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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 23. April 2008: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

Reisebüros drohen der Swis mit Boykott
Der Streit um das neue Tarifsystem zwischen der  Swiss und den 900
Reisebüros eskaliert: Laut Recherchen der «Handelszeitung» hat der 
Schweizerische Reisebüro-Verband (SRV) beschlossen, Swiss- und 
Lufthansa-Tickets nur noch passiv an die Kunden zu verkaufen. Als 
«ultimo ratio» wird im SRV sogar ein Boykott diskutiert. Die 
Reisebüros wehren sich gegen den Entscheid, für die günstigsten 
Preise der beiden Airlines ein Entgeld von 8 Fr. pro Strecke zu 
zahlen.
Tiefer Dollar belastet Firmen
«Eine lang anhaltende Schwäche bei 90 Rp. pro Dollar, wäre für die
Schweizer Wirtschaft massiv schädigend», sagt Rudolf Minsch, 
Chefökonom des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. Aktuell 
notiert der Dollar bei Fr. 1.008. Holcim, Swiss Re, SGS, Givaudan, 
die Medtechfirmen Nobel Biocare, Tecan und Sonova, aber auch Meyer 
Burger dürften unter negativen Währungseffekten leiden. «Das Problem 
Währungsgleichgewicht ist für die ganze Welt um ein Vielfaches 
grösser als die aktuelle Kreditkrise im Hypothekenmarkt», warnt 
UBS-Chef-Ökonom Klaus Wellershoff im Interview mit der 
«Handelszeitung».Die Währungen vieler asiatischer Länder werten sich 
gegenüber dem Dollar schneller als erwartet auf. «Wenn das so 
weitergeht, haben wir ein weltwirtschaftliches Problem», ist er 
überzeugt. Investitionspläne vieler Unternehmen würden sich nicht 
mehr rechnen, Abschreibungen wären die Folge und das Wachstum würde 
sich weltweit massiv verlangsamen.
Kleiderverkäufe brechen ein.
Ausgerechnet die für den Modehandel wichtigen Monate März und 
April liefen schlecht. «9% betrug die Umsatzeinbusse im März im 
Vergleich zum Vorjahr», sagt Armin Haymoz, Geschäftsführer des 
Branchenverbandes Swiss Fashion Stores, gegenüber der 
«Handelszeitung». Im April sei noch keine Besserung eingetreten. 
Vollmargenmonate heissen diese Monate in der Textil- Fachwelt. Denn 
sie bilden die finanzielle Basis bevor die Rabattschlacht beginnt. 
Bereits wird in der Branche befürchtet, dass der Sonderverkauf 
verfrüht beginnt, um die Frühlings- und Sommer-Ware doch noch an die 
Frau oder den Mann zu bringen, wie C&A-Unternehmenssprecher Peter 
Gadient erklärt. Auch Gadient spricht von einer enttäuschenden 
Entwicklung. Hauptgrund für den Umsatzrückgang liegt im kalten und 
nassen Wetter. Aber auch die Finanzkrise habe die Lust auf den Kauf 
von Herrenanzügen geschmälert, weiss Haymoz.
Telekomfirmen prüfen nun Kooperationen
Sunrise, Orange und Tele2 suchen das Gespräch mit 
Telekom-Regulator Marc Furrer. Die Vertreter der Telekomfirmen wollen
mit ihm über die Details einer Fusion der Handy-Netze diskutieren. 
"Wenn sich die Grundlagen für unsere Konzessesionen ändern, können 
wir konkrete Projekte prüfen", sagt Sunrise-Sprecher Dominique Reber.
Diese Konzessionen hatten bislang die Erstellung eines eigenen Netzes
als Grundlage. Die Bereitschaft von Orange, Sunrise und Tele2, ihre 
Mobilfunknetze zusammenzulegen ist da. Offen ist einzig, unter 
welchen Bedingungen sie realisiert werden könnte. Erstmals äussert 
sich Mats Tilly, Chef von Tele2 Schweiz, zur angestrebten 
Netz-Fusion. "Die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen kann auf 
