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Handelszeitung

Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 7. Mai 2008:

Zürich (ots)

Härterer Preiskampf zwischen den
Detailhandelsgiganten Migros und Coop
Die weltweit steigenden Rohstoffpreise haben Konsequenzen für die 
Konsumenten in der Schweiz. Sowohl Migros als auch Coop künden für 
2008 einen Preisanstieg bei den Lebensmittel an. "Aber weniger als 
2%", erklärt Coop-Chef Hansueli Loosli im Interview mit der 
"Handelszeitung". "Denn wir können Kosten sparen." Auch Migros-Chef 
Herbert Bolliger rechnet mit einem Teuerungsindex von 1 bis 2%.
Migros will in den Drogeriebereich einsteigen
Migros-Chef Herbert Bolliger erklärt gegenüber der 
"Handelszeitung": "Wir wollen auch ausserhalb unserer Supermärkte 
aktiv werden und over the counter Produkte, also nicht 
rezeptpflichtige Produkte, anbieten. Hier möchten wird das 
Wachstumsfeld beackern." Ein Blick nach Deutschland zeige, "wie stark
dort Drogerieketten wie Schlecker und dm sind."
Coop-Chef Hansueli Loosli über Lieferanten: "Verhandlungen sind 
härter geworden"
Steigende Rohstoffpreise treffen den Detailhändler in einer Phase 
des Umbruchs. Parallel zum Wettbewerb mit Harddiscountern verschärft 
sich auch der Kampf zwischen Coop und den Herstellern von 
Markenartikeln. "Wir verlangen von jedem Lieferanten, dass er seine 
Preiserhöhungen transparent macht. Er darf wegen den steigenden 
Rohstoffpreisen seine Margen nicht verbessern. Wir haben auch schon 
Markenartikellieferanten dabei ertappt und konnten das unterbinden," 
sagt Loosli im Interview mit der "Handelszeitung".  "Wenn ein 
Markenartikelhersteller in den Harddiscount geht, muss er damit 
rechnen, dass er andere Kunden verliert. Klar sei: "Die Lieferanten 
müssen uns mindestens die gleichen Einstandspreise wie dem 
Harddiscounter gewähren. Wir sind der grösste Anbieter von 
Markenartikeln in der Schweiz."
Tito Tettamanti fordert Abspaltung des Investment Banking bei der 
UBS
Der Tessiner Financier und UBS-Aktionär plädiert für eine Trennung
des Investment Banking vom Vermögensverwaltungsgeschäft bei der UBS, 
wie er im Interview mit der "Handelszeitung" erklärt: "Die 
Transparenz würde erhöht und die Risiken wären kleiner." Eine 
Trennung würde aus seiner Sicht Sinn machen, da es sehr 
unterschiedliche Geschäfte seien. "Ich bin überzeugt, dass nur wenig 
Synergien zwischen Investment Banking, Vermögensverwaltung oder 
kommerziellen Geschäften bestehen." Die Grossbank brauche mehr aktive
Aktionäre. Auch bei der Bankenaufsicht seien Reformen nötig. "Wie 
früher in den USA sollte man sich überlegen, ob Banken nur in 
einzelnen Geschäftsbereichen tätig sein sollen."  Die grössten Banken
der Welt müssten im Einvernehmen mit den Zentralbanken eine Art 
Rettungs-Fonds oder eine Versicherung bilden, die sie finanzieren 
sollten.
Tito Tettamanti rechnet mit neuen starken Börsen-Rückschlägen
"Ich erwarte  weitere turbulente Zeiten an den Börsen", sagt der 
Tessiner Financier im Interview mit der "Handelszeitung". "Wir werden
an den Börsen neue starke Rückschläge sehen." Die Märkte hätten die 
Tiefstände noch nicht hinter sich. Dennoch nutzt er die Marktlage: 
"Momentan kaufen wir bei der Sterling Group an negativen Börsentagen 
dazu und investieren in Firmen, in denen wir bereits investiert 
sind." Zu seinen Plänen mit Charles Vögele und einem möglichen 
Verkauf seines Aktienpaketes an die Migros, meint er: "Ich kann Ihnen
dazu nicht mehr sagen. Nur so viel: Wir kaufen. Wir waren 
glücklicherweise sehr liquid am Anfang der Krise und können jetzt 
ständig investieren."
Neuer Billiggigant drängt in die Schweiz
Der Strom deutscher Billigketten in die Schweiz reisst nicht ab. 
Deutschlands grösster Garten- und Grünpflanzenhändler Dehner will 
hierzulande Fuss fassen. Der erste Grossflächendiscount wird auf 
