Thalidomid bei neu diagnostizierten, zuvor behandelten und rezidivierten Patienten mit multiplem Myelom: klinische Daten bei 47. Jahrestagung der 'American Society of Hematology' vorgestellt
Boulder, Colorado (ots/PRNewswire)
- Forscher präsentieren Studien über Thalidomid als Ergänzung und Kombination mit Standardtherapien
Die Pharmion Corporation (Nasdaq: PHRM) präsentierte heute Datenauszüge von Studien, bei denen die Funktion von Thalidomid als Behandlungsmöglichkeit bei allen Stadien von multiplem Myelom untersucht wurde. Die Ergebnisse dieser und zahlreicher anderer Thalidomid-Studien wurden bei der 47. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorgestellt, die von 10. - 13. Dezember 2005 in Atlanta stattfindet.
Datenanalyse unterstreicht Wirksamkeit von Thalidomid bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplen Myelom (Auszüge 779 und 780) Die Datenanalyse einer multizentralen Studie von 255 Patienten, bei der die Wirksamkeit und Toxizität der Kombination von oralem Melphalan und Prednison (MP) mit MP plus Thalidomid (MPT) bei neu mit multiplem Myelom (MM) diagnostizierten Patienten über 65 Jahren verglichen wurden, wurde am Dienstag, den 13. Dezember, in einem mündlichen Vortrag präsentiert. Patienten, die mit MPT behandelt worden waren, erreichten Gesamtansprechraten von 76 Prozent vs. 48 Prozent bei MP allein (p<.0001), sowie beinahe vollständige Ansprechraten vonjeweils 28 Prozent vs. 7 Prozent (p<.0001). MPT-Patienten verzeichneten auch hinsichtlich des medianen progressionsfreien Überlebens [33 Monate vs. 14 Monate, (p<.001)] und den Zwei-Jahres-Überlebensraten [82 Prozent vs. 65 Prozent (p=.02)] die besseren Ergebnisse. Wenn man lediglich die Patienten in Betracht zieht, die die vorgegebenen sechs Zyklen beider Studienarme vollständig absolviert haben, so liegt die Zwei-Jahres-Überlebensrate bei 90 Prozent für den MPT-Arm vs. 71 Prozent für Patienten, denen MP verabreicht wurde, was einen statistisch signifikanten Unterschied bedeutet (p<.01). Grad III/IV Nebenwirkungen wurden bei 49 Prozent der MPT-behandelten Patienten vs. 25 Prozent der MP-behandelten Patienten beobachtet; hierzu zählten Thromboembolie, Infektionen und periphere Neuropathie.
Die Daten einer zweiten Studie zu multiplem Myelom bei neu diagnostizierten älteren Patienten, die in einer Sitzung am 13. Dezember mündlich vorgetragen wurden, wiesen Unterschiede beim Gesamtüberleben, dem Ansprechen auf die Behandlung und dem progressionsfreien Überleben (PFS) auf. Patienten im Alter zwischen 65 und 75 Jahren erhielten entweder MPT, MP oder eine autologe Stammzellentransplantationen (MEL100). Die Studie verglich MPT vs. MP, MP vs. MEL100, und MPT vs. MEL100. Laut der Datenanalyse von 436 Patienten, die in Gruppen von jeweils 191, 124 und 121 Patienten für MP, MPT und MEL100 aufgeteilt wurden, war die PFS-Zeit im Anschluss an eine mediane Follow-Up-Periode von 32,2 Monaten bei der MPT-Patientengruppe im Vergleich zu der MP-Patientengruppe erheblich länger (27,6 Monate bei MPT und 17,1 bei MP, p<.0001). Zwischen den MP-Gruppen und den MEL100-Gruppen war kein signifikanter Unterschied (RR=1.2, p=0.12) zu verzeichnen. Auf Grund der überlegenen Resultate des MPT-Arms wurde die Einschreibung nach dieser Auswertung gestoppt. Die Versuchsleiter schliessen aus diesen Daten, dass die Referenzbehandlung bei neu diagnostiziertem multiplem Myelom bei Patienten, die für eine Hochdosistherapie nicht in Frage kommen, MPT lauten sollte.