lange Sicht nur positive Auswirkungen haben." Für ihn wie auch für 
die Vertreter von Sunrise und Orange ist neben eines gemeinsamen 
Handy-Netzes auch die Schaffung einer Festnetz-Infrastruktur, auf die
alle Marktteilnehmer zu gleichen Konditionen Zugriff haben, eine  
Option.
Beschwerden gegen Swisscom
Nach Orange hat nun auch Sunrise formell Anzeige gegen die 
Übernahme der Schweizer Phonehouse-Filialen durch Swisscom 
eingereicht. Das bestätigt Patrik Ducrey, Sprecher der 
Wettbewerbskommission. Eine Stellungnahme der Swisscom wurde 
eingefordert und die Beschwerden von Orange und Sunrise würden nun 
geprüft. Innerhalb der nächsten Tage entscheidet die Weko über eine 
Vorprüfung. Sollte dies der Fall sein - was wahrscheinlich ist - wird
der Verkauf der Phonehausläden  um einen Monat verzögert. Eine 
mögliche anschliessende vertiefte Prüfung würde weitere vier Monate 
in Anspruch nehmen.
Orange und Sunrise bemängeln insbesondere, dass durch die 
Übernahme der 62 Filialen von Phonehouase, Swisscom ihre 
marktbeherrschende Stellung markant ausbauen könne. Zudem würden 
Orange und Sunrise dadurch massiv geschwächt, da Phonehouse bislang 
neben Produkten von Swisscom auch diejenigen von Orange und Sunrise 
verkauft hat. Mit dem Vollzug der Übernahme durch Swisscom wäre damit
Schluss.
Logitech-Präsident Guerrino de Luca: "Wir erwarten weiteres 
Wachstum"
Trotz aufkommender Sparsamkeit der US-Konsumenten rechnet Guerrino
de Luca, Verwaltungsrats-Präsident von Logitech, eine weiterhin "sehr
gute Geschäftsentwicklung". Zum Geschäftsfeld Webcams sagt er: "Wir 
hatten einige Quartale eine negative Entwicklung, haben dann aber die
erforderlichen Schritte getroffen und erwarten weiteres Wachstum 
hier." Zudem will de Luca mit den hohen Bargeldreserven Akquisitionen
tätigen. "In der Vergangenheit haben wir immer in einem Bereich 
gekauft, in dem es niemand erwartet hatte. Ich denke, das wird auch 
diesmal der Fall sein", sagt de Luca.
Fritz Hirsbrunner, Finanzchef Galenica: "Der Markt hat 
überreagiert"
Zwei Entscheide der US-Gesundheitsbehörde FDA haben den Aktienkurs
seit Anfangs Jahr von über 620 Fr. auf zuletzt etwas über 320 Fr. 
sinken lassen. Einerseits kündigten die Behördenvertreter eine 
Untersuchung zum Transplantationsmedikament Cellcept an, weil das 
Produkt in den USA in Zusammenhang mit Fällen von Erkrankungen des 
Nervensystems gebracht wurde. Cellcept gehört der kanadischen 
Pharmafirma Aspreva, die Ende 2007 von Galenica übernommen wurde. 
"Hier sind die Beobachter der Finanzmärkte zum Schluss gekommen, dass
der Markt bezüglich Galenica überreagiert hat", sagt 
Galenica-Finanzchef Fritz Hirsbrunner gegenüber der "Handelszeitung" 
dazu. Andererseits hat die FDA das Galenica-Eisenpräparat Ferinject 
überraschenderweise noch nicht zugelassen. "Genaueres zur zeitlichen 
Verzögerung, die damit aufgetreten ist, werden wir spätestens bei der
Publikation der Halbjahresergebnisse am 19. August kommentieren 
können", sagt Hirsbrunner. "Zurzeit laufen Gespräche mit unserer 
US-Partnerin Luitpold und der Behörde mit dem Ziel, genau zu 
definieren, welche zusätzlichen Unterlagen und Daten die FDA 
benötigt."

Kontakt:

Für nähere Informationen steht Ihnen Handelszeitung-Chefredaktor
Martin Spieler gerne zur Verfügung, Tel. 043 444 59 00.

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