Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handelszeitung mehr verpassen.

Handelszeitung

Media Service: Vorabmeldung aus der Handelszeitung vom Mittwoch, 31. Oktober 2007

Zürich (ots)

Jelmoli drohen neue Risiken
Die Detailhandels- und Immobiliengruppe Jelmoli steht vor neuen 
Komplikationen. Durch den Verkauf der Elektronik- und Haushaltskette 
Fust an Coop könnten Anleihen im Wert von 375 Mio Fr. fällig werden, 
das zeigen Recherchen der "Handelszeitung". "Das Thema der 
Rückzahlung wird in Anbetracht des nicht zustande gekommenen 
Immobilienverkaufs mit den zuständigen Banken nochmals aufgenommen", 
bestätigt Jelmoli-Finanzchef Roland Walder. Die Rückzahlung wird den 
Aktionären keine Freude bereiten, weil diese Mittel für künftige 
Investments fehlen.
Bodycote will von Sulzer mehr Geld sehen
Wenn der Winterthurer Industriezulieferer Sulzer Chancen beim 
britischen Materialveredler Bodycote haben will, muss er mehr Geld 
auf den Tisch legen. Andernfalls wird Bodycote weiterhin die kalte 
Schulter zeigen. Das haben Recherchen der "Handelszeitung" ergeben. 
Auf die Frage, ob der Bodycote-Verwaltungsrat das letzte Sulzer-Gebot
von 346,5 Pence je Aktie auch heute noch als zu tief erachte, 
verweist Konzernsprecher Jon Simmons auf die ablehnende Stellungnahme
des VR vom Frühjahr 2007 und kommentiert: «Darin wird unsere Position
sehr deutlich wiedergegeben.» Ob Sulzer bereits Kontakt mit Bodycote 
aufgenommen habe, lässt Simmons unkommentiert. Sulzer hatte im 
vergangenen Frühjahr erfolglos bei Bodycote angeklopft und danach 
eine sechsmonatige Angebotssperre von den britischen 
Übernahmebehörden kassiert. Die Frist ist am 27. Oktober 2007 
abgelaufen.
Von Roll-Investor Oskar Ronner kritisiert dünne Faktenlage
In Kürze wird der Elektroisolationsspezialist seine Aktionäre über
die Details zur bevorstehenden Kapitalerhöhung informieren. Wofür 
genau die Investoren zusätzliche Mittel einschiessen sollen, werden 
sie aber nicht erfahren. "Es wird vorerst keine neuen Informationen 
zu unserer Strategie oder zu einzelnen möglichen Übernahmezielen 
geben", bestätigt Von-Roll-Sprecher Sven Ohligs auf Anfrage der 
"Handelszeitung". Damit ist klar, dass die Aktionärsgruppe um 
Ex-Von-Roll-Präsident Oskar Ronner ihre Bezugsrechte im Rahmen der 
bevorstehenden Kapitalerhöhung nicht ausüben dürfte. "Die aktuelle 
Informationslage genügt nicht, um eine Kapitalerhöhung zu 
rechtfertigen", bestätigt Ronner. Es bestehe nach wie vor keine 
Klarheit darüber, wofür die zusätzlichen Mittel verwendet würden. 
"Ich habe aus diesem Grund bereits an der Generalversammlung im 
vergangenen August - damals noch als Von-Roll-Präsident - gegen die 
Kapitalerhöhung gestimmt", so Ronner. An dieser Haltung habe sich 
nichts geändert.
Karl Steiner entscheidet diese Woche über den Börsengang
Recherchen der "Handelszeitung" zeigen, dass diese Woche bei der 
Karl Steiner Holding der Lenkungsausschuss tagt, der über den 
Entscheid zum Börsengang befinden wird. Das Unternehmen bestätigt das
Treffen. Damit sollen die Spekulationen, die bis hin zur Absage des 
Börsengangs reichen, ein Ende finden.
Nobel Biocare-Präsident Rolf Soiron: "Wir brauchen kreative 
Antworten auf unseren wachsenden Cashflow"
Für Rolf Soiron, VR-Präsident des Zahnimplantateherstellers Nobel 
Biocare, ist klar: "Domenico Scala hat seit seinem Amtsantritt 
