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12. Allianz Autotag: Jeder zweite Lkw-Fahrer schaltet Assistenzsysteme aus

München (ots)

Eine aktuelle Umfrage im Rahmen des 12. Allianz Autotags zeigt, dass jeder zweite Lkw-Fahrer mindestens einmal pro Woche eine Konfliktsituation mit Fussgängern, Fahrrad- und Motorradfahrern erlebt. In der Befragung der allgemeinen Verkehrsteilnehmenden werden als häufigste beobachtete Fehlverhalten aggressives Fahren und das Missachten von Verkehrsregeln genannt. Ein länderübergreifender Vergleich offenbart zudem deutliche Unterschiede im Unfallerleben der Lkw-Fahrer.

Im Rahmen des diesjährigen 12. Allianz Autotags wurden Verkehrsteilnehmende in fünf europäischen Ländern zum Thema Sicherheit von ungeschützten Verkehrsgruppen im urbanen Raum* befragt. Das wichtigste Ergebnis der repräsentativen Umfrage: 50 Prozent der befragten Fahrer und Fahrerinnen von schweren Fahrzeugen in Deutschland geben an, die Fahrerassistenzsysteme ihrer Lkws oder Vans häufig oder manchmal auszuschalten. In anderen Ländern ist die Situation ähnlich - mit 54 Prozent in Frankreich und Grossbritannien, 48 Prozent in Spanien und 47 Prozent in Italien. Als Gründe werden angegeben, dass die Systeme "unpraktisch", "störend" oder "unnötig" sind oder dass sie teilweise nicht richtig funktionieren.

Für Christian Sahr, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technik (AZT) und Auftraggeber der Studie, zeigen diese Werte die Notwendigkeit zur Verbesserung in diesem Bereich: "Was nützen die besten Fahrerassistenzsysteme, wenn diese nicht eingeschaltet sind. Es ist deshalb wichtig, dass Flottenbetreiber und Fahrer im Umgang mit den Systemen umfangreich geschult werden. Zudem zeigt unsere aktuelle Unfallstudie mit 700 untersuchten Verkehrsunfällen das grosse Potenzial moderner Fahrerassistenzsysteme, aber auch die Notwendigkeit von baulichen Veränderungen zur Verbesserung der Fahrersicht bei Nutzfahrzeugen: Nach unserer Einschätzung hätte ein Drittel der untersuchten Unfälle vermieden werden können, wenn die Lkw-Fahrer durch eine direkte Sichtlinie die Verkehrsteilnehmenden rechtzeitig gesehen hätten oder der Lkw mit einem aktiv bremsenden Totwinkelassistenten ausgestattet gewesen wäre."

Wöchentliche Unfallsituationen mit schweren Fahrzeugen

Rund jeder zweite der befragten Fahrerinnen und Fahrer von schweren Fahrzeugen erlebt mindestens einmal pro Woche einen gefährlichen Konflikt mit ungeschützten

Verkehrsgruppen. Dies geben in Deutschland 53 Prozent der Lkw- oder Van-Fahrer an, in Spanien 48 Prozent, in Italien 45 Prozent, in Frankreich 43 Prozent und in Grossbritannien 42 Prozent. Ulrich Stephan, Firmenvorstand der Allianz Versicherungs-AG, sieht deswegen ein signifikantes Potenzial in der Integration von leistungsfähigen Fahrerassistenzsystemen: "Die Perspektive der Fahrer zeigt, dass die aktuelle Lage zu einer hohen Anzahl von Risikosituationen führt. Effektive Assistenzsysteme können neben dem positiven Effekt auf die Verkehrssicherheit auch Vorteile bei der Kfz-Versicherung für die Flottenbetreibenden haben: Denn nur mit sicheren Fahrzeugen können Unfälle vermieden werden."

Risiko menschliches Fehlverhalten

In der Befragung der allgemeinen Verkehrsteilnehmenden werden als häufigste beobachtete Fehlverhalten aggressives Fahren und das Missachten von Verkehrsregeln genannt. Fahrer von schweren Fahrzeugen erwähnen den toten Winkel und unnachgiebige Fahrradfahrer (Deutschland), überhöhte Geschwindigkeit (Frankreich), Ablenkung (Grossbritannien), rücksichtslose E-Scooter-Fahrer (Spanien) und Handynutzung während der Fahrt (Italien) als grösste Risiken. Dies kann Lucie Bakker, Schadenvorständin der Allianz Versicherungs-AG, aus der Schadenerfahrung bestätigen: "Gerade bei Lieferwagen ist das Risiko der Handynutzung hoch, denn sie fahren im Unterschied zum klassischen Postauto nicht von Haus zu Haus, sondern müssen auf ihrem mobilen Gerät nach dem nächsten Stopp Ausschau halten. Dieser Umstand macht sich vor allem im innerstädtischen Lieferbereich bemerkbar. Wir sehen insbesondere bei Kurier-, Express- und Paketdiensten in der Kfz-Haftpflichtversicherung eine um 20 Prozent höhere Schadenfrequenz als bei Fahrzeugen anderer Gewerke."

Erleben von Unfallsituationen variiert stark in untersuchten Ländern

Die Untersuchung zeigt zudem, dass sich das Erleben von Konflikten im Strassenverkehr je nach untersuchtem Land deutlich unterscheidet. Während in Grossbritannien nur 18 Prozent der allgemeinen Verkehrsteilnehmenden sich einmal in der Woche in einer gefährlichen Situation mit anderen konfrontiert sehen, sind das in Frankreich bereits 30 Prozent, in Deutschland 35 Prozent, in Spanien 46 Prozent und in Italien 55 Prozent.

* Repräsentative Online-Erhebung der Allianz von 5315 Autofahrerinnen und -fahrern im Jahr 2024 in Deutschland (N=1226), Italien (N=1027), Frankreich (N=1005), Grossbritannien (N=1027) und Spanien (N=1030) durch das Allianz Marktforschungsinstitut DrivenBy, das Allianz Zentrum für Technik (AZT). Alle Ergebnisse können einem 47-seitigen Report in deutscher und englischer Sprache entnommen werden, den wir Ihnen gerne in elektronischer Fassung zusenden.

Weitere Presseinformationen zum 12. Allianz Autotag finden Sie auf unserem Internetportal Mitteilungen | Allianz.

Die Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung sowie weitere Informationen zum 12. Allianz Autotag finden Sie hier: https://online-events.techcast.cloud/de/12-allianz-autotag-2024-de

Pressekontakt:

Christian Weishuber, Tel.: +49 0 89 3800 118169, Mob.: +49 0 172 8448464,
christian.weishuber@allianz.de

Nadine Schumann,Tel.: 058 358 84 14, press@allianz.ch

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