The International Partnership for Microbicides
Merck und Bristol-Myers Squibb lizenzieren neue AIDS-Medikamente an IPM zur Entwicklung von Mikrobiziden zum Schutz von Frauen vor HIV
New York (ots/PRNewswire)
- Neue Studie von Nature zeigt Potential von 'Eintrittshemmern' zur HIV-Prävention auf
In einer gemeinsamen Ankündigung der ersten ihrer Art gaben zwei der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen, Merck & Co., Inc. und Bristol-Myers Squibb, heute jeweils getrennt die Unterzeichnung von Lizenzvereinbarungen mit der International Partnership for Microbicides (IPM) zur Entwicklung neuer antiretroviraler Präparate zu potentiellen Mikrobiziden zum Schutz von Frauen vor HIV bekannt. Mit diesen beiden getrennten Vereinbarungen gewähren Merck und Bristol-Myers Squibb der Non-Profit- Organisation eine abgabenfreie Lizenz zur Entwicklung, zur Herstellung und zum Vertrieb ihrer Präparate als Mikrobizide in von Ressourcen armen Ländern.
Mit ihrer Ankündigung am Vorabend des TIME Global Health Summit ist diese Vereinbarung die erste, mit der ein pharmazeutisches Unternehmen in einem solch frühen Entwicklungsstadium dieser Arzneimittelklasse ein Mittel gegen HIV zur Entwicklung als Mikrobizid lizenziert hat. Die Präparate sind Teil einer neuen Klasse von als "Eintrittshemmer" bekannten antiretroviralen Wirkstoffen. Einige der Präparate binden unmittelbar an das HI-Virus an; andere binden an den CCR5-Rezeptor an. Sie sollen HIV wirksam am Eintritt in Wirtszellen hindern und somit eine Infektion verhindern.
Eine in dieser Woche veröffentlichte Studie der Zeitschrift Nature berichtet, dass der von Merck entwickelte Eintrittshemmer (CMPD 167) und das von Bristol-Myers Squibb entwickelte Präparat (BMS-378806) bei Anwendung als vaginale Mikrobizide einige Makaken vor einer Infektion mit einem dem HIV ähnlichen Virus geschützt haben. Das Forscherteam wurde von Dr. John Moore vom Weill Medical College der Cornell Universität und Dr. Ronald Veazey vom Tulane National Primate Research Center geleitet und die Studie wurde primär von den US National Institutes of Health und anderen Gruppen finanziert. Merck und BMS gewähren IPM abgabenfreie Lizenzen an diesen Medikamenten oder anderen eng mit diesen verbundenen Präparaten.
Diese Mikrobizide könnten zu Produkten wie z.B. zu Gelen und Cremes weiterentwickelt werden, die in der Vagina oberflächlich oder in einem Vaginalring angewandt werden könnten, der das Medikament allmählich freisetzt und so die Übertragung von HIV während des Vaginalverkehrs reduziert. Es wird geschätzt, dass sogar durch ein partiell wirksames Mikrobizid 2,5 Millionen HIV-Infektionen über einen Zeitraum von drei Jahren verhindert werden könnten.
"Diese historischen Vereinbarungen stellen einen Wendepunkt im Engagement der pharmazeutischen Industrie zur Entwicklung eines sicheren und wirksamen Mikrobizids zum Schutz von Frauen vor HIV dar," sagte Dr. Zeda Rosenberg, Chief Executive Officer der IPM. "Diese Eintrittshemmer sind als potentielle Mikrobizide vielversprechend. Wir sind Merck und Bristol-Myers Squibb für ihre Führerschaft und ihr Engagement, uns bei der Entwicklung neuer Technologien zum Schutz von Millionen von Frauen zu unterstützen, sehr dankbar." Dr. Rosenberg plädierte dafür, dass das Wissenschaftsteam der IPM schnell mit der Entwicklung und dem Test dieser Präparate als Mikrobizide beginnt.
