Papierindustrie: Deutlicher Aufschwung nach der Krise - Rohstoffkosten explodieren
Frankfurt (ots)
Die Papierindustrie hat die Wirtschaftskrise dank einer sehr guten Mengenkonjunktur in 2010 weitgehend überwunden. Produktion und Absatz sind im Gesamtjahr um über 10 % auf 23,2 Mio. t. gestiegen. Das erklärte der Präsident des Verbandes Deutscher Papierfabriken, Dr. Wolfgang Palm, auf der Jahrespressekonferenz seines Verbandes. Damit liegt die Branche bereits wieder etwas über den Werten des Vorkrisenjahres 2008. Der Branchenumsatz stieg 2010 um 17 % auf 14,4 Mrd. Euro. Die Ergebnisse der Unternehmen werden jedoch durch explodierende Rohstoffkosten stark belastet. Im Jahresschnitt 2010 zu 2009 sind die Kosten für Altpapier um über 80 und die für Zellstoff um fast 70 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung werde am Markt nicht spurlos vorbei gehen. Zahlreiche Unternehmen hätten angekündigt, den bereits in einigen Bereichen umgesetzten deutlichen Preiserhöhungen zu folgen, so Palm.
Mengenmäßig befinden sich die Verpackungspapiere deutlich im Aufschwung. Die Produktion lag 2010 rund 13 % über dem Jahr 2009 und sogar 9 % über dem Jahr 2008. Bei den grafischen Papieren zeigte sich die Entwicklung 2010 mit einem Produktionsplus von 10 % ebenfalls positiv. Die Produktion lag dort aber immer noch um 5 % hinter 2008 zurück. Die Hersteller von Hygienepapieren verzeichneten 2010 ein Produktionsplus von 6 % gegenüber dem Vorjahr. Bei den technischen und Spezialpapieren ist nach einem tiefen Einbruch in 2009 mit einem Produktionsplus von 15 % in 2010 ein deutlicher Aufholprozess festzustellen.
Motor der Papierkonjunktur war 2010 der Auslandsabsatz, der mit 15 % deutlicher wuchs als der Inlandsabsatz mit einem Plus von 6 %. Westeuropa bleibt dabei weiter der größte Absatzmarkt im Ausland. Die Branche erwartet im laufenden Jahr stärkere Impulse von der Binnenkonjunktur.
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