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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 28. November 2007: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

ABB-Chef besorgt wegen Dollar-Schwäche
Fred Kindle, CEO des Elektro- und Automationskonzerns ABB, zeigt 
sich im Interview mit der "Handelszeitung" besorgt über den 
Dollar-Verfall: Die Lage sei "aus dem Gleichgewicht geraten", die USA
müssten jetzt handeln. Denn für die Euro-Zone werde "die Situation 
langsam, aber sicher schwierig". Konsequenzen hat die Dollarschwäche 
auch für ABB, die in der US-Währung bilanziert. Kindle prognostiziert
für 2007 Kostenverzerrungen, etwa bei den Corporate Costs. Diese 
fallen vor allem im Nicht-Dollar-Raum an und werden "wieder etwas 
zunehmen". "Aber", betont Kindle, "wir haben insgesamt ein relativ 
ausgeglichenes Geschäftssystem."
Die Rezessionsängste in den USA verfolgt der ABB-CEO wachsam: 
"Derzeit deutet aber nichts auf eine markante Abkühlung unserer 
Märkte hin", beruhigt er. Auch habe die Kreditkrise bisher keine 
Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit der ABB-Kunden. Trotz der 
Turbulenzen im Finanzsektor hält der ABB-CEO an der Bilanzierung in 
Dollar und - entgegen dem Trend - auch am Börsenlisting in New York 
fest. Langfristig ist für ihn gar ein drittes Listing in Asien 
denkbar.
Bis Ende 2007 wird ABB eine Nettoliquidität von über 4 Mrd Dollar 
angehäuft haben. "Und ich bin froh darüber", sagt Kindle zur 
"Handelszeitung". Das konjunkturelle Umfeld sei derzeit von 
Unsicherheiten geprägt. "Deshalb werden die Zukunftsaussichten von 
Akquisitionsobjekten skeptischer beurteilt", erklärt er. Das habe 
zwar eine preissenkende Wirkung, gleichzeitig aber sei die 
Zielgesellschaft weniger attraktiv. "Das Preis-Leistungs-Verhältnis 
hat sich also nicht massiv zu unseren Gunsten verändert", bilanziert 
er. Eine grössere Akquisition sei zum heutigen Zeitpunkt wie eine 
Wette auf die Konjunkturentwicklung. "Und wir sind nicht darauf 
bedacht, riskante Wetten einzugehen, besonders bei grösseren 
Objekten." ABB werde erst "im Verlauf von 2008" über die Verwendung 
der freien Mittel informieren. In Frage kommen neben Investitionen in
organisches Wachstum "Akquisitionen, ein Aktienrückkauf oder 
Kombinationen".
Wettbewerb in der Beruflichen Vorsorge wird härter
Der Konkurrenzkampf um zusätzliche Marktanteile in der Beruflichen
Vorsorge wird deutlich härter. Das zeigen Recherchen der 
"Handelszeitung". Die Allianz Suisse erhöht die Verzinsung der 
BVG-Guthaben im obligatorischen Bereich im 2007 substanziell von 2,6 
auf 3,1%. Damit bringt sie die Konkurrenten unter Zugzwang. Axa 
Winterthur will 2008 die für Versicherte attraktivere 
Vollversicherung einführen. Und Marktführerin Swiss Life senkt die 
Prämien.
Die Post kauft ungehindert Marktanteile zurück
Die Wettbewerbskommission (Weko) und der Postregulator können nur 
zuschauen, wie der Ex-Monopolist im liberalisierten Paketmarkt den 
Marktanteil heuer erneut steigert. Bereits letztes Jahr ging der 
Marktanteil der privaten Paketanbieter von 18 auf 17% zurück. «Mit 
der Übernahme der bernischen NES AG im Sommer, hat die Post ihren 
Marktanteil im Paketgeschäft um 1 bis 2% auf schätzungsweise 85% 
erhöht», sagt Postregulator Martin Kaiser. Weitere Rückzüge Privater 
aus Paketgeschäft seien angesichts der langsamen Liberalisierung 
nicht auszuschliessen. Wettbewerbsrechtlich intervenieren könnte nur 
die Weko. Doch gemäss der Weko sieht das Kartellgesetz erst bei 
Akquisitionen von über 100 Mio Fr. eine Untersuchung vor.
