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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 5. Dezember 2007: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

SBB-Chef ist trotz Cargo-Defiziten gegen einen
neuen Abbau
SBB-Chef Andreas Meyer befürchtet, dass sich das Wagenladungsnetz gar
nicht profitabel betreiben lässt. Dennoch sagt er gegenüber der 
«Handelszeitung» erstmals, dass er die nächsten zwei Jahre keine neue
Restrukturierung plant: «Wir betrachten das bestehende 
Wagenladungsnetz mit 323 Bedienungspunkten als gegeben.» Der 
Wagenladungsverkehr ist hauptverantwortlich für die anhaltenden 
Verluste der Gütersparte. Gemäss Recherchen kommt SBB-Cargo nun aber 
zusätzlich unter Druck, durch die Gütertochter der Deutsche Bahn (DB)
Railion, die ihr bereits im Nord-Süd-Verkehr Marktanteile abgräbt. 
Railion fährt bereits sieben Zugangspunkte des SBB-Netzes an. Der 
Chef von Railion Schweiz, Martin Brunner, sagt auf Anfrage: «Die 
nächsten zwei, drei Jahre streben wir jährlich mindestens eine 
Verdoppelung der Zugangspunkte an.»
Chinesische Kerry Logistics: Abtritt des Europachefs wegen 
Differenzen bei Expansion
Der Europa-Chef des chinesischen Logistikkonzerns Kerry Logistics 
wollte den Marktleadern wie Kühne&Nagel und Panalpina das Fürchten 
lernen und auch in der Schweiz gross expandieren, jetzt ist er 
zurückgetreten. «Mit dem chinesischen Mutterkonzern hatte ich 
keinerlei Übereinkunft über die strategische Weiterentwicklung Kerrys
in Europa», begründet er seinen Abgang der «Handelszeitung».  
Dieckmann plante eine organische Expansion und Verdoppelung der 
derzeit 500 Angestellten in Europa inklusive Schweiz. Hongkong 
stellte ihm dafür einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. 
Anscheinend ging dies den Chinesen nicht schnell genug. «Das 
Mutterhaus in Hongkong ist auf Übernahmen mit Schwerpunkt See- und 
Luftfracht sowie Kontraktlogistik aus - Merger&Akquisition ist 
angesagt», sagt er.
Grossinvestor will Kuoni-Beteiligung erhöhen
Kuoni-CEO Armin Meyer gibt sich gerne selbstbewusst: «Kuoni kann 
eigenständig für die Aktionäre mehr Wert schaffen», bekräftigt er 
gegenüber der «Handelszeitung». 2007 ist das allerdings nicht 
geglückt. Seit Anfang Jahr hat die Kuoni-Aktie über 8% an Wert 
verloren und notierte zuletzt um 590 Fr. Trotz der negativen 
Aktienperformance kann Meier vorläufig auf die Finanzinvestoren 
Capital Group, die 5,2% an Kuoni hält, Silchester International 
(10,1%) und Richelieu Finance (11,9%) zählen. Richelieu bekennt sich 
zu ihrem Kuoni-Investment: «Kuoni ist eine starke Marke», sagt Gérard
Augustin-Normand, Präsident von Richelieu Finance, der 
«Handelszeitung": Augustin-Normand ist bereit, weiter zuzukaufen, 
denn «Kuoni ist auf gutem Weg. Wenn der Markt Gelegenheiten bietet, 
werden wir weiter Aktien kaufen.»
Schaffner führt Akquisitionsgespräche
Der Hersteller von Komponenten für die elektromagnetische 
Verträglichkeit und Power Quality-Produkten will organisch und extern
wachsen. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien sieht das 
Unternehmen grosses Potenzial. Am Umsatzziel von 250 Mio Fr. und 
einer Ebit-Marge von 10% hält Schaffner CEO Alexander Hagemann fest. 
"Ich möchte keine anspruchsvolleren Ziele ausgeben, da wir auch 
makroökonomische Faktoren und das Umfeld zu berücksichtigen haben", 
so Hagemann im Gespräch mit der Handelszeitung.
