Winterthur Technologie Gruppe (WTG) mit 43 %
Umsatzrückgang Das Halbjahresergebnis ist cash-positiv
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Zug (ots)
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Nettoverlust kEUR 2'956
- Eigenkapitalquote auf 47.2 % erhöht
- Komfortable Finanzierung
- Erwartung eines ausgeglichenen Jahresergebnisses
Der Umsatz der Winterthur Technologie Gruppe (WTG) ist im 1. Halbjahr 2009 um 43 % auf EUR 65 Millionen (CHF 100 Millionen) gefallen. Der Gewinn auf Ebene EBITDA betrug kEUR 3'615. Die Marge verminderte sich auf 5.6 %. Der Betriebsverlust betrug kEUR 1'824. Allerdings inklusive Restrukturierungskosten von kEUR 850 und cash-neutralen Amortisationen von kEUR 2'308. Der Verlust betrug 4.6 % des Umsatzes: kEUR 2'956. Das Ergebnis ist jedoch cash-positiv. Der Free Cashflow von kEUR 8'392 erlaubte eine weitere Verminderung der Nettoverschuldung. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 47.2 %. Durch Neuregelung der Finanzierung wurden komfortable Covenants erreicht. Der erhöhte Cashbestand von kEUR 15'756 ermöglicht vorzeitige Kreditrückzahlungen. Die Talsohle des Bestellungseinganges wurde erreicht. Der erwartete Anstieg lässt ein ausgeglichenes Ergebnis für 2009 erwarten. 2010 wird eine Steigerung der Nachfrage um bis zu 10 % erwartet. Die alte Ertragskraft wird wieder hergestellt.
Die Weltwirtschaftskrise hat die Winterthur Technologie Gruppe hart getroffen. Der Nachfragerückgang erfolgte weltweit und synchron, kombiniert mit einem ausserordentlichen Lagerabbau bei allen Kunden. Durch die langen Lieferzeiten im Jahr der Hochkonjunktur 2008 wurden Bestelllosgrössen über den tatsächlichen Bedarf hinaus aufgegeben. Die Talsohle im Bestellungseingang wurde im Juni 2009 erreicht. Beginnend in der Stahlindustrie scheint der Auftragseingang im 3. Quartal allmählich zuzunehmen. Dieser Anstieg soll ein ausgeglichenes Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr erlauben. Durch ausserordentliche Kostenreduktionen, insbesondere beim Personal, wurde im ersten Halbjahr 2009 ein cash-positives Ergebnis erzielt. Die Personalreduktion in Vollzeitäquivalenten betrug zuden Stichtagen der letzten 12 Monate nahezu 25 %. Die Senkung der Personalkosten betrug 18 %. Der Materialverbrauch konnte überproportional vermindert werden. Die Bruttomarge ist von 40.6 % im 1. Halbjahr 2008 auf 34.4 % zum 30.6.2009 zurückgegangen. Die Investitionen wurden im 1. Halbjahr 2009 um 48 % reduziert. Somit lagen die Abschreibungen mit kEUR 3'131 um 121 % höher als die Investitionen.
