Media Service: News aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 7. Februar 2007: Themen siehe Lead im Text.
Zürich (ots)
HBM Bioventures: 2007 kommt der Börsengang "Wir beabsichtigen, 2007 einen Börsengang an der Schweizer Börse (SWX) zu vollziehen", sagt Andreas Wicki im Interview mit der "Handelszeitung". Der CEO der Beteiligungsgesellschaft HBM Bioventures will zwar noch keine genaueren Angaben zum ersten Handelstag, dem Ausübungspreis oder der Anzahl offerierter Aktien machen. Aber: "Wir richten uns neben Schweizer Investoren auch schwergewichtig an institutionelle und grössere private Investoren im Ausland", sagt Wicki. Die bisherigen Investoren tragen den IPO mit; zudem ist vorgesehen, dass sie ein Vorbezugsrecht erhalten werden. Bereits kotierte Konkurrenten wie New Venturetec oder BB Biotech blicken dem Börsengang von HBM Bioventures gelassen entgegen. "Dies macht uns keine Angst", sagt Roland Maier, Geschäftsleitungsmitglied von BB Biotech. Exchange Traded Funds (ETF) seien gewichtigere Konkurrenten. Peter Friedli, CEO von New Venturetec, verweist auf die unterschiedliche Anlagepolitik: Während New Venturetec an den finanziell unterstützten Unternehmen in der Regel die Mehrheit hält, will HBM Bioventures nicht mehr als 30 bis 35 Prozent der jeweiligen Unternehmen halten.
SMI über 10000 Punkte? Thomas Steinemann, Chefstratege der Vontobel-Gruppe hält einen Anstieg des SMI über die Marke von 10000 Punkten noch in diesem Jahr für möglich. Denn die Fundamentaldaten würden stimmen und die Kurse seien nicht losgelöst von den Unternehmensgewinnen. Dies habe dazu geführt, dass der Schweizer Aktienmarkt heute rund halb so teuer ist wie im Jahr 2000, so Steinemann im Interview mit der "Handelszeitung". Allerdings warnt auch er vor «übertriebener Euphorie», die schnell einmal zu einer grösseren Korrektur führen könnte
Santhera will hohes Tempo halten "Wir haben im letzten Jahr gezeigt, dass wir mit hohem Tempo und hoher Qualität arbeiten können. Wir gehen davon aus, dass dies auch in Zukunft so sein wird", sagt Klaus Schollmeier. Der Chef des Baselbieter Biotechnologieunternehmens Santhera wird aber zehn zusätzliche Leute einstellen, vor allem im Berreich der klinischen Entwicklung. Bisher hatte das Unternehmen 60 Mitarbeitende Santhera hat kürzlich an der Schweizer Börse (SWX) für ein Kursfeuerwerk der Santhera-Aktie gesorgt. Grund dafür ist, dass der Produktkandidat Idebenone früher als geplant lanciert werden kann. Sowohl in der Europäischen Union als auch in den USA. ""Wenn alles nach Plan verläuft, könnte Idebenone in der EU bereits Mitte 2008 und somit ein halbes Jahr früher auf den Markt kommen. In den USA dürfte dies etwa im Sommer 2009 der Fall sein ebenfalls früher als geplant", sagt Schollmeier. Trotzdem wird das Unternehmen wohl keine Kosten sparen können. "Unter dem strich wird es keine grossen Einsparungen geben. Denn die für die EU-Zulassung jetzt nicht mehr benötigte Schlussstudie wird im Interesse der teilnehmenden Patienten weitergeführt." Nicht konkret äussern wollte sich Schollmeier zur Frage, ob Santhera unabhängig bleiben will. "Diese Frage stellt sich für uns momentan nicht. Wir sind aber offen für jede Form von Partnerschaften und verhalten uns jederzeit opportunistisch", sagt er.
Bewegter Immobilienmarkt Ausländische Investoren treiben die Preise auf dem Liegenschaftsmarkt. Das belastet hiesige Immobilienfirmen, birgt aber für andere Firmen neue Chancen.Denn die Konkurrenz aus dem Ausland führt zu einem Nachfrageüberhang bei gesuchten Renditeobjekten. Das freut viele mittelständische Firmen die im Besitz attraktiver Geschäftsimmobilien sind. Und auch für die Anleger haben die ausländischen Investitionen Folgen: «Das hereinströmende Geld aus dem Ausland dürfte die Bewertungen schon bald in die Höhe treiben, womit die Prämie gegenüber dem inneren Wert von Aktien und Fonds sinkt», sagt Christian Unternährer, Head of Real Estate Research & Strategy bei der UBS. Das macht den Einstieg in Indirekte Immobilienanlagen wieder attraktiver. Diese haben den Swiss Performance Index (SPI) 2006 um 4 Prozentpunkte geschlagen.
Personalchef Serge Gafner verlässt Feintool An der vergangenen Generalversammlung demonstrierte der Feintool-Verwaltungsrat Einigkeit und Harmonie. Kritische Voten, auch zum abrupten Abgang von CEO Reto Hartmann Mitte 2006, spielte der Verwaltungsrat herunter wohl in der Hoffnung, dass bald Gras über die Sache wächst. Nun kommt es zu einem weiteren Abgang in der Konzernleitung, bereits der vierte seit Hartmann. Insgesamt unterhält Feintool neun Geschäftsleitungspositionen. Der 39-jährige Personalchef Serge Gafner verlässt das Unternehmen per 22. Mai 2007. Erstmals in seiner Laufbahn möchte er eine «Auszeit von mehreren Monaten nehmen», schreibt er in einem internen E-Mail, das der «Handelszeitung» zugespielt wurde.
