Behandlung mit subkutanem (SC) MabCampath(R) (Alemtuzumab) bei Patienten mit fludarabin-refraktärer CLL effektiv und unbedenklich
Atlanta (ots/PRNewswire)
- Laut Zwischenanalyse ist SC MabCampath so effektiv und gut verträglich wie IV-Therapie
Gemäss den Zwischenergebnissen der Phase-II-UKCLL02-Studie ist MabCampath(R) (Alemtuzumab) in subkutaner (SC) Form sowohl effektiv wie auch gut verträglich im Vergleich zu historischen Patientengruppen, die sich intravenösen (IV) Behandlungen für fludarabin-refraktäre, chronisch lymphatische Leukämie (CLL) unterzogen. Die Ergebnisse, die bei der 47. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt wurden, bewiesen, dass fast die Hälfte aller mit SC MabCampath behandelten Patienten entweder mit partiellem oder vollständigen Ansprechen reagierten, wobei manche Patienten die MRD-Negativität erreichten (MRD = minimale Resterkrankung).
"Obwohl MabCampath IV erfolgreiche Ansprechraten zwischen 33 und 50 Prozent erzielt hat, können die Infusionsreaktionen und zweistündigen Behandlungen, die dreimal pro Woche während eines Zeitraums von 12 Wochen stattfinden, sowohl in Hinblick auf Nebenwirkungen wie auch den Zeitaufwand für die Patienten problematisch werden", so Peter Hillmen, M.B, Ch.B, Facharzt für Hämatologie am Allgemeinkrankenhaus Leeds in Leeds, Grossbritannien. "Diese Ergebnisse sind für Patienten und Ärzte gleichermassen sehr ermutigend, da sie zu der Annahme führen, dass SC MabCampath so effektiv wie die herkömmliche IV-Behandlung sein könnte. Bei diesen Patienten, deren Behandlung sich als überaus schwierig erwiesen hat, wird die SC-Behandlung besser vertragen, wobei die einfachere Verabreichungsmethode ein zusätzlicher Bonus ist."
Ergebnisse der Studie
Von den bis dato 44 ersten untersuchten Patienten haben 36 die Therapie vollständig abgeschlossen. Die Gesamtansprechrate für MabCampath und die Fludarabin-Therapie lag bei 44 Prozent (39 Prozent bei ausschliesslich Campath), wobei drei Patienten in der MabCampath-Monotherapiephase ein vollständiges Ansprechen (zwei MRD-negativ und eines MRD-positiv) und 11 Patienten ein partielles Ansprechen (einschliesslich einem MRD-negativen Patienten, der zytopenisch blieb) erreichten. Zwei Nicht-Responder erzielten partielles Anspechen, als sie mit einer Kombinationstherapie von MabCampath und oral verabreichtem Fludarabin behandelt wurden, während ein Nicht- Responder vollständiges Ansprechen erreichte (MRD-positiv). Darüberhinaus sprachen 20 Patienten mit einer genetischen Disposition zu schlechtem Ansprechen auf Chemotherapie (p53-Dysfunktion oder Deletion) gut auf die Behandlung mit MabCampath an.
Die häufigsten Nebenwirkungen, die während der anfänglichen Verabreichung von MabCampath beobachtet wurden, waren örtlich begrenzte, erythematöse Hautreaktionen, Fieber und Starre, wobei alle Reaktionen innerhalb von 48 Stunden nach der Behandlung nachliessen. Thrombozytopenie Grad 3+ und Neutropenie wurden bei je 16 und 25 Patienten beim Monotherapiearm von MabCampath, bzw. bei einem und zwei Patienten beim kombinierten Therapiearm beobachtet. Zu den potenziell gravierenden Infektionen, die bei der MabCampath-Monotherapie auftraten, gehörten die CMV-Reaktivation (Zytomegalovirus), febrile Neutropenie, invasive Pilzkrankheiten und Lungenentzündung. Bei den Kombinationstherapie-Patienten trat lediglich CMV-Reaktivation auf, und alle CMV-Reaktivationen konnten erfolgreich mit antiviraler Therapie behandelt werden.
