Vier Arbeiten im Rahmen des Jefferies-Studienpreis 2006 prämiert
Zürich (ots)
Dr. Thomas Borer-Fielding beleuchtet als Gastreferent die Chancen und Risiken des Finanzplatzes Schweiz
Am 29. August fand in Zürich die offizielle Preisübergabe des Jefferies-Studienpreises statt, der dieses Jahr in der Schweiz zum vierten Mal ausgeschrieben wurde. Der Preis richtet sich an Fachhochschul-Studierende und weist eine Gesamtpreissumme von 20'000 Franken auf. Aus den insgesamt 24 eingereichten Arbeiten wurden dieses Jahr vier Arbeiten prämiert. Als Gastreferent beleuchtete Dr. Thomas Borer-Fielding, ehemaliger Schweizer Botschafter in Deutschland, die Chancen und Risiken des Finanzplatzes Schweiz.
Würdigung durch Thomas Borer-Fielding
In seinem einführenden Gastreferat betonte Thomas Borer-Fielding "Mein Credo vorweg: Für die Schweiz ist der Finanzplatz unverzichtbar", um dann in einem packenden Referat auf Stärken und Herausforderungen des Finanzplatzes Schweiz einzugehen. Nicht jedermann ist wahrscheinlich bewusst, dass der Beitrag der Schweizer Finanzinstitute zur Wertschöpfung doppelt so hoch ist wie der jeweilige Anteil der Finanzindustrie in den USA, in Grossbritannien oder in Deutschland - was den Stellenwert des Finanzplatzes deutlich untermauert. Doch unter dem Aspekt "Vom Sieger zum Gejagten" machte Borer auch darauf aufmerksam, dass wir im Ausland als wachsend unzuverlässig wahrgenommen werden; ein Trend, dem mit geeigneten Massnahmen deutlich Einhalt zu gebieten ist. Seine Ausführungen schloss er mit den Worten: "Wenn der Finanzplatz Schweiz seinen Kernherausforderungen professionell begegnet, dann wird er auch in Zukunft - zum Wohle der ganzen Schweiz - international einen Spitzenplatz belegen. Klar sein muss in jedem Fall: Die Spitze ist kein Ort zum Ausruhen, sondern Auftrag, ständig besser zu werden."
Preisverleihung
Im Rahmen der anschliessenden offiziellen Preisübergabe würdigten die Jurymitglieder Roland Cecchetto, Dr. Carsten Stolz, Dr. Benjamin Brandenberger, Prof. Dr. Christoph Lengwiler und Peter Kuster die von Innovation, Einsatz und Kreativität geprägten Leistungen hinter den eingereichten Abschlussarbeiten und wiesen darauf hin, dass die Jury dank des vorgelagerten Selektionsverfahrens durch die Fachhochschulen nur die besten Arbeiten vorgelegt bekam. Folgende Preise wurden vergeben:
Kategorie Diplomstudiengang:
Der mit 5'000 Franken dotierte "Jefferies-Studienpreis" 2006 ging an Rolf Streuli für seine an der Zürcher Hochschule Winterthur erstellte Diplomarbeit "Ruhig schlafen mit inflationsindexierten Anleihen". Der Autor nimmt eine erschöpfende Auslegeordnung des Universums der inflationsindexierten Anleihen vor, angereichert mit zahlreichen vergleichenden und erklärenden Tabellen mit Daten, die in dieser Form nur schwer zu beschaffen sind. Mit der Prämierung würdigt die Jury die grosse Eigenleistung und die praxisnahen Fragestellungen von Herrn Streuli, der mit seiner Diplomarbeit ein technisches Thema von hoher Relevanz solide analysiert und beleuchtet.
Der mit 2'500 Franken dotierte "Anerkennungspreis" wurde Christian Willy Wenger für seine Arbeit "L'accès au marché du crédit bancaire des petites entreprises, les implications du nouvel accord de Bâle sur leur financement et modélisation d'un système prédictif de détection de la défaillance" verliehen, erstellt an der Haute Ecole d'Ingénierie et de Gestion du Canton du Vaud, Lausanne. Der Verfasser durchleuchtet scharfsinnig den Kreditmarkt für kleine Unternehmen, analysiert das Regelwerk von Basel II und entwickelt gestützt darauf ein Ratingsystem für die Waadtländer Bürgschaftskooperative CVC. Die Jury anerkennt mit der Preisvergabe die fundierte Arbeit, welche die Dimension üblicher Diplomarbeiten deutlich sprengt.
Kategorie Nachdiplomstudiengang:
Der mit 5'000 Franken dotierte "Jefferies-Studienpreis" 2006 ging an das Autoren-Team Peter Fischer, Peter Scherrer und Christoph Schlunegger für ihre Diplomarbeit "Beitrag der Corporate Governance zur Finanzierungssituation von KMU", erstellt am IFZ Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern. Den Autoren ist es mit ihrer Arbeit gelungen, verschiedene theoretische Ansätze der Corporate Governance zur Kartierung eines weissen Fleckens auf der KMU-Führungslandkarte zu nutzen. Diese Kartierung wurde konsequent problem- und erfolgsorientiert vorgenommen und orientiert sich systematisch an einem der zentralen Probleme von KMUs, nämlich deren Zugang zum Kreditmarkt. Mit der Prämierung würdigt die Jury die ausgezeichnete Praxistauglichkeit der Arbeit, die den Charakter eines Vademecums im Sinne eines Leitfadens oder Ratgebers aufweist.
Der mit 2'500 Franken dotierte "Anerkennungspreis" wurde Thomas Vogel für seine Abschlussarbeit "UBS Point of Sales als Erlebniswelten?" verliehen. Die Arbeit wurde erstellt am IFZ Institut für Finanzdienstleistungen Zug der HSW Luzern. Der Verfasser greift ein aktuelles Thema auf, das er mit umfassenden Erhebungen profund analysiert und daraus konkrete, managementgerechte Empfehlungshandlungen ableitet. Trotz Fokussierung der Zielsetzung auf die Auftraggeberin der Arbeit schaut der Autor über den Tellerrand der Branche hinaus und bezieht andere in die Betrachtung mit ein (best practice ausserhalb der Bankenwelt). Die Jury anerkennt mit der Preisvergabe sowohl die Substanz der Arbeit als auch die hohe Praxisrelevanz und den innovativen Anspruch.
Neben den Preisträgern wurden auch diejenigen Fachhochschulen, an welchen die prämierten Arbeiten erstellt wurden, mit einem finanziellen Beitrag bedacht.
Der "Jefferies-Studienpreis" wird lanciert und finanziert vom Finanzdienstleistungsunternehmen Jefferies (Schweiz) AG und mitgetragen vom IFZ Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern sowie der Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Ziel der Initianten ist die Förderung von Grundlagenarbeiten, die sich innovativ und zukunftsorientiert mit Themen aus der Finanzwelt auseinandersetzen. Zur Teilnahme eingeladen wurden Anfang Jahr alle Schweizer Fachhochschulen, die entsprechende Studiengänge anbieten. Zugelassen waren Einzel- oder Gruppenarbeiten in Diplom- oder Nachdiplomstudiengängen, wobei die Themen der eingereichten Arbeiten im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungsunternehmen, Finanzmärkten, Finanzinstrumenten oder Corporate Finance stehen müssen.
Die Ausschreibung für die nächstjährige Durchführung wird Anfang Januar 2007 wiederum über die Fachhochschulen erfolgen.
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