittelständische flexible Organisation und die Kompetenz von
Bernegger gemischt mit den Anforderungen der Automobil- und
Stahlindustrie bilden das Fundament für das Gemeinschaftsprojekt der
SRA-Anlage am Standort Enns.
Das SRA-Konzept
Mit der Shreddertechnologie für die Altfahrzeugverwertung und dem
Einsatz der metallischen Fraktionen als Sekundärrohstoffe in
schmelzmetallurgischen Prozessen sowie der Teileverwertung lassen
sich heute Verwertungsquoten von nahezu 85 % erreichen. Die bis dato
kaum genützten kunststoffhaltigen Shredderrückstände müssen zur
Erreichung der Verwertungsquoten entsprechend einer EU-Richtlinie
einer neuen Aufbereitungstechnologie zugeführt werden. Das geschieht
beim Bernegger Tochterunternehmen TBS (Technische Behandlungssysteme
GmbH) mit der VW-SiCon-Post-Shredder-Technologie als industrielle
Verfahrenstechnik nach dem Shredderprozess. Dabei werden Fraktionen
aus den bisher beseitigten Shredderabfällen gewonnen werden, die eine
Erreichung der Verwertungsquote von 95 % im Jahr 2015 ermöglichen.
Durch mehrstufige Zerkleinerung, Klassierung und Sortierung der
Shredderrückstände auf Basis physikalischer Parameter wie Dichte,
Kornform, Magnetisierbarkeit, elektrische Leitfähigkeit und optische
Eigenschaften lassen sich die Shredderrückstände in, auf die
Verwerter hin, optimierte Stoffströme überführen.
Rohstoffe für die industrielle Produktion
Die Hauptstoffströme nach der Veredelung sind ein Granulat aus
Hartkunststoffen und Gummi, die Flusenfraktion überwiegend aus
PU-Schaum und textilen Bestandteilen sowie eine  Feinfraktion,
Shreddersand genannt, bestehend aus überwiegend Glas, Metall- und
Lackpartikeln mit den Feinfraktionen von Granulat und Flusen. Neben
diesen drei Hauptfraktionen fallen Metallfraktionen und ein
PVC-reiches Granulat zur PVC-Rückgewinnung an. Für die Stoffströme
aus dieser Technologie besteht ein ausreichendes Marktpotenzial und
deren Einsatz als Sekundärrohstoffe in Produktions- und
Energieerzeugungsprozessen kann einer stofflichen und energetischen
Verwertung zugerechnet werden. So kann das Granulat, überwiegend aus
Polymeren zusammengesetzt, aufgrund seines hohen Kohlenstoff- und
Wasserstoffgehalts als Reduktionsmittel im Hochofenprozess eingesetzt
werden. Dabei werden Primärrohstoffe wie Schweröl oder Koks ersetzt,
die den Kohlen- und Wasserstoff für das im Schmelzreduktionsprozess
Roheisenerzeugung notwendige kohlenmonoxid- und wasserstoffreiche Gas
zur Eisenoxidreduktion liefern.
Ökonomie und Ökologie sind kein Widerspruch
Durch diese Verwertungsprozesse gelingt es, den Werkstoffkreislauf
Automobil bei maximaler Schonung von primären Rohstoffressourcen
nachhaltig zu schließen. Eine Kooperation zwischen den
Automobilherstellern, Shredderbetrieben und TBS auf der einen,  sowie
industriellen Produktions- und Verwertungsprozessen auf der anderen
Seite ist Grundvoraussetzung für dieses technologisch ausgereifte
Konzept. Die Politik und öffentliche Verwaltung hat mit einer
zukunftsorientierten Abfallgesetzgebung den richtigen Weg für eine
nachhaltige Abfallwirtschaft vorgegeben und erst damit solche
innovative Projekte ermöglicht, die für den Wirtschaftsstandort
Oberösterreich und die Zusammenarbeit mit der internationalen
Automobilindustrie auf europäischer Ebene einzigartig und
beispielgebend sind.

Rückfragehinweis:

Ewald Schnabl
Tel. 0664/18 40 757

OTS0206 2005-06-20/14:41