"Merck ist stolz darauf, die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Firma als einen Beitrag zu diesen weltweiten Anstrengungen zum Schutz von Frauen leisten zu können," sagte Dr. Adel Mahmoud, Leitender medizinischer Berater für Impfstoffe und Infektionskrankheiten bei Merck. "Diese Vereinbarung baut auf Mercks langjähriger Arbeit im Bereich von HIV/AIDS sowohl über die Forschungs- und Entwicklungsarbeit an neuen anti-HIV-Medikamenten und möglichen Impfstoffen und über Public-Private-Partnerships wie das Programm der Firma mit der Regierung von Botswana und der Bill & Melinda Gates Foundation auf."
"Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmen ernst," sagte John L. McGoldrick, Executive Vice President von Bristol-Myers Squibb. "Diese Vereinbarung und andere Programme von Bristol-Myers Squibb wie auch unser Programm Secure the Future', welches die Aufgabe hat, von AIDS betroffenen Frauen und Kindern in Afrika zu helfen, zeigen die von unserer Firma eingegangene Verpflichtung, Menschen in Entwicklungsländern bei der wirksamen Bekämpfung von HIV/AIDS zu unterstützen."
Die Vereinbarungen sehen die abgabenfreie Gewährung von Lizenzen an die IPM zur Entwicklung, zur Herstellung und zum Vertrieb der Präparate als Mikrobizide in Entwicklungsländern durch Bristol-Myers Squibb und Merck vor. Drei führende pharmazeutische Firmen sind nunmehr Partnerschaften mit IPM eingegangen. Im März 2004 unterzeichnete die Gruppe eine Vereinbarung mit Tibotec Pharmaceuticals Ltd., einer Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, zur Entwicklung der NNRTI (non-nucleoside reverse transcriptase inhibitors) TMC120 der Firma zum Mikrobizid.
"Diese innovativen Vereinbarungen zeigen, wie der öffentliche Sektor und private Unternehmen mit dem Ziel zusammenarbeiten können, hochinteressante neue Technologien voranzubringen, um Frauen vor einer Infektion mit HIV zu schützen," sagte Dr. Helene Gayle von der Bill & Melinda Gates Foundation, einer der Hauptunterstützer der IPM. "Bristol-Myers Squibb, Merck und J&J nehmen eine Vorbildfunktion dadurch ein, dass sie Partnerschaften zur Entwicklung einiger ihrer vielversprechendsten Präparate zu potentiellen neuen Techniken zur Prävention von HIV eingehen. Wir hoffen, dass andere Firmen mit Erfolg versprechenden anti-HIV-Präparaten ähnliche Verpflichtungen eingehen."
"Diese Unternehmen hätten durch die Zuverfügungstellung ihrer Präparate für unsere Forschung und jetzt auch der geistigen Eigentumsrechte an eine Non-Profit-Organisation wie IPM für deren Entwicklung als Mikrobizide nicht kooperativer sein können," sagte Dr. Moore. "Dies ist ein sehr wichtiger Schritt vorwärts." Moore bemerkte, dass seine Forschung ebenfalls vom Programm Freedom to Discover' von Bristol-Myers Squibb finanziert wurde, einem an keine Vorgaben gebundenen Förderprogramm, das biomedizinische Forschung unterstützt.
"Die Suche nach einem wirksamen Mikrobizid ist entscheidend für die Bereitstellung weiterer Möglichkeiten für Frauen, sich gegen HIV-Infektionen zu schützen," sagte Dr. Peter Piot, Executive Director von UNAIDS. "Die heute von der International Partnership for Microbicides angekündigten Partnerschaften mit den pharmazeutischen Unternehmen Bristol-Myers Squibb und Merck stellen die Art mit der Privatwirtschaft erforderlicher innovativer Zusammenarbeit dar, und zwar nicht nur dazu, dass diese Technologie Realität wird, sondern auch dazu, dass sichergestellt wird, dass sie die Millionen von Frauen weltweit erreicht, denen sie möglicherweise nützt."