Deutscher Aktionär kauft Aktien zu Bewegung bei Orell Füssli: Mit Sönke Bandixen bekommt die Gruppe einen neuen CEO. Neben dem Führungswechsel in der Chefetage erhält die Holding mit der Familie Siegert aus Deutschland auch eine Aktionärin, die seit dem 22. Januar 2007 einen Anteil von 5,01% hält. Aktionär Theo Siegert erklärt gegenüber der «Handelszeitung», dass er sich bei Orell Füssli als aktiven Investor und Kapitalgeber betrachte und das Gespräch mit dem Management suchen werde, aber nicht in den Verwaltungsrat dränge: «In dieser Gesellschaft steckt ein Potenzial, das der Markt noch nicht honoriert hat. Diese Gesellschaft ist unterbewertet.» Siegert ist unter anderem Verwaltungsrat der Deutschen Bank.
Stromimport ist keine echte Option Die Klimadebatte liefert Heinz Karrer, Chef des Schweizer Stromkonzerns Axpo, Argumente für seine Kernkraftwerkpläne. Im Jahr 2008 will die Axpo beim Bund ein Gesuch einreichen. Auf umweltbelastende Gaskraftwerke will Karrer trotzdem nicht verzichten, weil ab 2012 eine Stromlücke droht. Stromimport ist keine echte Option, sagt er im Interview mit der Handelszeitung. Den CO2-Ausstoss will Karrer im Ausland kompensieren: Weil CO2 aber nicht an der Landesgrenze halt macht, vertreten wir die Meinung: Ja, wir kompensieren CO2, vor allem im Ausland, weil dort das Potenzial grösser ist.
Nationalbank warnt Unternehmen vor Währungsschwankungen Die Unternehmen müssten sich künftig auf stärkere Währungsschwankungen einstellen, sagt Philipp Hildebrand, Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank im Gespräch mit der "Handelszeitung". Der Franken notiert gegenüber dem Euro auf einem Allzeittief. Die Nationalbank beobachte die Importpreise sehr intensiv, erklärt Hildebrand, der am 1. Mai 2007 als Nachfolger von Niklaus Blattner Vizepräsident der Nationalbank wird. «Es gibt in der Tat ein erhöhtes Risiko für einen steigenden Inflationstrend.» Die Nationalbank behalte die Situation genau im Auge. Mit steigenden Leitzinsen sei zu rechnen. «Bei weiterer robuster Wirtschaftsentwicklung sind aus unserer Sicht bei den Zinsen weitere Normalisierungsschritte notwendig.» Profitieure der momentanen Frankenschwäche sind die stark exportorientierten Unternehmen der Schweiz. Den Exportsektor warnt Hildebrand allerdings: «Ich erachte es als meine Pflicht, die Exportfirmen daran zu erinnern, dass wir nicht in einem fixen Wechselkursumfeld leben.»
Oerlikon will weltweit führender Anbieter von Textilmaschinen werden Die OC Oerlikon-Tochter Saurer Textile will in den nächsten Jahren in allen Segmenten der Textilmaschinenindustrie die Nummer eins werden. Das erklärt Saurer Textile-Chef Carsten Voigtländer gegenüber der "Handelszeitung". An der Branchenmesse ITMA im Herbst 2007 in München werde man «die textile Welt mit zahlreichen Innovationen überraschen», kündigt Voigtländer an. Grosse Akquisitionen seien grundsätzlich nicht mehr nötig, Arrondierungen hingegen nach wie vor möglich. Voigtländer setzt vorläufig auf starkes organisches Wachstum. Damit soll Erzrivale Rieter verdrängt werden. Doch auch Rieter will wachsen, gegebenfalls auch über Akquisitionen, um seine Marktführerschaft zu verteidigen. Tecan: Der Streit spitzt sich zu Der Disput ums Präsidium des Verwaltungsrates geht in eine neue Runde. Auch nach dem gescheiterten Versuch, Heino von Prondzynski an die Spitze des Laborausrüsters Tecan zu hieven, gibt Ernst Thomke nicht auf. "Wir haben bereits andere Kandidaten im Kopf", sagt der Verwaltungsratspräsidentin der Tecan-Grossaktionärin BB Medtech der "Handelszeitung". BB Medtech hält an Tecan 14% und ist damit grösste Investorin. Sie fordert wegen strategischen Differenzen den Abgang des amtierenden Tecan-Präsidenten Mike Baronian. Dieser denkt trotz der Kritik nicht an einen Rücktritt. "Ich bin bis April 2009 gewählt". Und: "Ich habe den Eindruck, dass das Management von Tecan hinter mir steht". Andere Grossinvestoren wie Fidelity und die Suva äusserten sich nicht zu dieser Personalfrage. Auch Tecan-Chef Thomas Bachmann gibt keinen Kommentar ab.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor Handelszeitung.