"Bei beiden Versuchen stellte die zusätzliche Verabreichung von Thalidomid zu der herkömmlichen Melphalan/Prednison-Behandlung einen erheblichen klinischen Vorteil für ältere, neu mit multiplem Myelom diagnostizierte Patienten dar", so Antonio Palumbo, MD an der Hämatologischen Abteilung der Universität Turin in Italien, der den Versuch leitete und die Daten präsentierte. "Diese Daten lassen den Schluss zu, dass Thalidomid, das bei rezidiviertem/refraktärem Myelom häufig angewendet wird, auch bei der First-Line-Therapie eine vielversprechende Rolle spielen könnte."
Studie untersucht Thalidomid-Kombinations-Therapie bei neu diagnostizierten Patienten (Auszug 782)
Eine vorläufige Analyse der Ansprechraten aus einer Studie von zuvor nicht behandelten älteren Patienten mit multiplem Myelom wurde in einem mündlichen Vortrag am Dienstag, den 13. Dezember vorgestellt. Insgesamt 125 auswertbare Patienten, die willkürlich entweder Thalidomid-Dexamethason (TD) oder Melphalan-Prednison (MP) erhielten, verzeichneten eine Gesamtansprechrate (ORR) von 67 Prozent für den TD-Arm vs. 48 Prozent für MP (p<.05). Die protokollgerechte Analyse enthüllte eine Gesamtansprechrate von 89 Prozent beim TD-Arm und 66 Prozent bei der MP-Gruppe (p=.02). Die Daten dieser Patienten zeigen eine signifikant kürzere Zeit bis zum Ansprechen und kürzere Zeit bis zum besten Ansprechen bei der TD-Gruppe im Vergleich zur MP-Gruppe (jeweils 8 und 11 Wochen für TD vs. 10 und 39 Wochen für MP, p=.01 und p=.0047). Bei der MP-Gruppe trat Grad III/IV Thrombozytopenie häufiger auf, und Leukopenie war statistisch gesehen erheblich häufiger.
Daten beleuchten Ergebnisse des gesamten Therapie-2-Versuchs bei First-Line MM-Patienten (Auszug 423)
Die Daten einer prospektiven, randomisierten Studie von 668 Patienten wurden am Montag, den 12. Dezember, in einer Sitzung mündlich vorgetragen. Diese Studie untersuchte die Auswirkungen einer zusätzlichen Verabreichung von Thalidomid (T) zu Melphalan (MEL200)-basierten Tandem-Autotransplantationen bei multiplem Myelom. Während die Zugabe von Thalidomid das Gesamtüberleben nicht signifikant verlängerte, was möglicherweise auf ein Ungleichgewicht zytogenetischer Veränderungen zwischen den beiden Armen zurückzuführen ist, erhöhte sie signifikant die vollständige Ansprechrate (41 Prozent bei MEL200 allein vs. 59 Prozent bei MEL200 plus T, p=.001). Darüberhinaus verzeichneten Patienten, die Thalidomid mit MEL200 erhalten hatten, verbesserte ereignisfreie 5-Jahres- Überlebensraten (42 Prozent bei MEL200 vs. 54 Prozent bei MEL200 plus T, p=.017).