Implenia: Grossaktionär Max Rössler begrüsst das Joint Venture
Der über die Parmino Holding mit über 11% am grössten Schweizer 
Baukonzern beteiligte Investor äussert sich positiv zum Joint Venture
mit der russischen Immobilien-Entwicklungsgesellschaft "Russian 
Land". Auch an deren Beteiligung an Implenia hat er nichts 
auszusetzen. "In diesem Fall die Strategie klar, während die Ziele 
von Laxey immer schleierhaft waren", sagt er gegenüber der 
Handelszeitung. An der bevorstehenden a.o. Generalversammlung will er
die Vinkulierung aber nicht aufheben.
Aldi Suisse erhöht das Kapital
Die Tochter des deutschen Harddiscounters, Aldi Suisse, erhöht das 
Expansionstempo. Die jüngste Kapitalerhöhung von Aldi zeigt, dass der
Discounter seine Expansion forcieren wird. Laut dem Handelsregister 
von Ende November hat Aldi Suisse das Aktienkapital von 913 auf 994 
Mio Fr. erhöht. Gleich vier Filialen werden diesen Donnerstag 
eröffnet. Aldi besitzt danach 55 Filialen in der Schweiz. Bei der 
letzten Aktienkapitalerhöhung im vergangenen Sommer besass der 
Discounter erst 33 Filialen.
Katzenjammer im Zürcher Einkaufstempel
Zu viele Shoppingcenter, zu viele Kleiderläden, beim Zürcher Sihlcity
herrscht Unmut. Bereits knapp neun Monaten nach dem spektakulären 
Start wird für das neue Zürcher Einkaufs- und Vergnügungszentrum eine
neue Leitung gesucht. Detailhändler sind mit dem Geschäftsgang 
unzufrieden. Selbst grosse Modeketten wie Vögele oder PKZ konnten 
ihre Budgets nicht erreichen. Die Interimsleiterin vertröstet auf 
Erfolg in zwei bis drei Jahren. Dabei sind für die nächsten Jahre für
410 000 Quadratmeter neue Shoppingcenters in der Schweiz geplant.
Schweiter-CEO Beat Siegrist: Zukäufe bis zu 500 Mio Fr. machbar
Das Maschinenbauer Schweiter geht 2008 auf Einkaufstour. "Wir haben 
diverse Zielgesellschaften identifiziert", bestätigt CEO Beat 
Siegrist im Interview mit der "Handelszeitung". Einige Verhandlungen 
seien wegen überhöhter Preisvorstellungen auf der Verkäuferseite zwar
gescheitert. "Bei anderen Targets laufen die Gespräche aber weiter", 
so Siegrist. Die Preise für Unternehmen seien günstiger geworden. 
Schweiter soll primär in der Textilmaschinensparte SSM zukaufen. 
Übernahmen erwartet Siegrist im Verlauf von 2008. Insgesamt sind für 
das Unternehmen Akquisitionen in der Höhe von bis zu einer halben Mrd
Fr. möglich. Schweiter würde damit den Gruppenumsatz verdoppeln.
Private Banker sind (zu) teuer
Das Schweizer Private Banking ist nach wie vor Weltklasse - zu diesem
Fazit kommt die neueste International Private Banking Studie der 
Universität Zürich.Entgegen früheren Befürchtungen konnten die 
Schweizer Private Banking Anbieter ihren Spitzenplatz gegen die 
ausländischen Banken verteidigen. Aber in Sachen Anlageperformance 
und Profitabilität gibt viel Potenzial zur Verbesserung. Vor allem 
die hohen Kosten bereiten Teodoro Cocca, Professor für Asset 
Management und Leiter der Studie, etwas Sorge. Denn das 
Aufwands-Ertrags-Verhältnis der Schweizer Anbieter liegt bei 
überdurchschnittlichen 65,7%. Solange die Erträge wie in den letzten 
Jahren kontinuierlich steigen, stellt das noch keine Belastung dar. 
Doch «die wirkliche Prüfung des Geschäftsmodells erfolgt in einem 
Marktumfeld wie jetzt, wenn die Erträge nicht mehr so stark sind, 
weil sich das Marktumfeld verschlechtert,» erklärt Cocca, der mit 
einer weit reichenden, auch das Private Banking erfassenden, 
Bankenkrise rechnet.