bereits mehr erreicht, als ich zu hoffen wagte." Der ehemalige 
Finanzchef von Syngenta trat sein Amt als neuer CEO von Nobel Biocare
am 1. September an. "So konnte er die ziemlich belasteten Kontakte 
zur schwedischen Agentur für Medizinprodukte und zur Börsenaufsicht 
in Stockholm schon weitgehend normalisieren", sagt Soiron gegenüber 
der "Handelszeitung". Nun stehen dem Konzern grosse Aufgaben bevor: 
"Erstens die Wachstumsdynamik des Konzerns. Zweitens muss Nobel 
Biocare auch bezüglich seiner wissenschaftlichen Reputation die klare
Nummer eins der Branche sein. Und drittens braucht es kreative 
Antworten auf den wachsenden freien Cashflow", sagt Rolf Soiron.
«Es reicht nicht, nur die Zinsen zu erhöhen»
Martin Hüfner, Chefökonom der Aquila Gruppe meint, dass die 
Schweizerische Nationalbank deutlicher auftreten müsse, um den 
Franken zu stärken. Eine Zinserhöhung alleine würde noch nicht viel 
bewirken, sagt Hüfner im Interview mit der "Handelszeitung". Die 
Kreditmarktkrise hält der Chefökonom noch nicht für überwunden, und 
er rechnet mit weiteren Ergebnisüberraschungen bei den Banken. Seine 
grösste Sorge gilt jedoch der Inflation.
Lonza-CEO Stefan Borgas: "Aktionäre bevorzugen Akquisitionen"
Ab dem 2. Halbjahr 2008 ist der Basler Life-Science-Konzern Lonza 
wieder bereit für neue Übernahmen. "Als kleine Firma kann man nicht 
zu lange auf zu viel Geld sitzen", sagt CEO Stefan Borgas im 
Interview mit der "Handelszeitung". "Entweder müssen wir Gelder an 
Investoren ausschütten oder etwas sinnvolles zum Firmenwachstum 
unternehmen. Die Aktionäre hätten klar zu verstehen gegeben, dass sie
Zukäufe in Wachstumsprojekte gegenüber Sonderdividenden bevorzugen, 
sagt Borgas. Zudem rechnet der Konzernchef damit, dass bis ins Jahre 
2012 angepeilte Wachstum bis 2014 verlängern zu können. Bis dann 
läuft die interne Detailplanung. "Wir haben die Ambition, unser 
Kerngeschäft auch nach 2012 mit vergleichbaren Raten weiter wachsen 
zu lassen", so Borgas. Bis 2012 soll der Umsatz um jährlich 8 bis 12%
erhöht werden, der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit um jährlich 15 bis 
20%.
Finanzprofessor Manuel Amman: "Weitere Abschreibungen im 
Bankensektor möglich"
Für den St. Galler Finanzprofessor Manuel Ammann sind weitere 
Abschreibungen im Bankensektor nicht ausgeschlossen. Es gebe durchaus
Anzeichen, dass die Kreditausfälle generell wieder zunehmen, 
insbesondere in den USA, sagt Manuel Ammann im Interview mit der 
"Handelszeitung". Dies hätte längerfristige Folgen für das allgemeine
Kreditgeschäft sowie die Positionen, welche die Banken halten. In 
einem solchen Szenario ist es auch möglich, dass weitere 
Abschreibungen notwendig würden. "Die Kreditkrise ist noch nicht 
ausgestanden", so Ammann. Dagegen sei der kurzfristige Effekt, die 
Liquiditätskrise, im Wesentlich vorüber. Zudem sagt er, die Banken 
gingen oft zu grosse Risiken ein, weil die Anreizsysteme kurzfristig 
seien. Die Art der Entlöhnung führe dazu, dass Risikoarten, welche 
nur selten zum Problem werden, dann aber besonders grosse 
Auswirkungen haben können, in den Hintergrund treten. Liquiditäts- 
und Kreditkrisen sind solche seltenen Ereignisse.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich.
Tel. 043 444 59 00.

Weitere Storys: Handelszeitung
Weitere Storys: Handelszeitung