Daten bewerten Auswirkungen von Thalidomid-Erhaltungstherapie im Anschluss an autologe Transplantation bei multiplem Myelom (Auszug 1148; Postersitzung 306-I)
Die vorläufigen Daten von 593 Patienten (unter 65 Jahren) einer Studie, die die Funktion einer Thalidomid-Erhaltungstherapie bei Patienten mit multiplem Myelom bewertete, die Hochdosischemotherapie und autologe Stammzellentransplantation erhielten, wurden am Samstag, den 10. Dezember, in einer Postersitzung vorgestellt. Bei der Studie, die die Ansprechdauer nach einer Hochdosis-VAD-Therapie untersuchte, erhielten Patienten zwei autologe Transplantationen (mit Melphalandosen von je 140mg/m2 und 200mg/m2); diejenigen ohne fortschreitenden Krankheitsbefund nach zwei Monaten wurden willkürlich ausgewählt, um entweder keine Erhaltungstherapie (Arm A), eine Pamidronat-Erhaltungstherapie (Arm B), oder eine Pamidronat-Erhaltungstherapie mit Thalidomid (Arm C) zu erhalten. Zum Zeitpunkt dieser Auswertung war das 4-Jahres-Gesamtüberleben bei den drei Behandlungsgruppen ähnlich; die Daten belegten jedoch auch, dass die 4-Jahres-Postdiagnose der Wahrscheinlichkeit des ereignisfreien Überlebens bei Patienten in Arm A 39 Prozent betrug, 37 Prozent bei Arm B und 50 Prozent bei Arm C (p<.02). Der Vorteil zeigte sich besonders ausgeprägt bei Patienten mit Beta-2-Mikroglobulin >2.5mg/l ohne Deletion des Chromosoms 13.
"Im Anschluss an eine einfache oder doppelte autologe Transplantation erleiden fast alle Patienten, die an multiplem Myelom leiden, letztendlich einen Rückfall", so Professor Michel Attal, MD, Versuchsleiter, Abteilung Hämatologie am Hôpital Purpan in Toulouse, Frankreich. "Diese Studie beweist, dass die zusätzliche Verabreichung von Thalidomid bei dieser Behandlung dazu beitragen könnte, Krankheitsrückstände unter Kontrolle zu bringen und die Häufigkeit von Rückfällen zu reduzieren."
Informationen zu Thalidomid Pharmion
Thalidomid Pharmion ist in Australien, Neuseeland, der Türkei und Israel zur Behandlung von multiplem Myelom nach dem Scheitern von Standard-Therapien und zur Intensivbehandlung von Hauterscheinungen bei mildem bis schwerem 'Erythema Nodosum Leprosum' (ENL) zugelassen. Thalidomid ist als Monotherapie bei Auftreten von milder bis schwerer Neuritis bei einer solchen ENL-Behandlung nicht indiziert. Thalidomid ist auch als Erhaltungstherapie für die Prävention und Suppression der Hauterscheinungen beim erneuten Auftreten von ENL indiziert.
Im Anschluss an die Zulassung in Australien im Oktober 2003 erhielt Pharmion die Genehmigung für die Thalidomid Pharmion 50mg-Hartkapseln für die gleichen Indikationen in Neuseeland (Dezember 2003), der Türkei (Juni 2004) und Israel (September 2004).
Das 'Pharmion Risk Management Program' (PRMP) ist als Zulassungsbedingung in Australien, Neuseeland, der Türkei und Israel zwingend vorgeschrieben. Ärzte und Apotheker müssen beim PRMP registriert sein, um Thalidomid verschreiben oder ausgeben zu können, und die Patienten müssen eine Einverständniserklärung ausfüllen und sich in ein vertrauliches Überwachungsregister eintragen lassen. Das PRMP basiert auf dem 'S.T.E.P.S.(TM) Program' ('System for Thalidomide Education and Prescribing Safety'), das von der Celgene Corporation in Zusammenarbeit mit der US Food and Drug Administration entwickelt wurde.
Hinweise zur Sicherheit
Wenn Thalidomid während der Schwangerschaft eingenommen wird, kann es schwerwiegende Geburtsschäden oder den Tod des ungeborenen Babys verursachen. Thalidomid sollte niemals von Schwangeren oder von Frauen angewendet werden, die während der Einnahme des Medikaments schwanger werden könnten. Selbst eine einmalige Dosis, eine 50 mg-Kapsel, kann bei einer schwangeren Frau schwere Geburtsschäden beim Kind hervorrufen. Da Thalidomid im Samen männlicher Patienten auftritt, müssen Männer, die Thalidomid einnehmen, bei sexuellen Kontakten mit Frauen im gebärfähigen Alter immer ein Kondom benutzen, selbst wenn sie sich einer erfolgreichen Vasektomie unterzogen haben. Thalidomide Pharmion 50mg-Hartkapseln sind nur unter Einhaltung der Vorschriften eines speziellen, restriktiven Verteilerprogrammes erhältlich, das den Namen 'Pharmion Risk Management Programme' (PRMP) trägt. Gemäss diesem Programm dürfen nur registrierte Ärzte und Apotheker dieses Medikament ausgeben. Darüberhinaus müssen die Patienten entsprechend beraten werden sowie den Auflagen des PRMP zustimmen und diese erfüllen.
