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Wegelin & Co. Privatbankiers

Der Wegelin Anlagekommentar Nr. 254 wurde publiziert - Kreditmarktkrise: Nur Bankeninfrastruktur ist schützenswert

St. Gallen (ots)

Es steht inzwischen ausser Frage, dass sich die
Finanzmärkte in einer der bedeutendsten Krisen seit Jahren befinden.
Der neue Anlagekommentar von Wegelin & Co. Privatbankiers widmet sich
nicht nur einer Bestandesaufnahme der ernsten Lage, sondern auch der
Frage nach den tieferen Ursachen der aktuellen Krise. Diese liegen
gemäss dem Autor des Kommentars, Dr. Konrad Hummler, vor allem in der
seit 20 Jahren zunehmenden "Securitisierung": Immer mehr Risiken
werden in Wertschriften verpackt und an den Finanzmärkten verkauft.
Grundsätzlich ist die "Securitisierung" lediglich das Ergebnis des
technischen Fortschritts, der zu einer nie dagewesenen Verbreitung
von Information und entsprechenden Umsetzungsmöglichkeiten an den
Finanzmärkten geführt hat. Die inzwischen weit fortgeschrittene
Dezentralisierung von Anlagetätigkeiten ist per se nichts Negatives
und hat zum Ergebnis, dass heute jeder Anleger über
Vermögensverwalter, Broker und Internetplattformen quasi eine eigene
Bank sein kann - eine Tatsache, die den Autor zur etwas ketzerischen
Frage verleitet: "Braucht es noch Banken?" Eine Antwort darauf ist
nicht zuletzt in der aktuellen Krise zu finden, da im Bereich der
Schuldnerbetreuung und -kontrolle hochproblematische Anreize spielen
und gerade auf hautnahe Schuldnerbewirtschaftung ausgerichtete Banken
in Zukunft eine hohe Existenzberechtigung haben werden.
Hochproblematische Anreize spielen in einer Welt der
"Securitisierung" ausserdem durch das im 19. Jahrhundert entstandene
Konzept des "lender of last resort" im Krisenfall, heute
repräsentiert durch die Zentralbanken. Diese impliziten
Staatsgarantien - Stichwort "too big to (let) fail" - gehören zu den
zentralen Ursachen der aktuellen Krise. So stellt sich die Frage,
welche Elemente des Finanzsystems in der "securitisierten" Welt
tatsächlich zu schützen sind und welche notfalls dem Konkurs
überlassen werden sollten. Hier gibt es aus Sicht des Autors eine
klare Antwort: Zahlungsverkehr, Clearing und Settlement, heute fast
ausschliesslich von den Grossbanken betrieben, dürfen unter keinen
Umständen in Mitleidenschaft gezogen werden - sie sind das Rückgrat
der westlichen Finanzinfrastruktur. Alles andere, sozusagen die
"Provider" der securitisierten Welt, müsste man hingegen aus der
Gratisversicherung einer impliziten Staatsgarantie entlassen. Nur so
stellen sich mit der Zeit wieder normale Verhältnisse an den
Finanzmärkten ein.
Der Anlagekommentar von Wegelin & Co. Privatbankiers wird seit
1909 publiziert. Der Kommentar erscheint sieben Mal jährlich mit
einer Auflage von mehr als 60'000 Exemplaren.
Der Anlagekommentar wird von Dr. Konrad Hummler,
geschäftsführender und unbeschränkt haftender Teilhaber von Wegelin &
Co., verfasst. Die Wegelin-Anlagekommentare sind auf www.wegelin.ch
abrufbar.

Kontakt:

Frau Albena Björck
Leiterin Marketing & Corporate Identity
Tel.: (direkt): +41/71/242'58'21
E-Mail: Albena.Bjorck@wegelin.ch

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  • 12.12.2007 – 10:00

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