Media Service: Heute in der HandelsZeitung vom Mittwoch, 1. März 2006
Zürich (ots)
1. Der neue Swisscom-CEO Carsten Schloter kündigt sinkende Tarife an und sucht neue Partner. (grosses Interview) Swisscom-Chef Carsten Schloter drückt bei den Geschäftskunden aufs Gas: «Die Preise sinken. Wir überlassen keinem Konkurrenten kampflos das Feld», sagt er im Interview mit der «HandelsZeitung». Die Mitbewerber wie Cablecom, Sunrise und Orange würden zwar viel ankündigen «wir werden sehen, was umgesetzt wird». Swisscom habe 2005 an Marktanteilen bei den Geschäftskunden zugelegt. «Generell haben unsere Konkurrenten 2005 offensichtlich Kunden verloren, wir dagegen haben welche dazugewonnen.» Ausbau der Swisscom-Shops Schloter hält fest, dass sich immer mehr kleinere und mittelgrosse Unternehmen für Internettelefonie-Lösungen (Voice over IP) interessieren. «Das bringt die Preise im Geschäftsbereich weiter unter Druck.» Auch die Tarife bei den Privatkunden würden wegen des anhaltenden Konkurrenzkampfs weiter sinken. Für die nahe Zukunft kündigt der Swisscom-CEO weitere Kooperationen mit anderen Unternehmen an. «Die Erfüllug aller Kundenwünsche erfordert Partnerschaften», sagt Schloter. Neue Zusammenarbeiten seien in allen Bereichen, von der Distribution über Technologie bis hin zu den Endgeräten möglich. «Wir werden sicherlich noch mit einigen Neuheiten in diesem Jahr aufwarten.» Ausgebaut werden soll auch die Stellung der Swisscom-Shops. Schloter: «Die eigene Distributionskette wird in einer zunehmend multimedialen Erlebniswelt immer wichtiger.» Swisscom werde mit dieser Angebotserweiterung sicher nicht zu einem zweiten Mediamarkt, denn Fernsehgeräte und DVD-Spieler könnten an jeder Ecke gekauft werden. Viel mehr wolle Swisscom in seinen Shops künftig eine grössere Zahl von integrierten Produkte im Bereich Multimedia verkaufen als bisher.
2.SIG: Widersprüchliche Aussagen von VR-Präsident Lambert Leisewitz - Irritierende Kommunikationspraxis SIG-Präsident Lambert Leisewitz zieht die SWX Swiss Exchange im Streit mit Grossaktionär Tito Tettamanti auf seine Seite allerdings ohne deren Wissen. Die Börsenaufsicht habe bestätigt, dass keine konkreten Kaufangebote an den Verpackungskonzern vorgelegen haben, schreibt er den Aktionären. SXW-Sprecher Jürg von Arx indes betont, man habe nur Abklärungen zur Ad-hoc-Publizität getroffen. Auch die Kommunikation der SIG sorgt für Irritationen. Kurz vor Erscheinen der neusten Ausgabe zog Leisewitz ein Interview mit der "HandelsZeitung" überraschend zurück. Lag es wohl daran, dass die Autorin den vom Financier Tito Tettamanti hart kritisierten Leisewitz fragte, ob er an der SIG-GV vom 30. März 2006 das Handtuch werfe? Der SIG-Kommunikationschef hatte zuvor von der Redaktion der "HandelsZeitung" eine Garantie verlangt, dass in der gleichen Ausgabe wie das SIG-Interview die Gegenseite, also Tito Tettmanti und Sterling-Verwaltungsrat Adriano Agosti, nicht zu Wort kommt. Die "HandelsZeitung" bietet zu einem solchen fragwürdigen Deal keine Hand.
3. Automarkt Schweiz vor der Trendwende: Nach einem mageren Jahr 2005 erwarten die Schweizer Autoimporteure 2006 mehr Neuzulassungen. Mit 260801 neu in Verkehr gesetzten Personenwagen bereitete das letzte Jahr der Branche mehrheitlich wenig Freude. «2005 war ein enttäuschendes Jahr, weil die erwartete Markterholung nicht eintrat», sagt Bernhard Triquart, CEO von DaimlerChrysler Schweiz in einer Erhebung der "HandelsZeitung". «Wir gehen jedoch davon aus, dass die Talsohle durchschritten ist.» Auch für Roland Frauchiger, GL-Vorsitzender der AMAG, der grössten Autoimporteurin der Schweiz, ist jetzt die Trendwende erkennbar. «Bereits im Herbst haben die Bestellungen angezogen», stellt er fest. Im laufenden Jahr dürfe ein Anstieg bei den Neuzulassungen auf 270000 bis 275000 erwartet werden. «Mittelfristig gehen wir von 280000 bis 290000 Neuzulassungen pro Jahr aus.» Die positive Prognose teilt Doelf Carl, Managing Director von BMW Schweiz: «Im laufenden Jahr rechnen wir mit einem Absatz in der Grössenordnung von 270000 Fahrzeugen.» Zum Vergleich: 2004 konnte die Branche 267892 Neuwagen absetzen; 2003 waren es 269711. Im letzten Jahr mussten einige Marken kräftige Einbussen bei den Verkäufen hinnehmen. Zu ihnen zählen Smart, Alfa Romeo, Mazda, Saab und Opel. Andere, wie Skoda, KIA, Nissan, Daihatsu und Suzuki, legten dagegen trotz Flaute massiv zu. Höher als im Jahr 2004 waren letztes Jahr die Verkäufe der Personenwagen mit einem Dieselmotor (+8%), der Geländewagen (+13%) und der Grossraumlimousinen (+1,6%). Bei den teuren Modellen ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein Rückgang der Immatrikulationen zu verzeichnen. Rund 70% der in der Schweiz verkauften Autos stammen von europäischen Herstellern.
4. Speedel füllt Pipeline: Firmenchefin Alice Huxley plant neue Produktegruppe (grosses Interview). Zwar dürfte die an der Schweizer Börse SWX kotierte Speedel erst ab 2007 Geld verdienen. Doch Alice Huxley, CEO des auf Herz- und Kreislaufkrankheiten spezialisierten Biotech-Unternehmens, hat klare Vorstellungen, wohin sie Speedel führen will: «Wir bleiben unabhängig und wachsen weiter», sagt sie im «HandelsZeitung»-Interview. Geplant ist der Einstieg in eigene Testverfahren für Medikamente sowie der Ausbau von Forschung und Entwicklung. Zudem soll die Pipeline um eine vierte Produktegruppe erweitert werden. Huxley will Speedel in die Biotech-Topliga führen.
5. Sulzer-CEO Ulf Berg: Sulzer will bis zu 1 Mrd Fr. für Zukäufe aufwenden (Interview) Sulzer soll 2006 nicht nur organisch wachsen. «Wir wollen die Divisionen Pumps und Chemtech mit Akquisitionen stärken» sagt CEO Ulf Berg. Bis 2008 soll die Konzernmarge auf 9,3% verbessert werden. Dann seien Grenzen erreicht, so Berg im "HandelsZeitung"-Interview..
6. Ex-Panalpina-Chef Bruno Sidler als externer Topkandidat für Nachfolge von SBB-CEO Benedikt Weibel Als Nachfolger von SBB-CEO Benedikt Weibel befinden sich zahlreiche Nicht-Bähnler auf dem Radar. Aussichtsreicher Kandidat und Kenner der internationalen Transport- und Logistikbranche ist der 49-jährige Bruno Sidler, und Ex-CEO von Panalpina.