Thalidomid ist dafür bekannt, dass es potenziell bleibende Nervenschäden hervorrufen kann. Die periphere Neuropathie ist eine häufig auftretende, potenziell schwere Nebenwirkung, die bei der Behandlung mit Thalidomid auftreten und irreversibel sein kann. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Nebenwirkungen bei der Verabreichung von Thalidomid sind Konstipation, Somnolenz und Asthenie.
Die anderen, klinisch massgeblichsten negativen Reaktionen bei der Einnahme von Thalidomid sind u.a. orthostatische Hypotension, Abnahme der weissen Blutkörperchen einschliesslich Neutropenie, schwere Hautreaktionen wie beispielsweise das Stevens-Johnson-Syndrom sowie toxische epidermale Necrolyse, Kopfschmerzen, Ausschlag, Eosinophilie, periphere Ödeme, Dyspnoe, Schwindel, Hypotonie, Bradykardie, symptomatische Hypothyreose, Anstieg oder Abfall der Thrombozythen, Anämie sowie ein Anstieg der HIV-Virusbelastung bei HIV-Patienten.
Epileptische Anfälle, einschliesslich Grand-Mal-Anfälle, wurden in der klinischen Praxis während der Einnahme von Thalidomid nur sehr selten beobachtet. Es wurde darauf hingewiesen, dass die antiangiogenen Eigenschaften von Thalidomid eventuell die Wundheilung beeinträchtigen könnten. Patienten sollten über unerwünschte Nebenwirkungen informiert und während der Behandlung mit Thalidomid routinemässig von einem Arzt kontrolliert werden.
Informationen über ENL
ENL ist eine schwerwiegende und schmerzhafte Indikation, die bei Lepra auftritt. Thalidomid wird seit über zwanzig Jahren in den USA über ein 'U.S. Public Health Service Compassionate Use Program' (Programm für nicht zugelassene Medikamente) bei der Behandlung von ENL-Patienten angewendet.
Informationen zum Multiplen Myelom
Beim multiplen Myelom (auch als Myelom oder Plasmazellmyelom bezeichnet) handelt es sich um eine Form des Blutkrebses, bei dem eine Überproduktion maligner Plasmazellen im Knochenmark erfolgt. Plasmazellen sind weisse Blutkörperchen, die die Produktion von Antikörpern unterstützen, den sogenannten Immunglobulinen, die Infektionen und Krankheiten abwehren. Bei den meisten Patienten mit multiplem Myelom sind jedoch Zellen vorhanden, die eine für den Körper schädliche Form des Immunglobulins namens Paraprotein (oder M-Protein) produzieren. Darüberhinaus werden die normalen Plasmazellen und die anderen weissen Blutkörperchen, die für das Immunsystem wichtig sind, von den malignen Plasmazellen verdrängt. Multiple Myelomzellen können auch andere Körpergewebe wie z.B. Knochen befallen und Tumore verursachen. Die Ursachen dieser Krankheit sind bis dato nicht bekannt.
Informationen zu Pharmion
Pharmion ist ein Pharmaunternehmen, das sich auf die Akquisition, Entwicklung und Kommerzialisierung innovativer Produkte für die Behandlung hämatologischer und onkologischer Patienten in den USA, Europa und dem übrigen internationalen Markt spezialisiert hat. Für nähere Informationen über Pharmion besuchen Sie bitte die Website des Unternehmens unter www.pharmion.com.
Für weitere Informationen oder eine umfassende Informationsschrift über Vidaza rufen Sie bitte +1-866-PHARMION an.
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