Über IPM
Die International Partnership for Microbicides wurde mit dem Ziel gegründet, die Entwicklung vaginaler Mikrobizide und den Zugang zu diesen Mikrobiziden zur Prävention einer Übertragung von HIV zu beschleunigen. Durch die Selektion von Präparaten, die Entwicklung optimaler Formeln, den Aufbau von Produktionskapazitäten und Versuchsstätten sowie die Durchführung von Wirksamkeitstests auf breiter Ebene arbeitet die Organisation an der Verbesserung der Effizienz aller Bemühungen zur Entwicklung und Lieferung sicherer und wirksamer Mikrobizide zum schnellstmöglichen Zeitpunkt. IPM erhält Mittel von den Regierungen von Kanada, Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, der Europäischen Kommission, der Rockefeller-Stiftung und der Bill & Melinda Gates Foundation sowie der Weltbank. Weitere Informationen sind unter der Internet-Adresse www.ipm-microbicides.org erhältlich.
Über Merck
Merck & Co., Inc. ist ein weltweit tätiges pharmazeutisches Unternehmen mit Forschungsschwerpunkt, das den Patienten in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Seit seiner Gründung im Jahr 1891 erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet Merck Impfstoffe und Medikamente in über 20 therapeutischen Arzneimittelklassen. Die Firma verwendet grosse Anstrengungen auf die Verbesserung des Zugangs zu Medikamenten durch weitreichende Programme, durch die nicht allein Medikamente von Merck gespendet werden, sondern durch die dazu beigetragen wird, dass diejenigen sie erhalten, die diese Medikamente brauchen. Zu diesen Programmen gehören die von Merck, der Regierung von Botswana und der Bill & Melinda Gates Foundation gegründeten African Comprehensive HIV/AIDS Partnerships (ACHAP) zur Unterstützung und Verbesserung der Bekämpfung der HIV-Epidemie in Afrika; hierzu gehört weiterhin das Mectizan Donation Program, über das mehr als eine Milliarde Tabletten Mectizan (Ivermectin) kostenlos an solche Menschen abgegeben wurde, die Gefahr liefen, an Onchozerkose (Flussblindheit) und lymphatischer Filariose zu erkranken. Mehr Informationen sind unter der Internet-Adresse www.merck.com erhältlich.
Über Bristol-Myers Squibb
Die Firma Bristol-Myers Squibb ist ein im Bereich pharmazeutischer und verbundener Produkte für die medizinische Versorgung weltweit tätiges Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern und Menschenleben zu verlängern. Bristol-Myers Squibb und ihre Stiftung haben das Programm SECURE THE FUTURE im Jahr 1999 ins Leben gerufen, um dazu beizutragen, die Auswirkungen von HIV/AIDS auf Frauen und Kinder in Schwarzafrika zu mildern. Über die Jahre ist die Initiative des öffentlichen und des privaten Sektors, welche das erste und grösste unternehmerische Engagement seiner Art zur Bekämpfung von HIV/AIDS in Afrika darstellt, an Grösse und Umfang gewachsen und umfasst nunmehr knapp 200 Förderprogramme zur medizinischen Versorgung und Forschung, den Aufbau von Infrastruktur und Kapazitäten sowie gesellschaftlicher Hilfsprojekte und Aufklärungskampagnen in zehn der am härtesten getroffenen Länder in Afrika. Das Engagement im Umfang von 150 Millionen US$ umfasst Mittel zum Aufbau eines AIDS Corps für Kinder in Partnerschaft mit dem Baylor College of Medicine sowie eines Netzwerks von Kinderkliniken. Zusätzlich zu ihren Engagements in Afrika finanziert die Bristol-Myers Squibb-Stiftung Programme über ihre weltweite HIV/AIDS-Initiative in Thailand, Vietnam, Mexiko, Russland, der Ukraine und Frankreich. Besuchen Sie Bristol-Myers Squibb im World Wide Web unter der Adresse www.bms.com.
Websites: http://www.ipm-microbicides.org http://www.bms.com http://www.merck.com http://www.ghstrat.com
Pressekontakt:
Kontaktpersonen: für IPM: Victor Zonana, Tel. +1-917-497-3939, eMail:
vzonana@ghstrat.com oder Annmarie Leadman, Tel. +1-301-346-2506,
eMail: aleadman@ipm-microbicides.org; für Merck: Christopher Loder,
Tel. +1-908-423-3786, eMail: Christopher_loder@merck.com; für BMS:
Rebecca Taylor, Tel. +1-609-252-4476, eMail: rebecca.taylor@bms.com
oder Laura Hortas, Tel. +1-609-252-4587, eMail: laura.hortas@bms.com