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PwC-Studie: "Power Deals - 2008 Annual Review" Kernenergie bringt neue Impulse

Zürich (ots)

Die Finanzkrise sowie aufkommende
Marktunsicherheiten liessen das Transaktionsvolumen im Jahr 2008 in
der internationalen Strom- und Gasbranche von 372 Milliarden USD auf
220 Milliarden USD einbrechen. Gleichzeitig stieg die Anzahl
Transaktionen von 768 auf 954. In der Schweiz haben sich Anfang 2009
Atel und EOS zu Alpiq zusammengeschlossen und rücken damit zu den
führenden europäischen Energiedienstleistungsunternehmen auf. Der
Energiesektor in Europa ist vom wirtschaftlichen Abschwung am
wenigsten betroffen. Impulse gehen vom weltweiten Wiederaufleben der
Kernenergie aus. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Power Deals
- 2008 Annual Review" von PricewaterhouseCoopers.
Im Jahr 2008 zeigte sich in den wichtigsten Märkten der
Energiebranche im Zusammenhang mit grossen Akquisitionen deutlich
eine abwartende Haltung. Das Transaktionsvolumen sank um 41 Prozent
auf 220 Milliarden USD (2007: 372 Milliarden USD). Gleichzeitig stieg
die Marktaktivität mit 954 Transaktionen um 24 Prozent (2007: 768
Transaktionen). Die Anzahl der Transaktionen wuchs in allen wichtigen
Märkten der Welt gleichmässig: 35 Prozent in Europa, 29 Prozent im
asiatisch-pazifischen Raum und 24 Prozent in Nordamerika.
Hinsichtlich des Gesamtwerts der Transaktionen stehen europäische
Unternehmen an erster Stelle. In der Studie noch nicht berücksichtigt
ist die grösste Schweizer Transaktion zwischen den beiden Unternehmen
Atel und EOS, die seit 1. Februar 2009 gemeinsam als Alpiq auftreten.
"Im unsicheren Marktumfeld werden Megatransaktionen weniger werden,
am ehesten aber im Versorgungsbereich stattfinden, da hier die
Beurteilung der Zukunft noch recht gut möglich ist", sagt Dr. Ralf C.
Schlaepfer, Leiter des Branchensektors Energie und Versorgung von
PricewaterhouseCoopers Schweiz.
Marktbelebung durch Aufschwung der Kernenergie
Die Wiederbelebung der Kernenergie hat zu einem regelrechten
weltweiten Positionierungswettkampf unter den grossen Akteuren auf
den Weltmärkten geführt. Ins Rampenlicht rückte dabei im Jahr 2008
die staatlich dominierte französische Elektrizitätsgesellschaft
Électricité de France SA, als sie in Grossbritannien mit dem Kauf von
British Energy und in den USA mit einer knapp 50-Prozent-Beteiligung
am nuklearen Portfolio von Constellation Energy für fast 30
Milliarden USD akquirierte. Der Aufschwung der Kernenergie führte
zudem zu einer ganzen Reihe von Joint-Ventures zwischen
Nukleartechnologie-, Versorgungs- sowie Bauunternehmen. Gesamthaft
betrug im Jahr 2008 in der Strombranche das Übernahmevolumen aus 832
Transaktionen 205,6 Milliarden USD (2007: 679 Transaktionen, 348,3
Milliarden USD).
Der Anteil des Gasmarktes belief sich mit 122 Transaktionen auf
11,6 Prozent der Gesamtbranche und mit 14,4 Milliarden USD auf sieben
Prozent des gesamten Transaktionsvolumens.
Europa im Zentrum des Marktinteresses
Europa blieb auch im Jahr 2008 im Zentrum des internationalen
Marktgeschehens. 58 Prozent der Bieteraktivitäten und 53 Prozent der
Übernahmekandidaten sind auf europäische Unternehmen zurückzuführen.
Sechs der zehn weltweit grössten Transaktionen und 45 Prozent aller
Transaktionen im Umfang von über einer Milliarde USD stammen von
europäischen Kaufinteressenten. Während die Bieteraktivitäten auch in
Nordamerika auf bis zu 58 Prozent anstiegen, fiel der Gesamtwert im
Jahr 2008 um 54 Prozent auf 40 Milliarden USD (2007: 87,5 Milliarden
USD). Ursache dafür ist vor allem das Ausbleiben der erwarteten
Megatransaktionen von Kinder Morgan über 21,6 Milliarden USD und TXU
über 43,8 Milliarden USD. Im asiatisch-pazifischen Raum fiel das
Übernahmevolumen um 49 Prozent auf 25,9 Milliarden USD (2007: 50,4
Milliarden USD). Ähnlich stark fiel auch die Bieterktivität; nämlich
um 42 Prozent auf 27,4 Milliarden USD (2007: 47,6 Milliarden USD).
Prognosen von Wirtschaftsentwicklung abhängig
Die Prognosen für die Energiebranche werden einerseits von
Schwierigkeiten geprägt sein, andererseits aber auch von Chancen. "Da
einige Unternehmen über knappe finanzielle Mittel verfügen oder
Refinanzierungsbedarf haben, können sich für Unternehmen mit starken
Bilanzen und Cash-Flows attraktive Marktchancen ergeben", sagt Dr.
Ralf C. Schlaepfer. Weiter sind im ersten Amtsjahr von US-Präsident
Barack Obama und hinsichtlich des UN-Klima-Gipfels in Kopenhagen im
Dezember 2009 die Auswirkungen einer veränderten Klimapolitik und des
möglichen Wiederauflebens von erneuerbaren Energien und Kernenergie
zu erwarten. In Europa könnte der von E.ON und Vattenfall
angekündigte Verkauf der Übertragungsnetze eine Marktbelebung
auslösen. "Ganz allgemein wird die Schwierigkeit, externe
Finanzmittel zu mobilisieren, die Aktivität im Markt weiterhin
hemmen, auch wenn es aus wirtschaftlicher Sicht heute gute Gründe und
Gelegenheiten für Transaktionen gibt", sagt Dr. Ralf C. Schlaepfer.
Die Studie kann als PDF-File bei Claudia Sauter bezogen werden.

Kontakt:

Dr. Ralf C. Schlaepfer
Partner, Leiter des Branchensektors Energie und Versorgung
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: ralf.schlaepfer@ch.pwc.com

Claudia Sauter
Communications Senior Manager
PricewaterhouseCoopers Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com

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