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Handelszeitung

Media Service: Heute in der Handelszeitung vom 11. Februar 2009

Zürich (ots)

Genentech-Angebot von Roche: Die unabhängigen
Genentech-Verwaltungsräte wollen mindestens 112 Dollar pro Aktie
Das konkrete Angebot von Roche an die Genentech-Aktionäre offenbart 
interessante Details über die bisherigen Verhandlungen, die auch für 
die weitere Entwicklung des Deals wichtig sind. So scheiterten die 
Verhandlungen offenbar an unüberbrückbaren Preisvorstellungen. Die 
unabhängigen Verwaltungsräte sehen den Wert der Genentech-Aktie nach 
erwartbaren Preiserhöhungen der Produkte, einer erhöhten 
Pipelineproduktivität und möglichen weiteren Erfolgen beim 
Krebsmedikament Avastin zwischen 112 und 115 Dollar pro Aktie. 
Schwierigkeiten im Umgang zwischen Roche und Genentech verneint Erich
Hunziker, CFO von Roche und Genentech-Verwaltungsrat, dennoch: "Die 
Zusammenarbeit ist gut. Wir kennen und respektieren uns - über all 
die Jahre ist ein Vertrauensverhältnis gewachsen", erklärt er 
gegenüber der "Handelszeitung".
Kaba-CEO Rudolf Weber im Interview: "Werden die Ziele für das 1. 
Halbjahr wohl nur knapp erreichen"
Der markante Konjunktureinbruch habe Kaba einen Strich durch die 
Rechnung gemacht, sagt CEO Rudolf Weber im Interview mit der 
"Handelszeitung". Die Folge: Der Sicherheitstechnik-Konzern werde die
Guidance im 1. Halbjahr wohl nur knapp erreichen, so Weber. An seinen
Zielen für 2011 - einem Umsatz von 1,5 Mrd Fr. und einer Ebit-Marge 
von 15% - hält Weber aber fest. Zu schaffen machen Kaba auch 
Währungsverluste. "Wir rechnen deswegen mit einem Umsatzrückgang von 
6%."
Rätia-Energie-CEO Kurt Bobst: Erfreuliche Resultate, aber Ärger 
über Liberalisierung
Der Puschlaver Stromversorger Rätia Energie, die Nummer fünf im 
Schweizer Markt, blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2008 zurück. 
Rätia Energie kann die Resultate des guten Jahres 2006 wiederholen, 
wie der neue CEO Kurt Bobst in einem Interview mit der 
"Handelszeitung" erklärt. 2006 lag der Gewinn bei 100 Mio Fr., für 
2008 sehe es "gut aus", dass dieses Resultat wiederholt werden könne.
Für Ärger ist dennoch gesorgt: Bei der am 1.1.2009 angelaufenen 
Liberalisierung des Strommarkts "herrscht Chaos", wie Bobst sagt. 
"Die Reaktionen der Politik auf die angekündigten Preiserhöhungen 
kamen überstürzt." Die Liberalisierung werde mehr und mehr zur 
Überregulierung. "Ich fürchte, dass die Branche wegen der 
Rechtsunsicherheit die Investitionen zurückhält", so Bobst. Eine 
Herausforderung für die Zukunft ist die Übertragung der 
ausserordentlich lukrativen Bernina-Stromleitung nach Italien ins 
Eigentum der Netzgesellschaft Swissgrid, die 2011 erfolgen soll: "Die
Meinungen darüber, zu welchem Wert wir die Leitung an die Swissgrid 
übertragen sollen, gehen weit auseinander", sagt Bobst.
Huber+Suhner-CEO Urs Kaufmann: Trotz Stellenabbau gutes Resultat 
2008
Der Verbindungstechnik-Hersteller Huber+Suhner musste zwar soeben 
einen Stellenabbau ankünden. Dennoch ist CEO Urs Kaufmann 
zuversichtlich für den Jahresabschluss 2008. Huber+Suhner dürfte den 
für 2008 angepeilten Ebit - der Zielkorridor liegt zwischen 8 und 10%
-  gar übertreffen. Der Ausblick für 2009 klingt aber verhaltener. 
"Besonders in der Hochfrequenztechnik oder im Marktsegment 
Automobilindustrie spürt Huber+Suhner die Auswirkungen der 
Finanzkrise auf die Realwirtschaft bereits deutlich", erklärt CEO 
Kaufmann in der "Handelszeitung". "Aber zum Glück haben wir in den 
letzten Jahren konsequent diversifiziert. Das gilt vor allem für den 
Aufbau neuer Anwendungsgebiete und für unsere Präsenz in neuen 
geografischen Märkten." Für Huber+Suhner spricht laut Kaufmann, dass 
die Abhängigkeit von der Telekommunikationsindustrie verringert 
werden konnte und dass man in der Autozulieferindustrie nur ein 
Nischenanbieter sei mit einem Umsatzanteil von 7%. Chancen sieht 
Kaufmann in der Solarbranche. "Der Boom ist dort noch nicht vorbei, 