20000 m2  in Pratteln, Basel, eröffnet. Startschuss ist Frühjahr 
2010. Bis zu acht weitere Märkte sollen zunächst im Deutschschweizer 
Raum folgen. Bereits im Visier sind die Agglomerationen von Bern und 
Zürich. Dehners Ziele sind ambitiös: Er will sich gegen Obi, Migros 
und Wyss durchsetzen.
Bald Langstrecken-Flüge von Basel nach New York
Im Interview der "Handelszeitung" sagt EuroAirport-Direktor Jürg 
Rämi, dass "es nur noch eine Frage der Zeit" sei, bis eine 
Fluggesellschaft eine Direktverbindung nach New York aufnehme. 
Gleiches gelte für Interkontinental-Flüge nach Asien. Hier sei der 
Flughafen "im Kontakt mir den Airlines". " Realistisch sind zwei, 
drei Destinationen in Asien und nochmals zwei, drei Ziele an der 
amerikanischen Ostküste", sagt Rämi. Ein Drehkreuz wie Zürich könne 
Basel jedoch nicht werden. Mehr Passagiere will Rämi zudem mit den 
Wintertouristen gewinnen.
Steigt Peter Spuhler bei OC Oerlikon ein?
Einer neuer Kapitän drängt auf die Kommandobrücke des 
Technologiekonzerns OC Oerlikon: Der russische Industrielle Viktor 
Vekselberg will mit dem Ausbau seiner Beteiligung an Oerlikon das 
Investorenduo Ronny Pecik und Georg Stumpf entmachten. Schweizer 
Industrielle bringen sich jetzt für die Zeit nach Pecik in Stellung. 
"Ich verfolge die Entwicklungen bei Oerlikon genau", sagt etwa 
Unternehmer, UBS-Verwaltungsrat und SVP-Nationalrat Peter Spuhler. 
"Ich bin persönlich mit Thomas Borer verbunden, er ist für mich ein 
Garant, dass er und Viktor Vekselberg ganz in meinem Sinn ein 
Unternehmen zum Erfolg bringen. Ein Engagement bei Oerlikon wäre 
daher sicher prüfenswert." Allerdings erst, betont Spuhler weiter, 
wenn sich bei Oerlikon "die Wolken lichten". Sprich: Wenn der 
Machtkampf zwischen Vekselberg und den Wiener Investoren beendet ist.
Deutlich wird Unternehmer Edgar Oehler: «Grundsätzlich spricht nichts
dagegen, bei OC Oerlikon zu investieren, wenn sich Victory 
zurückzieht», sagt er. Denn: "Diesem Duo würde ich mein Vertrauen 
nicht schenken. Ganz im Gegensatz zu Viktor Vekselberg, den ich 
persönlich kenne."
Rieter-CEO: "Wir sind kein Übernahmeziel"
Den Textilmaschinenbauer Rieter hat die Marktschwäche in Asien 
kalt erwischt: Die Aktie sackte am Dienstag - nach einer 
Gewinnwarnung vom Vorabend - um zeitweise 9% ab. Dass der unter Druck
geratene Konzern jetzt zum Schnäppchenpreis feindlich übernommen und 
zerschlagen werden könnte, befürchtet CEO Hartmut Reuter nicht. «Dass
die Aktie negativ reagieren würde, war klar», sagt er im Interview 
mit der "Handelszeitung". Man beobachte die weitere Entwicklung 
jedoch genau. Relativ gelassen verfolgt Carsten Voigtländer das 
Marktgeschehen, CEO von Rieter-Erzrivale Oerlikon Textile (vormals 
Saurer). "Wir erwarten ein eher durchschnittliches Jahr", sagt er der
"Handelszeitung". Die Erfahrung im Textilmaschinen- und 
Anlagenbereich habe gezeigt, dass das 1. Quartal traditionell das 
Schwächste sei. "Zum Jahresende hin entwickelt sich das Geschäft dann
positiver, was mit den Investitionsplanungen der Unternehmen 
zusammenhängt", erklärt Voigtländer.
"Wir sind offen für Zukäufe"
Für Den Personalvermittler Adecco dürfte es schwierig werden, die 
Umsatzziele bis 2009 zu erreichen. Mittelfristig sei ein Wachstum von
7 bis 9% aber möglich, sagt CFO Dominik de Daniel im Interview mit 
der "Handelszeitung". Die operative Marge von über 5% will Adecco 
aber bereits wie geplant 2009 erreichen. "Wir gehen davon aus, dass 
wir das auch schaffen, wenn das wirtschaftliche Umfeld so bleibt wie 
heute", sagt de Daniel. Wachsen will der weltweit grösste 
Personaldienstleiser vor allem auch im hochmargigen Bereich 
Professional Staffing. Auch mit Übernahmen: "Selbstverständlich 
fassen wir in diesem Bereich Akquisitionen ins Auge", sagt de Daniel.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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