Im 1. Halbjahr 2009 ist je nach Industriesparte ein Rückgang im Auftragseingang von 25 % bis zu 60 % verzeichnet worden. Der durchschnittliche Bestellungsrückgang bei Werkzeugen betrug 47 %. Ausnahmen waren die Alternativenergieerzeugung, die Medizinalindustrie und wenige andere neue Geschäftsfelder. Am stärksten betroffen war der Werkzeugmaschinenbereich. Dieser betrug allerdings 2008 nur 14 % des Umsatzes. Der Gesamtumsatz ist im 1. Halbjahr 2009 auf EUR 65 Millionen (CHF 100 Millionen) gefallen. Im 1. Halbjahr 2008 betrug er EUR 114 Million (CHF 185 Millionen). Der Rückgang beträgt somit 43 %. 2010 wird eine Steigerung der Nachfrage bei Verbrauchsartikeln (Werkzeugen) gegenüber 2009 von bis zu 10 % erwartet. Die alte Ertragskraft soll somit wiedergewonnen werden. Durch das Ausscheiden von Mitbewerbern und akquisitorische Konsolidierung wird eine Strukturbereinigung erzielt.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) betrug im 1. Halbjahr 2009 kEUR 3'615. Im 1. Halbjahr 2008 waren es kEUR 21'276. Die EBITDA Marge hat sich von 18.7 % auf 5.6 % im Vergleichszeitraum zurückgebildet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT bzw. Betriebserfolg) ergibt einen Verlust von kEUR 1'824. Der entsprechende Gewinn im 1. Halbjahr 2008 betrug kEUR 15'891. Allerdings sind Restrukturierungskosten von kEUR 850 im Halbjahresresultat 2009 enthalten. Die vorsorglichen Amortisationen immaterieller Anlagegüter betrugen neuerlich cash-neutrale kEUR 2'308. Eine EBITA Betrachtung, also vor Zinsen, Steuern und Amortisationen, ist sinnvoller und, nach Abzug der Restrukturierungskosten, mit kEUR 232 im 1. Halbjahr 2009 positiv. Der Verlust im 1. Halbjahr 2009 betrug kEUR 2'956 oder -4.6 % des Umsatzes. Im 1. Halbjahr 2008 wurden kEUR 10'221 bzw. 9.0 % Gewinn erzielt.
Der Free Cashflow vor Finanzaktivitäten und Dividendenzahlung betrug zum 30.6.2009 kEUR 8'392 gegenüber kEUR 16'453 im ersten Halbjahr 2008. Die Zinszahlungen betrugen im 1. Halbjahr 2009 nur mehr kEUR 1'463 gegenüber kEUR 2'615 im Vergleichszeitraum 2008. Die Nettoverschuldung hat sich von kEUR 62'612 am 31.12.2008 auf kEUR 58'713 am 30.6.2009 weiter vermindert. Die Eigenkapitalquote ist seit dem 31.12.2008 von 46.4 % auf 47.2 % gestiegen. Am 30.6.2008 betrug sie 44.6 %.
Die Finanzierung der Gruppe wurde ab dem 2. Halbjahr 2009 neu geregelt. Die vereinbarten Bedin-gungen (Covenants) machen auch im Hinblick auf ein allenfalls schwieriges 2010 zuversichtlich und unabhängig. Der Cashbestand hat sich im 1. Halbjahr 2009 von kEUR 12'114 auf kEUR 15'756 erhöht. Die Finanzierungskosten werden sich im 2. Halbjahr 2009 weiter vermindern. Es sind zudem vorzeitige Kreditrückzahlungen geplant.
Profil der Winterthur Technologie Gruppe
Die Winterthur Technologie Gruppe (WTG), mit Sitz in Zug, ist ein führender internationaler Anbieter komplexer Schleiftechnologie mit Produktionsbetrieben in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Schweden, Belgien, den USA, Russland, China sowie Korea. An der börsenkotierten Wendt (India) Ltd. besteht eine 40 %ige Beteiligung. WTG ist eine an der SIX Swiss Exchange kotierte Holding-Gesellschaft nach schweizerischem Recht, beschäftigte 2008 über 1500 Mitarbeiter und hat im Jahr 2008 einen Umsatz von über EUR 219 Millionen erzielt. Das Unternehmen entwickelt und produziert in engem Kundenkontakt komplexe, hochmargige Verbrauchsgüter der Schleiftechnik mit hohem Technologiegehalt, vor allem gebundene Schleifwerkzeuge, die in der Automobil-, Turbinen-, Werkzeug- und Stahlindustrie verwendet werden. Die Hauptmarken der Gruppe sind Winterthur, Wendt, Rappold und SlipNaxos. Die Produkte von WTG - keramische Schleifscheiben, kunstharzgebundene Schleifscheiben, Trennschleifscheiben, Diamant- und CBN-Schleif- und Abrichtwerkzeuge sowie Werkzeugschleifmaschinen - werden in allen relevanten Märkten Europas, Nord- und Südamerikas sowie in Asien vertrieben.
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