Nick Hayek will bei Investitionen keine Staatshilfe
Schweizer Konzerne wie Meyer Burger, ABB, Oerlikon Solar, Zehnder 
und Swisspor Group sind im Markt für erneuerbare Energietechnologien 
und Energieeffizienzlösungen im Ausland erfolgreich. Jetzt fordern 
sie, dass die Politik im Schweizer Heimmarkt mehr Anreize setzt. «Bei
Energiethemen liegt das Problem häufig vor allem bei der Frage, ob 
ein Markt vorhanden ist», sagt ABB-Sprecher Wolfram Eberhardt. Der 
Chef der Sarganser Isolationsfirma Flumroc Kurt Frei sagt: «Der Markt
ist abhängig von Anreizen und Vorschriften, doch deren Druck und die 
Geschwindigkeit sind im Ausland viel grösser als in der Schweiz.» 
Einzig Swatch-CEO Nick Hayek sagt gegenüber der "Handelszeitung", bei
der Entwicklung von erneuerbaren Energietechnologien erwarte und 
fordere er von der Politik gar nichts.
Feintool steht vor Restrukturierungsjahr
Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Feintool-CEO Joachim Kaufmann 
Restrukturierungskosten zwischen 2,5 und 3 Mio Fr. Eine Trennung vom 
Problemkind Plastic/Metal-Components ist nicht vorgesehen, sondern 
vielmehr dessen Ausbau: "Wir suchen nach strategischen Partnern und 
Kooperationen", sagt Kaufmann im Interview mit der "Handelszeitung". 
Noch in diesem Geschäftsjahr soll ein Vollzug vermeldet werden.
Winterthur Technologie-Chef Edgar Rappold denkt über Rückzug in 
den VR nach
"Ich möchte nicht mehr allzu lange warten", sagt der CEO und 
Hauptaktionär des Schleiftechnikspezialisten im Interview mit der 
"Handelszeitung". Weiter erwartet er bei einer allfälligen Übernahme 
seines Unternehmens, dass die Hälfte der Belegschaft nach einem Jahr 
nicht mehr dort arbeiten würde. Im 2008 wird Winterthur Technologie 
mehr Investitionen als normal tätigen.
Neue Produktkategorie an der SWX
Die Bank Vontobel hat drei Produkte einer neuen Produktkategorie 
liberiert. Exchange Traded Structured Funds (ETSF) sind kotierte 
Anlagefonds, deren Vermögen analog einem strukturierten Produkt 
angelegt wird. Weil den ETSF die Rechtsform eines Anlagefonds 
zugrunde liegt, ist das Emittentenrisiko ausgeschlossen. Ausserdem 
bilden Fonds Sondervermögen. Diese Sicherheit erkauft sich der 
Anleger mit einer etwas höheren Gebühr als beim unterliegenden 
strukturiertes Produkt: Der Unterschied beträgt 19 Basispunkte. Ziel 
der Lancierung ist - so die Bank Vontobel - auch die Erschliessung 
neuer Kundenkreise: Durch die Kotierung und die damit verbundene 
Handelbarkeit werden die Vehikel auch für Privatanleger sowie 
risikoaverse Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen 
interessant.
Mittelfristige Erholung des Dollar erwartet
Die einstige Leitwährung der Weltwirtschaft krebst auf 
historischen Tiefstständen. Die US-Notenbank kämpft aber für einen 
starken Dollar, doch die Hypothekarkrise sind Ben Bernanke vorerst 
noch die Hände gebunden. Sobald sich die Krise entspannt, sollte der 
Greenback aber ein Comeback feiern. Wie Anleger sich jetzt 
positionieren können, um von der Entwicklung des Dollars zu 
profitieren.
Bei Banken drohen weitere Abschreibungen
Seit dem 15. November müssen US-Banken ihre illiquiden und schwer 
bewertbaren Guthaben separat ausweisen. Die Neubewertung könnte zu 
einem erhöhten Abschreibungsbedarf der Banken führen, denn je höher 
die Level-3-Anlagen , zu denen die nicht marktgängigen Guthaben 
zusammengefasst werden, desto höher könnte der Abschreibungsbedarf 
sein, den einzelne Institute bisher vor sich her geschoben haben.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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