Im Vergleich hierzu wurden gewisse ungünstige Prozesse, die mit der intravenösen Verabreichung einhergingen, insbesondere Schüttelfrost, Hautausschläge und Übelkeit/Erbrechen, durch die subkutane Verabreichung von MabCampath drastisch reduziert oder gar eliminiert.
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 66 Jahren (zwischen 41 und 79), wobei 36 Patienten dreimal pro Woche bis zu 24 Wochen (abhängig von der alle 6 Wochen erfolgenden Knochenmark-Beurteilung) eine 30mg-Dosis von SC MabCampath erhielten. Patienten, die während der subkutanen Verabreichung kein Ansprechen erreichten, konnten für je drei Tage alle vier Wochen 40mg/m2 orales Fludarabin in Kombination mit SC MabCampath bekommen.
Näheres über chronisch lymphatische Leukämie (CLL)
CLL ist die häufigste Form der Leukämie bei Erwachsenen und befällt jährlich etwa 120.000 Menschen in Europa und den USA, wobei Patienten im Alter von 50 Jahren und darüber am häufigsten betroffen sind. Charakteristisch für CLL ist die Ansammlung funktionell nicht ausgereifter weisser Blutkörperchen (Lymphozyten) im Knochenmark, dem Blut, Lymphgewebe und anderen Organen. Es befinden sich zwei Arten von Lymphozyten im Blut, die B-Zellen und die T-Zellen. Bei etwa 95 Prozent der CLL-Fälle sind krebsartige B-Zellen im Spiel. Da diese B-Zellen eine längere Lebensdauer als normal haben, beginnen sie, sich aufzubauen und die normalen, gesunden Blutkörperchen zu "verdrängen". Die Anhäufung funktionell nicht ausgereifter Zellen im Knochenmark schliesst die Bildung von gesunden Zellen aus und kann sich tödlich auswirken. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, Knochenschmerzen, Nachtschweiss sowie Appetit- und Gewichtsverlust. Wenn das Knochenmark betroffen ist, kann dies aber auch zu einer Schwächung des Immunsystems führen, wodurch der Patient einer höheren Infektionsgefahr ausgesetzt ist.
Informationen zu MabCampath(R) (Alemtuzumab)
MabCampath, das in den USA auch unter dem Namen Campath(R) vertrieben wird, ist der erste und einzige für CLL zugelassene humanisierte monoklonale Antikörper und das erste Medikament mit bewährter Wirkung bei CLL-Patienten, die weder auf Alkylantien noch die Behandlung mit Fludara ( Fludarabinposphaten) ansprechen. Keine andere Therapie hat bei dieser Patientengruppe ähnliche Wirkung gezeigt. Die Wirkungsweise von MabCampath/Campath und herkömmlichen Behandlungsmethoden ist vollkommen unterschiedlich, da sich ersteres gezielt gegen das CD52-Antigen der malignen Lymphozyten richtet. Die hierdurch in Gang gesetzten Prozesse führen zur Lysis, also dem Tod oder der Auflösung der bösartigen Zellen. Diese Prozesse führen dann zur Entfernung der malignen Lymphozyten aus dem Knochenmark, dem Blut und anderen betroffenen Organen, was dann wiederum eine gesteigerte Lebenserwartung nach sich ziehen kann.
Die bei dieser Indikation auftretenden Nebenwirkungen von MabCampath können gut unter Kontrolle gebracht werden, wenn das eventuelle Auftreten opportunistischer Infektionen genau überwacht und entsprechende prophylaktische Massnahmen dagegen getroffen werden. Diese Nebenwirkungen sind vorhersehbar, kontrollierbar und reversibel. Darüberhinaus können Patienten wieder ihre eigenen gesunden Blutkörperchen bilden, da MabCampath die Stammzellen im Knochenmark nicht angreift.
Ansprechpartner: Greg Moulds Leiter der Medienabteilung Leeds Teaching Hospitals +44-0113-2066244
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