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Künstliche Intelligenz - Schweiz verhält sich träge im globalen Wettlauf

Künstliche Intelligenz - Schweiz verhält sich träge im globalen Wettlauf

Global ist ein neuer Trend in Forschung, Entwicklung und der Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) losgebrochen. Schweizer Unternehmen stehen bei der Anwendung von KI jedoch noch ganz am Anfang. Dies zeigen die Resultate des diesjährigen PwC CEO Surveys. Unternehmen tun sich schwer, in einem sich wandelnden Umfeld die richtige Strategie bzw. Technologie für ein erfolgsversprechendes zukünftiges Geschäftsmodell zu wählen. Bei gleichbleibendem Kurs befürchten Experten, dass die Schweiz den Anschluss verpassen könnte.

Zürich, 25. Januar 2019 - Die Resultate des in dieser Woche publizierten CEO Surveys zeichnen ein klares Bild: 85 % der CEOs weltweit gehen davon aus, dass KI ihr Geschäft in den nächsten fünf Jahren dramatisch verändern wird (siehe 22. CEO Survey von PwC). Fast zwei Drittel der globalen Entscheidungsträger messen KI ein grösseres Wirkungspotenzial als dem Internet bei. Der Entwicklungsstand und die Förderung von KI unterscheiden sich von Land zu Land.

Die Schweiz nimmt passive Haltung ein

Der globale Vergleich zeigt, dass die Schweizer CEOs sich in Zurückhaltung üben. Rund 40 % der befragten Schweizer CEOs geben an, dass sie derzeit keine KI-Anwendungen planen. Weltweit sind es gerade mal 23 %. Weitere 23 % der Schweizer CEOs geben an, in den nächsten drei Jahren einen Plan für die Anwendung von KI zu erarbeiten, während 30 % bisher einen sehr begrenzten Ansatz wählten. Weniger als zehn Prozent sagen aus, KI bereits in ihrem Geschäft implementiert zu haben.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage, inwiefern KI die Art und Weise, Geschäfte zu tätigen verändern wird: 26 % der Schweizer CEOs erwarten keine grossen Veränderungen aufgrund von KI - eine Ansicht, die im weltweiten Vergleich lediglich 13 % teilen. Entsprechend ist die Anzahl der CEOs, die eine signifikante Veränderung vorhersagen, global um 18 % höher als in der Schweiz.

Die Hintergründe dafür sind vielschichtig. Teilweise hatten Schweizer Unternehmen in den letzten Jahren andere Prioritäten wie beispielsweise die Frankenstärke. Zudem haben einige Unternehmen Vorbehalte gegenüber der Leistungsfähigkeit der Technologie oder sie sind gegenüber der Automatisierung kritisch eingestellt. Ein wichtiger Baustein ist der Umgang mit bzw. die Verfügbarkeit von Daten. Je umfassender und vollständiger Daten verfügbar sind, desto besser können KI-Systeme aus ihnen lernen. Staatliche Fördermassnahmen spielen ebenso eine bedeutende Rolle. Diese betreffen klare regulatorische Rahmenbedingungen und die Förderung von Bildung und Forschung.

"Im Vergleich zu anderen Ländern hat die Schweiz noch keine KI-Strategie auf Bundesebene. Dies trotz guter Rahmenbedingungen, denn die Schweiz besitzt ein exzellentes Bildungssystem, ein grosses Innovationsvermögen und talentierte Fachkräfte", so Christian Westermann, Datenexperte und KI-Leiter bei PwC Schweiz. "Es liegt nun am Bund, die nötigen Rahmenbedingungen für KI in der Schweiz zu schaffen und Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungsinstitutionen in der Einleitung konkreter Massnahmen zu unterstützen. Nur so werden sie nicht abgehängt und erlangen zukünftig einen Geschäftsvorteil."

KI als Kernstück des globalen digitalen Wandels

Zahlreiche Länder wie China, Frankreich, Singapur oder Japan haben KI als eine Schlüsseltechnologie des digitalen Wandels deklariert und umfassende Pläne angekündigt, um die Forschung und Entwicklung im Bereich KI voranzutreiben. Zudem gibt es zahlreiche internationale Strategien (z. B. von der EU, der UN, der UAE und Indien), die KI-Partnerschaften regeln. Die Investitionen sind mit Beträgen in Milliardenhöhe beträchtlich. Lediglich in der strategischen Ausrichtung unterscheiden sich die Initiativen. Gesamthaft decken sie die Themenbereiche wissenschaftliche Forschung, Talententwicklung, Qualifikation und Bildung, Übernahme des öffentlichen und privaten Sektors, Ethik und Einbeziehung, Normen und Vorschriften sowie Daten und digitale Infrastruktur ab.

Eines haben die nationalen KI-Strategien hingegen gemeinsam. Sie versuchen, ein umfassendes Ökosystem zu kreieren. Dazu Westermann: "Ein starkes KI-Ökosystem zeichnet sich durch ein starkes Netzwerk zwischen Wissenschaft, Wirtschaft mit Unternehmen und Start-ups sowie der Gesellschaft aus. Damit ein solches Umfeld entstehen kann, braucht es wegbereitende politische Massnahmen und eine übergreifende Strategie. Der Bund hat 2018 eine Arbeitsgruppe für künstliche Intelligenz ins Leben gerufen, die dem Bundesrat bis Herbst 2019 bestehende und neue Massnahmen aufzeigen soll. Ich hoffe, dass damit eine Grundlage geschaffen wird, welche die Schweiz auch weiterhin darin unterstützt, im Bereich der Technologie und der Innovation eine führende Rolle zu übernehmen."

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Weitere Informationen zur Studie und die Resultate finden Sie unter https://www.pwc.ch/de/insights/ceosurvey2019.html.

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