I. Julius Bär-Präsident Raymond Bär warnt vor neuen 
Milliardenverlusten
Noch bestehe viel zu wenig Transparenz über die Folgen der 
Verwerfungen. «Die Krise wird noch viele Monate andauern», sagt 
Raymond Bär im Interview mit der «Handelszeitung». Besser werde es 
frühestens mit dem Reporting der Jahreszahlen im nächsten Februar. 
«Da dürfte es bei etlichen Instituten noch einige Überraschungen 
geben», ist der VR-Präsident der Julius Bär Holding überzeugt. Auch 
bei den verbrieften Wertschriften aus dem Kreditkartengeschäft werde 
es noch grosse Ausfälle geben. Er erwarte zwar nicht, dass grosse 
Banken gleich insolvent würden. «Aber bei einigen Instituten werden 
vermutlich Kapitalerhöhungen nötig.» Die Kreditrisiken würden künftig
strenger beurteilt. Und dies werde einen Einfluss auf die 
Realwirtschaft haben. «Das konjunkturelle Wachstum wird dadurch 
gedämpft.» Die Rezessionsrisiken in den USA seinen gestiegen. Dies 
habe auch Folgen in der Schweiz. «Auch wenn Europa und Asien daran 
sind, sich etwas von Amerika abzukoppeln, warne ich vor Illusionen.»
II. Julius Bär-Präsident Raymond Bär: "Wir prüfen alle Option in 
den USA"
Raymond Bär kann sich sowohl ein Verkauf, ein IPO oder ein Management
Buyout des US-Geschäft vorstellen. "Wir behalten uns hier alle 
Optionen offen", erklärt er im Interview mit der "Handelszeitung". 
GAM werde man aber nicht verkaufen. Es gebe aber in der Schweizer 
Akquisitionsprojekte, die man prüfe. Julius Bär halte keine 
Subprime-Papiere. Der schwache Dollar habe aber einen negativen 
Effekt. "Wenn der Dollar um 10% sinkt und bei uns ein Viertel der 
Depots in Dollar laufen, wirkt sich die direkt auf die Erträge aus." 
Trotz des negativen Dollareffektes sei die Julius Bär-Gruppe aber auf
Kurs.
Swiss Life sucht neue Bankpartner
Nach dem Verkauf der Banca del Gottardo sucht der Lebensversicherer 
Swiss Life neue Bankpartner. "Es ist tatsächlich so, dass uns 
ausserhalb von Frankreich im Rahmen des Multikanal-Betriebs 
Bankpartner für den Vertrieb von Vorsorgelösungen fehlen", sagt 
Swiss-Life-CEO im "Handelszeitung"-Interview. In der Schweiz werde 
der Konzern weiter mit der BSI/Banca del Gottardo zusammenarbeiten. 
In Frankreich hat Swiss Life bereits eine Banklizenz. Dörig will 
diese Scharte auswetzen, "indem wir weiter nach sinnvollen 
Kooperationen Ausschau halten."
Helvetia pocht auf Eigenständigkeit
Stefan Loacker, CEO der Helvetia, ist überzeugt von den 
Überlebenschancen des Versicherers. "Die Helvetia ist heute 
kerngesund und in keiner Form anlehnungsbedürftig", sagt er gegenüber
der "Handelszeitung". Damit reagiert er auf die jüngsten 
Übernahmegerüchte. "Wir sind bestens gerüstet, unseren eigenständigen
Weg fortzusetzen", so Loacker. Der Schweizer Heimmarkt biete der 
Helvetia-Gruppe eine starke und solide Plattform, von der aus sich 
die Auslandaktivitäten entwickeln liessen.
Die Jagd nach Schnäppchen lohnt sich
Der Schweizer Aktienmarkt ist aktuell so günstig bewertet wie seit 
mehr als fünf Jahren nicht mehr. Für den SMI liegt das 
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis realisierter Gewinne bei rund 
14. «Ein solch tiefer Wert wurde letztmals Mitte 2002 beobachtet», 
sagt ZKB-Analyst Remo Hartmann. Value-Investoren finden auch wieder 
vermehrt Aktien zu Schnäppchen-Preisen. Und Thomas Braun, Partner der
Anlagefirma Braun, von Wyss & Müller, erwartet, dass sich das Umfeld 
für den Value-Investor demnächst noch weiter verbessert.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredkator
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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