selbst wenn wegen der Finanzkrise einige Projekte Verzögerungen 
erfahren."
Die Versicherungsprämien werden teurer
Axa Winterthur, Zurich, Bâloise, Mobiliar und Allianz Suisse erhöhen 
ihre Prämien. Als Folge der Rezession steigen die Schadensfälle und 
sinkt das Prämienvolumen. "Aufgrund sinkender Kapitalerträge und 
höherer Schadenquoten dürfte es im Schweizer Markt zu 
Prämienerhöhungen im Bereich der Schadensversicherungen kommen", sagt
Thomas Buberl, CEO Zurich Schweiz, gegenüber der "Handelszeitung".
Swisscom: Zusammenarbeit mit Coop auf dem Prüfstand
Swisscom-Privatkunden können bei einzelnen Festnetzangeboten 
Superpunkte von Coop sammeln. Doch seit einigen Monaten lahmt der 
Elan der Kunden: Es werden weniger Punkte als früher gesammelt. 
Swisscom-Sprecherin Myriam Ziesack bestätigt gegenüber der 
"Handelszeitung": "Der Kundenbestand ist stabil, aber es ist korrekt,
dass es schwieriger geworden ist, Neukunden zu gewinnen." Nach 
Informationen der "Handelszeitung" überlegt sich die Swisscom ein 
Ende der Zusammenarbeit. Doch weil der Vertrag mit Coop noch laufe, 
sei dies nicht sofort möglich. Ziesack betont: "Es ist normal, dass 
Engagements in dieser Grössenordnung periodisch überprüft werden. 
Derzeit ist die Partnerschaft aber nicht in Frage gestellt." 
Swisscom-intern häufen sich indes die kritischen Stimmen. Im 
Mobilfunkbereich arbeitet das Unternehmen mit der Migros zusammen, 
und mit Anton Scherrer steht der vormalige Migros-Chef an der Spitze 
des Swisscom-Verwaltungsrates.
IT-Branche: Der weltweite Abbau betrifft auch die Schweiz
Lange hatte sich die weltweite IT-Branche vergleichsweise sicher 
gefühlt. Doch nun wird auch sie von der Wirtschaftskrise getroffen. 
Der überall angekündigte Stellenabbau wird auch die Schweiz treffen, 
etwa das Zugpferd Logitech. "Ich fürchte, wir haben auch Redundanzen 
bei unseren rund 300 Angestellten in der Schweiz", sagt 
Logitech-Sprecher Ben Starkie in der "Handelszeitung". Logitech 
bleibe zwar weiterhin mit der Schweiz verbunden, aber es sei mit 
Jobkürzungen zu rechnen. Weltweit wird Logitech 550 Stellen abbauen. 
Auch bei Sony sind Streichungen bei den 120 Angestellten in der 
Schweiz zu erwarten, wie eine Sprecherin bestätigt. Sie verweist 
indes auf den März - erst dann kenne man die Details. Sony baut 
weltweit insgesamt 8000 Stellen ab.
Marken als Schutzschilder
Konsumentscheide sind stärker von Emotionen gegenüber Marken geprägt 
als von rationalen Argumenten wie dem Preis oder der Produktqualität.
Dies ist das Fazit einer Studie über die neuropsychologische Wirkung 
von Marken.
Konsumenten sind mit einer enormen Vielzahl von Marken 
konfrontiert, was sich zum Beispiel bei Internet-Suchmaschinen zeigt:
Die Komplexität, die durch die Vielzahl von Suchmaschinen entsteht, 
wird durch wenige davon - in diesem Falle: von Google -reduziert. 
Solche starken Marken werden von den Konsumenten mit bestimmten 
Kernwerten verbunden. Aber wie wirken sie neuropsychologisch auf den 
einzelnen Konsumenten? Je stärker die Marken, desto mehr sind sie im 
emotionalen Bereich verhaftet, so lässt sich die Untersuchung 
zusammenfassen, mit welcher der Schweizerische Markenartikelverband 
ProMarca, die Hochschule St. Gallen und die Universität Bonn dieser 
Frage nachgegangen sind
Zu den hochemotionalen Marken gehören zum Beispiel BMW und 
Coca-Cola, dessen Markenwert von der Beratungsfirma Interbrand auf 67
Mrd Dollar geschätzt wird - die wertvollste Marke überhaupt. "Während
diesen Präsentationen haben wir gemessen, welche Gehirnregionen durch
welche Marken aktiviert werden", sagt Prof. Dr. Andreas Hermann von 
der HSG, der diese Studie geleitet hat, in der "Handelszeitung". Die 
Studie zeigt, dass Automobile stärker im emotionalen Bereich 
verhaftet sind als Getränke - und zwar unabhängig davon, ob die 
Gefühle zur Marke positiv oder negativ sind. Geschlechterspezifisch 
zeigen sich diesbezüglich im Übrigen keine Unterschiede.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00

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